In der neuesten Episode seiner Videoserie „Koffee with Kenny“ ließ Kenny Wallace, ein ehemaliger professioneller Stockcar-Rennfahrer, seiner Kritik an NASCAR freien Lauf und bezeichnete die Organisation als einen der „schlechten Jungs“. Seine Kommentare wurden durch den kontroversen Umgang mit entscheidenden Momenten während des Ambetter Health 400 auf dem Atlanta Motor Speedway ausgelöst, was eine hitzige Debatte über inkonsistente Schiedsrichterentscheidungen in der aktuellen Rennsaison entfacht hat.
Wallaces Kritik hörte dort nicht auf. In seinem Podcast „The Kenny Wallace Show“ ging er tiefer auf den fragwürdigen Entscheidungsprozess von NASCAR ein. An seiner Seite war sein langjähriger Freund und Rennlegende Ken Schrader. Gemeinsam führten sie eine unzensierte Diskussion über die Schiedsrichterentscheidungen von NASCAR, in der sie die Fehltritte des Sports anerkannten und gleichzeitig für dessen Bemühungen um Verbesserung plädierten.
Die NASCAR-Saison 2025 war bereits ein Wirbelwind an Kontroversen, wobei die neuesten die entscheidenden Vorsichtsmaßnahmen am Ende des Rennens betreffen. Die Fans waren nach dem Ambetter Health 400 in Atlanta unzufrieden, da ein Last-Minute-Unfall eine unzeitgemäße gelbe Flagge auslöste und die Zuschauer um das berauschende dreifache Foto-Finish brachten. Viele wussten jedoch nicht, dass NASCAR bereits einen Plan für ein solches Szenario hatte, allerdings ohne öffentliches Wissen.
Elton Sawyer, NASCARs Senior Vice President of Competition, hatte die Fahrer während des Treffens vor dem Rennen darüber informiert, dass das Protokoll für Unfälle in der letzten Runde überarbeitet wurde. Er erklärte: „Unser Ziel ist es, unsere Rennen unter grünen Bedingungen zu beenden… aber wir werden auch nicht durch ein Trümmerfeld fahren.“ Diese Entscheidung, obwohl sie im Einklang mit Sicherheitsbedenken stand, wurde von den Fans als weiteres Beispiel für NASCARs inkonsistente Entscheidungen aufgrund mangelnder öffentlicher Bekanntgabe wahrgenommen.
In seiner Show spiegelte Wallace diese Gefühle wider und hob NASCARs Muster der Selbstwidersprüche hervor. Er stellte fest, dass NASCAR zugegeben hatte, während der Duelle falsche Entscheidungen getroffen zu haben, nur um während des Daytona 500 einen völlig anderen Ansatz zu verfolgen und dann in Atlanta erneut die Richtung zu wechseln. Den Fans erschien es so, als würde NASCAR die Regeln improvisieren, während sie voranschritten.
Ken Schrader, eine erfahrene Persönlichkeit im Sport, teilte seine Meinung zu dem Thema mit und sagte: „Es ist wie ein Durcheinander. Du weißt, dass es in Ordnung ist, durcheinander zu sein, wenn du weißt, dass du durcheinander bist.“ Schrader erkannte an, dass diese Entscheidungen in Echtzeit getroffen werden, stimmte jedoch zu, dass die Inkonsistenzen die Situation verschärft haben.
Die Kritik am Finish in Atlanta wurde sogar von NASCARs Mike Forde als verständlich anerkannt. Trotz der anhaltenden Probleme blieb er optimistisch, dass das Problem lösbar ist, und erklärte, dass NASCAR einfach „ein wenig besser darin werden muss.“
Mit zahlreichen Stimmen, darunter Fans, Fahrer, Analysten und Veteranen wie Richard Petty, die ihre Bedenken über NASCARs Schiedsrichterei äußern, wächst der Ruf nach einem transparenteren und konsistenteren Ansatz. Wallace fasste die Situation perfekt zusammen, indem er sagte: „Ich weiß, dass dies eine Ermessensentscheidung ist, aber wir müssen all das beenden.“ NASCAR hat angedeutet, Änderungen vorzunehmen, um diese Bedenken zu adressieren, aber die Auswirkungen dieser Änderungen bleiben abzuwarten.
Was NASCARs Ansatz zu Unfällen in der letzten Runde betrifft, so ist klar, dass Sicherheit oberste Priorität hat. Sawyers Kommentare deuten darauf hin, dass zukünftige Rennen in ähnlichen Situationen wahrscheinlich mehr Gelbphasen sehen werden. Dies wirft jedoch eine neue Sorge auf: Werden die Fans akzeptieren, dass Rennen unter Gelb enden, möglicherweise auf Kosten aufregender, Kopf-an-Kopf-Finishes?
Die bevorstehende EchoPark Grand Prix in COTA wird ein bedeutender Test für NASCARs neuen Ansatz sein. Angesichts der Tatsache, dass Straßenkursrennen oft aggressive Kämpfe in der späten Rennphase und eine höhere Wahrscheinlichkeit von Unfällen beinhalten, könnten die Vorfälle des letzten Jahres, bei denen sowohl Stage 1 als auch Stage 2 unter Vorsichtsmaßnahme endeten, sich wiederholen. Sollte dies der Fall sein, wird NASCARs Engagement für häufigere Vorsichtsflaggen, insbesondere in der letzten Runde, genau unter die Lupe genommen werden.
Die zentrale Frage, vor der NASCAR steht, ist, ob Fans und Fahrer diesen neuen Ansatz akzeptieren werden oder ob er zu weiterer Frustration führen wird? Gibt es einen Mittelweg, der Sicherheit gewährleisten kann und gleichzeitig den Nervenkitzel des Rennens aufrechterhält? Nur die Zeit wird die Antwort offenbaren.