Mit dem bevorstehenden Beginn der Formel-1-Saison 2025 hat die Internationale Automobil-Federation (FIA) erneut das Regelwerk geändert. Diesmal wurde die mächtige Rolle des Rennleiters gestärkt, sodass dieser ein Team zwingen kann, ein Fahrzeug zurückzuziehen, wenn es als zu beschädigt angesehen wird, um sicher im Wettbewerb zu bleiben. Diese Änderung entzieht den Teams die Kontrolle, die bis jetzt die endgültige Entscheidung darüber hatten, ob ein Auto nach einem Vorfall das Rennen verlassen sollte.
Die vorherigen Vorschriften erlaubten es der FIA, ein beschädigtes Auto unter der schwarz-orangen Flagge zur Reparatur in die Box zu rufen. Sicherheitsbedenken haben jedoch die FIA veranlasst, diese Regel zu überarbeiten. In der Vergangenheit haben Teams oft entschieden, ihre beschädigten Fahrzeuge im Rennen zu halten, solange sie noch fahrbereit waren. Ein bemerkenswerter Fall war, als Max Verstappen und Red Bull beim Großen Preis von Ungarn 2021 trotz erheblicher Karosserieschäden weitermachten.
Dieses Risikoverhalten führte manchmal zu Strafen oder Geldbußen, wenn die weitere Teilnahme eines Autos als unsicher angesehen wurde. Um solche Gefahren zu beseitigen, hat die FIA nun den Rennleiter ermächtigt, den Rückzug eines Teams anzuordnen.
Laut dem neu geänderten Artikel 26.10 der Sportlichen Vorschriften der Formel 1 2025 wird ein „Did Not Finish“ (DNF) durchgesetzt, wenn ein Auto „signifikante und offensichtliche Schäden an einem strukturellen Bauteil“ aufweist, die ein unmittelbares Risiko für den Fahrer oder andere darstellen. Dies gilt auch, wenn ein Auto einen schwerwiegenden Fehler hat, der eine sichere Rückkehr zur Box oder den Wettbewerb stört. Darüber hinaus kann der Rennleiter anordnen, dass ein Teilnehmer zurücktritt, wenn sein Auto strukturelle Schäden oder einen erheblichen mechanischen Ausfall erleidet.
Dieser regulatorische Wandel wurde wahrscheinlich durch Vorfälle wie das GP-Event in Kanada 2024 ausgelöst, bei dem Red Bulls Sergio Perez und Pierre Gasly Kontakt hatten, was dazu führte, dass Perez‘ Auto Kohlefasertrümmer auf die Strecke verlor. Obwohl Perez schließlich in den Boxen am Circuit Gilles Villeneuve ausfiel, betrachtete die FIA seine fortwährende Präsenz auf der Strecke später als Sicherheitsrisiko, was zu einer Drei-Plätze-Strafe auf der Startaufstellung für das nächste Rennen und einer erheblichen Geldstrafe führte.
Die neue Regel zielt darauf ab, solche Situationen zu verhindern, indem die sofortige Entfernung beschädigter Autos aus Rennen ermöglicht wird, bevor sie weitere Risiken darstellen können.
Neben dieser Regeländerung wird die F1-Saison 2025 eine Umstrukturierung der Offiziellen erleben. Mehrere Rennleiter werden die 24 Rennen und sechs Sprints überwachen, um die Belastung zu verringern. Der FIA-Präsident, Mohammed Ben Sulayem, gab dieses Update nach dem Rücktritt von Niels Wittich als Rennleiter Ende 2024 bekannt.
Die genaue Anzahl neuer Rennleiter und ihre Identitäten werden laut Ben Sulayem bald bekannt gegeben. Die Einführung mehrerer Rennleiter soll Konsistenz in den Entscheidungen der Rennleitung gewährleisten und gleichzeitig eine flexiblere Struktur der Offiziellen bieten. Diese Änderung könnte jedoch potenziell Bedenken hinsichtlich der Konsistenz aufwerfen, da verschiedene Personen Rennvorfälle unterschiedlich interpretieren könnten.
Während die FIA weiterhin ihre Regeln ändert, entwickelt sich die Dynamik des Formel-1-Rennens weiter, verändert die Wettbewerbslandschaft und fordert die Teams heraus, sich anzupassen und zu überwinden. Die Saison 2025 verspricht ein faszinierendes Spektakel zu werden, da neue Regeln und Offizielle wahrscheinlich unvorhergesehene Wendungen auf der Strecke liefern werden.