Otmar Szafnauer, der ehemalige Chef des Alpine F1-Teams, hat starke Kritik an den Eigentümern des Teams geübt und erklärt, dass ihnen ein grundlegendes Verständnis für den Motorsport fehle. Szafnauers Beziehung zu Alpine endete abrupt im Jahr 2023 inmitten einer Phase erheblicher Umwälzungen, als Bruno Famin einsprang, um seine Rolle im Team mit Sitz in Enstone zu übernehmen.
Szafnauers Weg zu Alpine war geprägt von einer langen Zeit bei Force India und einer kurzen Amtszeit beim neu gegründeten Aston Martin-Team. Seine Zeit bei dem im Besitz von Renault befindlichen Alpine war jedoch kurzlebig. Die Geschäftsführung entschied sich, Veränderungen vorzunehmen, und setzte Szafnauer ab, während Alpine-CEO Laurent Rossi durch Philippe Krief ersetzt wurde.
Rossi nannte bei seinem Abschied Szafnauer als Verantwortlichen für die Leistungsprobleme des Teams und erklärte, dass „die Verantwortung bei Otmar endet.“ Das Team-Eigentum erlebte auch aktive Beteiligung von illustren Persönlichkeiten wie dem Weltmeister-Boxer Anthony Joshua, dem englischen Fußballspieler Trent Alexander-Arnold, dem Golfer Rory McIlroy und dem Superbowl-Quarterback Patrick Mahomes.
In Bezug auf seine Zeit mit dem Team äußerte Szafnauer seine Unzufriedenheit mit den Eigentümern des Teams. Er war der Meinung, dass ihr Verständnis für den Motorsport erschreckend unzureichend sei und ihre Erwartungen an sofortigen Erfolg unrealistisch seien.
Szafnauer erläuterte weiter die mangelnde Einsicht der Eigentümer in den Motorsport im Podcast „Formula For Success“. Er erinnerte sich nostalgisch an die Zeiten von Eddie Jordan, Frank Williams, Ron Dennis und Adrian Reynard, die ein tiefes Verständnis und Erfahrung im Motorsport hatten. Er zollte auch Vijay Mallya Respekt, der, trotz seiner Rennerfahrung in Indien, seinem Team genügend Zeit gab, um einen Unterschied zu machen.
Szafnauer ist fest davon überzeugt, dass die Beherrschung des Motorsports nachhaltige, langfristige Anstrengungen erfordert, da der Sport, im Gegensatz zum Fußball, keine schnellen Veränderungen und schnelle Erfolge zulässt. Er nannte die Beispiele von Adrian Neweys fünfjähriger Reise zum Sieg mit Red Bull und dem fünfjährigen Abstand von Mercedes zwischen den Weltmeistertiteln nach dem Erwerb von Brawn.
Szafnauers Haltung zu Personalveränderungen stieß ebenfalls auf Widerstand bei den Team-Eigentümern. Sie wollten, dass er das Team wie ein Fußballtrainer umkrempelt, aber Szafnauer blieb standhaft und weigerte sich, hart arbeitende Mitarbeiter zu entlassen. Diese Meinungsverschiedenheit signalisierte das Ende von Szafnauers Zeit bei Alpine.
Nach Szafnauers Austritt durchlief das Team weitere Managementumbauten. Renault-CEO Luca de Meo ernannte Flavio Briatore zum Executive Advisor und brachte Oli Oakes als neuen Teamchef an Bord. Gleichzeitig beschloss Renault auch, die Herstellung von F1-Antriebseinheiten einzustellen, was dazu führte, dass Alpine ein Kunde von Mercedes-Antriebseinheiten wurde. Dieser Schritt hat Gerüchte über einen möglichen Verkauf des Teams ausgelöst, die Alpine entschieden zurückweist.
Szafnauer, jetzt 60, ist begeistert, neue Herausforderungen in der Formel 1 anzugehen. In einem exklusiven Interview mit PlanetF1.com äußerte er seine Bereitschaft, sein Fachwissen zu nutzen, um einem Team zu helfen, in der Rangliste aufzusteigen, vorausgesetzt, er hat genug Einfluss, um einen signifikanten Unterschied zu machen. Er betonte, dass er nicht für ein Team arbeiten möchte, nur um es zu tun; er möchte einen echten Einfluss ausüben.