Während die Spannungen zwischen Max Verstappen und George Russell am letzten Wochenende der Formel-1-Saison steigen, hat McLarens Lando Norris Stellung bezogen und die Vorstellung zurückgewiesen, dass Fahrer Angst vor dem Red-Bull-Champion haben. Norris, Verstappens engster Titelrivale im Jahr 2024, bot eine nuancierte Perspektive auf die hitzigen Rivalitäten, die das Paddock dominieren.
Norris: „Niemand hat Angst vor Max“
Norris wies die Behauptungen zurück, dass Verstappens dominante Form Angst im Fahrerfeld verbreitet hat, räumte jedoch ein, dass die Fahrer manchmal vorsichtig bezüglich seines Potenzials für herausragende Leistungen sind.
„Haben die Leute Angst vor dem, was er manchmal aus Geschwindigkeitsgründen leisten kann? 100%“, sagte Norris. „Man geht in einige Sessions und denkt: ‚Scheiße, Max fühlt sich an diesem Wochenende gut.‘ Es ist wie in jedem Sport – wenn jemand in Topform ist, weiß man, dass er zu etwas Besonderem fähig ist. Aber Angst? Nein. Es bringt dich einfach an deine Grenzen.“
Risiken abwägen: Norris gegen Verstappen
Norris, der gegen Verstappen sowohl um Rennsiege als auch im Konstrukteurskampf gekämpft hat, erkannte den einzigartigen Druck an, den es mit sich bringt, sich dem Niederländer zu stellen. Während Verstappen sich auf seine individuellen Meisterschaftsziele konzentrieren konnte, hatten Norris und McLaren die zusätzliche Herausforderung, ihren ersten Konstrukteurstitel seit 1998 zu sichern.
„Manchmal können die Leute das Risiko nicht eingehen, Max den Kampf zu geben, den er braucht“, erklärte Norris. „Ich war in diesem Jahr in dieser Position. Wenn niemand Punkte erzielt, ist es ein Sieg für Max. Das bringt dich in eine verletzliche Lage. Hoffentlich können wir nächstes Jahr stärker starten, und die Dinge werden anders sein.“
Über Russell vs. Verstappen: „Nur zwei Fahrer, die gewinnen wollen“
In Bezug auf den anhaltenden Konflikt zwischen Russell und Verstappen, der in Abu Dhabi nach Auseinandersetzungen in Katar neu entfacht wurde, nahm Norris eine diplomatische Haltung ein. Russell hatte Verstappen Mobbing-Taktiken vorgeworfen, einschließlich Drohungen, ihn „in die Wand zu setzen“, aber Norris sieht den Red Bull-Fahrer nicht als rücksichtslos an.
Direkt gefragt, ob Verstappen absichtlich einen Rivalen in die Wand setzen würde, zögerte Norris, bevor er antwortete: „Nein. Es sind einfach nur zwei Fahrer, die gewinnen wollen. Wir sind leidenschaftlich bei dem, was wir tun, und manchmal führt das dazu, dass man sich enttäuscht oder verraten fühlt. Das ist die Moral der ganzen Geschichte.“
Netflix, Rivalitäten und der Drive to Survive-Effekt
Norris deutete auch auf die Dramatisierung der F1-Rivalitäten hin und schlug vor, dass der anhaltende Wortkrieg zwischen Mercedes-Chef Toto Wolff und Red Bulls Christian Horner oft für die Kameras aufgebauscht wird.
„Das ist alles für Netflix“, scherzte Norris und bezog sich auf die beliebte Serie „Drive to Survive“. „Sie lieben Netflix, alle Teamchefs lieben Netflix.“
Blick nach vorne: Rivalitäten 2025 am Horizont
Als die Saison 2024 zu Ende geht, äußerte Norris Optimismus für die Zukunft von McLaren. Da Verstappens Dominanz in diesem Jahr bereits gesichert ist, hofft Norris auf einen ausgeglicheneren Kampf im Jahr 2025.
„In diesem Jahr war ich immer derjenige, der etwas zu verlieren hatte“, reflektierte er. „Nächstes Jahr wollen wir in einer Position sein, in der wir die Bedingungen diktieren.“
Wichtige Erkenntnisse
- Norris weist „Angst“ vor Verstappen zurück: Fahrer respektieren Verstappens Geschwindigkeit, sind jedoch nicht eingeschüchtert.
- Druck des Konstrukteurskampfes: McLarens dualer Fokus auf individuelle und Teamziele hat Norriss Strategie geprägt.
- Russell vs. Verstappen Fehde: Norris sieht ihren Konflikt als eine natürliche Folge von wettbewerbsorientierter Ambition.
- Netflix-Effekt: Norris schlägt vor, dass Rivalitäten außerhalb der Strecke oft für dramatische Effekte übertrieben werden.
Blick nach vorne
Während der Große Preis von Abu Dhabi die Bühne für das letzte Duell von 2024 bereitet, bleibt der Fokus auf Verstappen, Norris und Russell. Mit anhaltenden Spannungen und dem Versprechen erneuter Rivalitäten im Jahr 2025 liefert die Formel 1 weiterhin Drama auf und neben der Strecke.