Sebastien Ogier steht kurz davor, seinen Namen tiefer in die Rallye-Geschichte einzugravieren, da er sich einem beispiellosen 10. Sieg bei der Monte Carlo Rallye nähert, nachdem er am Samstag eine Meisterklasse in den französischen Alpen abgeliefert hat. Am Steuer des Toyota GR Yaris Rally1 zeigte Ogier erneut eine makellose Leistung und baute seinen Vorsprung auf 20,3 Sekunden gegenüber seinem Teamkollegen Elfyn Evans vor dem entscheidenden letzten Abschnitt am Sonntag aus.
Ogiers Erfahrung zeigt sich in schwierigen Bedingungen
Trotz schwieriger Bedingungen, einschließlich Schlamm und losem Kies, die von früheren Autos hinterlassen wurden, nutzte Ogier seine umfangreiche Monte Carlo-Erfahrung, um die anspruchsvollen Etappen präzise zu navigieren. Gemeinsam mit Co-Pilot Vincent Landais demonstrierte der Teilzeit-WRC-Teilnehmer, warum er auch im Meisterschaftsrennen eine Macht bleibt, selbst wenn er nicht in Vollzeit konkurriert.
„Es ist immer besser, diesen Vorteil zu haben, aber es gibt noch einige knifflige Etappen zu bewältigen“, bemerkte Ogier und erkannte die Unberechenbarkeit der letzten Etappen der Rallye an.
Der Kampf um das Podium intensiviert sich
Hinter Ogier wird der Kampf um den zweiten Platz intensiver. Toyotas Elfyn Evans hat den zweiten Platz von Hyundais Adrien Fourmaux zurückerobert, nachdem er ein spannendes Hin und Her geliefert hat. Fourmaux, der ein beeindruckendes Debüt für Hyundai feierte, hatte Evans am Morgen kurzzeitig überholt, nur damit der Waliser am Nachmittag zurückschlagen konnte. Die beiden trennen nur 4,3 Sekunden, was ein nervenaufreibendes Finish am Sonntag verspricht.
Zur Aufregung trägt auch Ott Tänak bei, der nach einem bemerkenswerten Nachmittag in den Kampf um einen Podiumsplatz eingreift. Anpassungen an seinem Hyundai i20 N Rally1 haben mehr Tempo freigesetzt, sodass der Este blitzschnelle Stage-Zeiten setzen konnte und auf 2,5 Sekunden an Fourmaux herankam.
Rovanperä hat Schwierigkeiten, während die Rivalen Kapital schlagen
Kalle Rovanperä, der nach einer Teilzeit-Saison 2024 wieder im Vollzeitwettbewerb ist, hat noch nicht seinen Rhythmus gefunden. Der zweifache Weltmeister liegt auf dem fünften Platz, 27,9 Sekunden hinter Tänak. Rovanperä gestand, dass seine natürliche Vorliebe für schnellere, fließende Straßen ihn am Samstag auf den engeren, technischeren Etappen kämpfen ließ.
Weiter hinten vermieden die Toyota-Fahrer Takamoto Katsuta und Sami Pajari größere Dramen und sicherten sich den sechsten und siebten Platz. Der amtierende WRC-Champion Thierry Neuville hatte jedoch einen weiteren frustrierenden Tag. Ein Problem mit der Leistungsabgabe in der ersten Etappe kostete ihn fast eine Minute, wodurch er auf dem achten Platz zurückfiel, über fünf Minuten hinter Ogier.
WRC2 liefert Drama, während die Rossel-Brüder glänzen
In der WRC2-Klasse dominiert Yohan Rossel weiterhin und hält seine perfekte Bilanz an Etappensiegen unter den punktebringenden Fahrern. Der Citroen C3-Pilot hat nun einen Vorsprung von fast drei Minuten vor dem Sonntag. Sein jüngerer Bruder, Leo Rossel, beeindruckte ebenfalls und kletterte nach einer beeindruckenden Leistung in der letzten Etappe auf den zweiten Platz in der Klasse, indem er Eric Camilli um nur eine halbe Sekunde überholte.
Was am Sonntag bevorsteht
Der letzte Tag der Rallye Monte Carlo umfasst drei Etappen mit insgesamt 31,63 Meilen, die mit der ikonischen Wolf Power Stage in La Bollène-Vésubie enden. Mit Schnee, der möglicherweise in Sicht ist, könnten die Bedingungen die Rangliste durcheinanderbringen und eine letzte Herausforderung für Ogier und seine Rivalen darstellen.
Für Ogier ist ein rekordverdächtiger 10. Monte-Carlo-Sieg in Reichweite. Für die Verfolger zählt jede Sekunde, während sie um Podiumsplätze und wertvolle Meisterschaftspunkte kämpfen.
WRC Monte Carlo Rally: Positionen nach Samstag/Etappe Zwei (SS15)
- Sebastien Ogier/Vincent Landais (Toyota GR Yaris Rally1) – 2h42m48.2s
- Elfyn Evans/Scott Martin (Toyota GR Yaris Rally1) – +20.3s
- Adrien Fourmaux/Alexandre Coria (Hyundai i20 N Rally1) – +24.6s
- Ott Tänak/Martin Järveoja (Hyundai i20 N Rally1) – +27.1s
- Kalle Rovanperä/Jonne Halttunen (Toyota GR Yaris Rally1) – +55.0s
- Takamoto Katsuta/Aaron Johnston (Toyota GR Yaris Rally1) – +1m43.7s
- Sami Pajari/Marko Salminen (Toyota GR Yaris Rally1) – +4m09.9s
- Thierry Neuville/Martijn Wydaeghe (Hyundai i20 N Rally1) – +5m17.5s
- Josh McErlean/Eoin Treacy (Ford Puma Rally1) – +8m25.4s
- Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov (Skoda Fabia RS – WRC2 ohne Punkte) – +8m33.0s
Mit dem Rallye-Finale, das auf einen spannenden Abschluss hinarbeitet, warten die Fans gespannt darauf, ob Ogier Geschichte schreiben kann oder ob ein spätes Drama das Drehbuch umschreiben wird.