Während die führenden Persönlichkeiten der Formel 1 sich zur jährlichen FIA Awards Gala in Kigali, Ruanda, versammeln, steigt die Spekulation über die potenzielle Rückkehr des Sports nach Afrika nach einer 30-jährigen Abwesenheit. Die Wahl Ruandas – einer Nation, die in der Sportentwicklung und im Tourismus Wellen schlägt – als Gastgeber der diesjährigen Gala nährt die Gerüchte über eine bevorstehende Ankündigung bezüglich eines Formel-1-Rennens auf afrikanischem Boden.
Ruanda tritt ins Rampenlicht
Während die ikonische Kyalami-Strecke in Südafrika lange als Favorit für einen Großen Preis von Afrika galt, deuten aktuelle Entwicklungen darauf hin, dass Ruanda ein dunkler Pferd-Anwärter sein könnte. Bereits im September trafen sich Berichten zufolge ruandische Sportbeamte mit Formula One Management (FOM), was das Interesse an Kigalys Potenzial zur Ausrichtung eines Großen Preises weckte.
Die hochkarätige Präsenz des FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem in Ruanda in dieser Woche hat die Spekulationen nur verstärkt. Während der FIA-Generalversammlungen traf Sulayem sich mit Richard Nyirihishema, dem ruandischen Sportminister, und Irena Murewa, der Chief Tourism Officer des Rwanda Development Board (RDB). Diese Gespräche, die im Rahmen der ersten FIA-Generalversammlungen in Afrika stattfanden, konzentrierten sich auf Motorsportentwicklung, Nachhaltigkeit und Tourismusmöglichkeiten auf dem Kontinent.
Die Affordable Cross Car Initiative zeigt das Motorsport-Potenzial Ruandas
Ein herausragender Moment während der Versammlungen war die Enthüllung des Cross Car-Programms des Rwandan Automobile Club (RAC). Dieses innovative Projekt, unterstützt von der Affordable Cross Car-Initiative der FIA, zielt darauf ab, den Motorsport zugänglicher zu machen, indem lokale Clubs Fahrzeuge mit lokal beschafften Materialien bauen können, wodurch teure Einfuhrzölle umgangen werden.
Das Cross Car wurde von Präsident Paul Kagame und FIA-Präsident Sulayem ins Leben gerufen und stellt einen bedeutenden Meilenstein für Ruanda dar, da es sich als Motorsport-Hub positioniert. „Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Ruanda Innovation und Nachhaltigkeit annimmt und gleichzeitig den Zugang zum Motorsport erweitert“, sagte Sulayem.
Eine gemeinsame Vision für die Zukunft des Motorsports in Afrika
Die Zusammenarbeit zwischen der FIA und Ruanda unterstreicht ihr gemeinsames Engagement für Innovation, Nachhaltigkeit und Inklusivität. Sulayem äußerte Optimismus über den wachsenden Einfluss Afrikas im Motorsport:
„Hier in Ruanda für einen so wichtigen Moment im Kalender der FIA zu sein, ist ein Beweis für die Stärke dieser Nation, insbesondere für ihren wachsenden Einfluss im Motorsport. Die Zukunft des Motorsports in Afrika ist vielversprechend.“
Der Sportminister Ruandas, Nyirihishema, hob hervor, wie die Werte des Landes mit der Mission der FIA übereinstimmen:
„Dieser Schritt entspricht den Werten Ruandas von Inklusivität und Verantwortlichkeit. Wir sind stolz darauf, zu einem sichereren und inklusiveren Umfeld im Sport beizutragen.“
Über die Strecke hinaus: Ruanda schließt sich dem Kampf gegen Online-Belästigung an
In einem Schritt, der seine fortschrittliche Haltung unterstreicht, hat Ruanda auch an der United Against Online Abuse (UAOA)-Kampagne teilgenommen und die UAOA-Charta während der Versammlungen unterzeichnet. Diese globale Initiative, die von Sulayem gegründet und von der FIA-Stiftung unterstützt wird, zielt darauf ab, Online-Belästigung im Sport zu bekämpfen.
Steht eine Ankündigung eines afrikanischen Grand Prix bevor?
Die Wahl der FIA, Kigali als Gastgeberstadt für ihre prestigeträchtige Preisverleihung auszuwählen, sowie die Diskussionen über die Motorsport-Infrastruktur, signalisieren die wachsende Relevanz Afrikas in der Expansionsstrategie der F1. Mit seinem robusten Tourismussektor, innovativen Projekten wie der Cross Car-Initiative und starker Unterstützung durch die Regierung hat sich Ruanda als ernstzunehmender Kandidat etabliert.
Obwohl noch keine offizielle Ankündigung gemacht wurde, deutet der Zeitpunkt und der Veranstaltungsort der Gala stark darauf hin, dass die Rückkehr Afrikas in den F1-Kalender näher ist als je zuvor. Wenn dies bestätigt wird, wäre es ein historischer Schritt für den Sport und würde neue Möglichkeiten für sowohl Fans als auch Fahrer auf dem Kontinent eröffnen. Alle Augen sind jetzt auf Kigali gerichtet, während die Motorsportwelt gespannt darauf wartet, was einer der größten Schritte der F1 sein könnte.