Die Risse bei Red Bull Racing weiten sich aus, da das Team mit internen Machtkämpfen, enttäuschenden Leistungen und wachsenden Spekulationen über die Zukunft von Sergio Perez konfrontiert ist. Laut dem ehemaligen F1-Fahrer Ralf Schumacher tobt zwischen Teamchef Christian Horner und Senior Advisor Helmut Marko ein Kalter Krieg – eine Kluft, die die Dominanz von Red Bull in der Formel 1 gefährden könnte.
Angesichts des zunehmenden Drucks scheint die Führungskrise bei Red Bull die Team-Moral, die Leistung und den einst unerschütterlichen Ruf des Unternehmens in Milton Keynes zu beeinträchtigen.
Der Horner-Marko-Konflikt: Probleme an der Spitze
Die internen Turbulenzen bei Red Bull stammen Berichten zufolge aus dem Machtvakuum, das der Tod des Mitbegründers Dietrich Mateschitz hinterlassen hat. Der Einfluss des verstorbenen Eigentümers hatte lange Zeit die Differenzen zwischen Horner und Marko im Zaum gehalten, doch seine Abwesenheit hat die Spannungen zwischen den beiden neu entfacht. Schumacher enthüllte, dass diese ungelösten Spannungen die Probleme des Teams in einer bereits von Rückschlägen geprägten Saison verschärfen.
„Es gibt Gerüchte, dass die Dinge zwischen Christian Horner und Helmut Marko immer noch nicht ganz ideal sind“, bemerkte Schumacher. „Intern sind sie sich über bestimmte Angelegenheiten noch nicht ganz im Klaren.“
Schumacher hob weiter hervor, dass Verstappens Vater, Jos Verstappen, eine weitere umstrittene Figur im Team ist, was den zunehmenden Druck verstärkt. „Jos ist mit der ganzen Situation auch nicht besonders glücklich“, sagte er und spielte auf die Unzufriedenheit der Familie Verstappen mit dem Managementansatz von Red Bull an.
Perez unter Beschuss: Eine Karriere im freien Fall?
Sergio Perez’ katastrophale Saison 2024 hat die Probleme von Red Bull nur vertieft. Mit Gerüchten über seine bevorstehende Entlassung, die die Runde machen, wird dem mexikanischen Fahrer vorgeworfen, nicht zu liefern und zum Rückfall des Teams auf den dritten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft beigetragen zu haben.
„Sergio Perez ist im Moment einfach so weit weg“, sagte Schumacher unverblümt. Der Deutsche brachte sogar die Idee ins Spiel, das junge Talent Franco Colapinto als möglichen Ersatz für Perez zu befördern und verwies auf die beeindruckenden Leistungen des Rookies in den Juniorenkategorien.
„Colapinto hat wirklich großartige Arbeit geleistet. Er verdient seine Chance“, fügte Schumacher hinzu und schürte die Spekulationen über eine Umstrukturierung im Fahreraufgebot von Red Bull.
Verstappen: Ein einzelner Lichtblick
Während Perez’ Form nachgelassen hat, bleibt Max Verstappen ein Leuchtfeuer der Konstanz und liefert trotz des Tumults um ihn herum dominante Rennsiege. Die Resilienz des amtierenden Champions hat Red Bull im Rennen gehalten, aber selbst Verstappens Heldentaten könnten nicht ausreichen, um eine Saison zu retten, die von internen Konflikten und inkonsistenten Leistungen geplagt ist.
Der Weg von Red Bull nach vorne: Ein Weggabelung-Moment
Die Einsätze sind für Red Bull extrem hoch, da die Saison 2024 auf ihren Abschluss zusteuert. Neben der Klärung von Perez’ Zukunft muss das Team dringend seine Führungsprobleme lösen und Stabilität innerhalb seiner Reihen wiederherstellen. Schumacher warnte, dass, wenn das Team nicht schnell handelt, sein dritter Platz in der Konstrukteursmeisterschaft weiter abrutschen könnte.
„Red Bull hat momentan viel zu klären“, sagte Schumacher und betonte die dringende Notwendigkeit zum Handeln.
Eine tumultartige Saison für die Formel 1
Das Chaos bei Red Bull spiegelt einen breiteren Trend der Unberechenbarkeit in der Formel 1 in dieser Saison wider, wo die Leistung auf der Strecke oft hinter dem Drama abseits der Strecke zurücktritt. Für die Fans sorgt die Intrige um Perez’ Zukunft, den Horner-Marko-Konflikt und die internen Konflikte bei Red Bull dafür, dass die letzten Rennen 2024 ebenso sehr von Politik wie vom Rennsport geprägt sein werden.