Der Volkswagen Konzern, einer der größten Automobilhersteller der Welt, bereitet sich auf eine massive Strafe von 1,5 Milliarden Euro (1,56 Milliarden Dollar) vor, während er darum kämpft, die strikteren Emissionsstandards der Europäischen Union für 2025 zu erfüllen. Während der Konzern weitgehend über seinen berüchtigten Dieselgate-Skandal hinweg ist, hebt diese hohe Strafe die anhaltenden Herausforderungen hervor, vor denen Automobilhersteller stehen, wenn es darum geht, Rentabilität mit Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
EU-Emissionsherausforderung: Was steht auf dem Spiel?
Die Vorschriften der EU für 2025 verlangen eine 15%ige Reduzierung der CO2-Emissionen im Vergleich zu den Werten von 2021, mit einer Strafe von 95 Euro (98 Dollar) pro Gramm CO2 über dem Ziel—angewendet auf jedes verkaufte Auto. Für einen Konzern wie Volkswagen, der Marken wie VW, Audi, Porsche und Skoda umfasst, summieren sich die Zahlen schnell. Diese bevorstehende Strafe verblasst im Vergleich zu dem 31,3 Milliarden Euro (32,7 Milliarden Dollar) Dieselgate-Fiasko, unterstreicht jedoch dennoch die Dringlichkeit, mit der sich Automobilhersteller anpassen müssen.
Wie ist VW hierher gekommen?
- Rückgang der Verkaufszahlen von EV und PHEV: Laut ACEA sind die Lieferungen von Elektrofahrzeugen (EV) des Volkswagen Konzerns um 5,2 % im Jahr 2024 auf 447.900 Einheiten gesunken, während auch die Verkäufe von Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEV) in der EU zurückgegangen sind.
- Starker Wettbewerb: Andere Automobilhersteller arbeiten mit Tesla und anderen grünen Marken zusammen, um die Emissionsziele durch Kreditpooling zu erreichen, eine Strategie, die Volkswagen bisher noch nicht vollständig nutzt.
Was sind die Optionen von VW?
Volkswagen hat drei Hauptwege, um diese Strafen zu mildern:
- Erhöhung der EV-Verkäufe: Der Verkauf von mehr reinen Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybridfahrzeugen würde die Flottenemissionen senken, aber die sinkende Nachfrage nach EVs in Europa ist ein Hindernis.
- Begrenzung der ICE-Produktion: Eine drastische Option, die Automobilhersteller wie Stellantis in Betracht ziehen, besteht darin, die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (ICE) zu reduzieren.
- Emissionsgutschriften kaufen: Allianzen mit Tesla oder anderen grünen Automobilherstellern könnten Volkswagen helfen, die flottenweiten Ziele zu erreichen. Rivalen wie Toyota, Stellantis und Ford haben bereits Partnerschaften mit Tesla geschlossen, während Mercedes mit Volvo und Polestar zusammenarbeitet.
Drohen Herausforderungen über 2025 hinaus
Volkswagens Kampf, die Emissionsziele zu erreichen, ist ein Zeichen für größere Kämpfe, die bevorstehen:
- 2030-2034: Die EU wird die Emissionsstandards für Flotten weiter verschärfen.
- 2035 Verbot von Verbrennungsmotoren: Der Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren wird verboten, es sei denn, synthesische Kraftstoffe (E-Fuels) erweisen sich als praktikabel – ein Szenario, das derzeit als unwahrscheinlich angesehen wird.
Volkswagens nächste Schritte
Um seine EV-Palette zu stärken und an Schwung zu gewinnen, muss Volkswagen sich auf die Skalierung der EV-Produktion, den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Nutzung finanzieller Partnerschaften konzentrieren, um Emissionsstrafen zu reduzieren. Das Unternehmen hat kürzlich Bildschirme für den Beifahrer und andere Innovationen eingeführt, was auf einen Wechsel zu hochwertigen und technologieorientierten EVs hindeutet.
Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um zukünftige Strafen abzuwenden und die langfristigen EU-Ziele zu erreichen, bleibt ungewiss. Für den Moment dient die 1,5 Milliarden Euro Strafe als eindringliche Erinnerung an die Kosten, die mit dem Zurückfallen im Rennen um null Emissionen verbunden sind.