2024 war ein Jahr bittersüßer Meilensteine für Hyundai in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Auf der einen Seite sicherte sich Thierry Neuville seinen ersten Fahrertitel und wurde der erste Hyundai-Fahrer, der diesen Erfolg erzielte. Auf der anderen Seite entglitt der Herstellertitel dramatisch in einem nervenaufreibenden Showdown bei der Rallye Japan, was Neuville und Hyundai ein Gefühl von unerledigter Arbeit hinterließ.
Nun, da die Saison 2025 naht, hat Neuville eine klare Botschaft an sein Team: Lektionen müssen gelernt werden, und Fehler wie die in Japan dürfen sich nicht wiederholen.
Hyundais Herzschmerz bei der Rallye Japan
Das letzte Event der Saison 2024, die Rallye Japan, sollte ein krönender Moment für Hyundai werden. Das Team ging mit der Führung in der Herstellertabelle in das Event, doch am letzten Tag schlug das Unheil zu, als Ott Tänak während der Powerstage aus der Führung crashte. Der Vorfall eröffnete Toyota eine Chance, und in einem spannenden Finish sicherte sich das japanische Team den Herstellertitel mit nur drei Punkten Vorsprung.
Neuville, der aufgrund von Tänaks Crash bereits zum Weltmeister gekrönt wurde, reflektierte den Moment mit gemischten Gefühlen.
„Wir hatten alle Karten in der Hand, um in Japan gut abzuschneiden,“ sagte Neuville. „Der Vorsitzende war da, der große Vorsitzende war da. Und wir haben es vermasselt.“
Neuville wies auf das Versagen des Teams hin, den Herstellertitel über individuelle Ambitionen zu priorisieren, als das Hauptproblem.
„Wenn wir nicht aus dem, was in Japan passiert ist, lernen, ist das ein Fehler. Wir müssen das Spiel spielen – es ist wichtig.“
Tänaks Crash: Ein kostspieliger Wendepunkt
Hyundai-Teamchef Cyril Abiteboul beschrieb Tänaks Tempo während der letzten Etappe als „zu schnell“, angesichts von Hyundais strategischem Ziel, den Herstellertitel zu sichern. Abiteboul übernahm jedoch die Mitverantwortung für den Crash und weigerte sich, die gesamte Schuld auf Tänak zu schieben.
Neuville äußerte ein ähnliches Gefühl und beschrieb den Crash als „eine große Überraschung“ und erkannte an, dass solche Fehler zum Sport gehören.
„Alles geschah in einer einzigen Kurve. Es ist mir schon einmal passiert – wir haben alle Fehler gemacht. Ich werde niemanden beschuldigen, aber in Bezug auf die Strategie hätten wir klarer sein können.“
Ein stärkeres Hyundai im Jahr 2025?
Als Reaktion auf den Herzschmerz von 2024 hat Hyundai bedeutende Veränderungen in seiner Strategie und Führung für das Jahr 2025 vorgenommen:
- Pablo Marcos kehrt als Teammanager zurück und bringt eine Fülle von Erfahrung und Führungskompetenz mit.
- Die dritte Auto-Strategie wechselt zu einem konsistenteren Ansatz, wobei Adrien Fourmaux einen Vollzeitplatz einnimmt. Dies ersetzt die gemeinsame Regelung zwischen Esapekka Lappi, Dani Sordo und Andreas Mikkelsen.
- Christian Loriaux verlässt die Position des WRC-Programmdirektors, was auf eine umfassendere Umstrukturierung hinweist.
Neuville begrüßte die Veränderungen und äußerte Optimismus über die Fahreraufstellung des Teams.
„Es ist auf jeden Fall eine starke Besetzung. Aber ich glaube auch, dass ein vierter Fahrer sehr hilfreich sein könnte, insbesondere da Toyota in einigen Veranstaltungen fünf Fahrer aufstellt.“
Der Weg nach vorne
Für Neuville und Hyundai ist die Mission im Jahr 2025 klar: den Herstellertitel zurückzuerobern und gleichzeitig die Fahrermeisterschaft zu verteidigen. Neuvilles neuer Status als Weltmeister positioniert ihn fest als den Anführer des Teams, und seine Forderungen nach klareren Strategien und stärkerem Teamwork unterstreichen seinen Willen, sicherzustellen, dass Japans Herzschmerz nicht wiederholt wird.
Da Toyota weiterhin ein beeindruckendes Aufgebot aufstellt und der Kalender für 2025 neue Herausforderungen verspricht, wird Hyundais Fähigkeit, als einheitliches Team zu agieren, entscheidend sein.
Wird Hyundai der Herausforderung gerecht, oder wird Toyotas Dominanz anhalten? Eines ist sicher: Die Einsätze für 2025 waren nie höher.