In einem entscheidenden Moment für die laufende rechtliche Saga von NASCAR hat Richter Kenneth D. Bell eine einstweilige Verfügung zugunsten von Michael Jordans 23XI Racing und Front Row Motorsports (FRM) erlassen, die ihren Status als charterteams für die Saison 2025 sichert. Dieses Urteil genehmigte auch die Übertragung von drei Stewart Haas Racing (SHR) Chartern an die beiden Teams. Der Sieg wurde jedoch schnell von NASCARs vehementem Widerstand begleitet, was den Rahmen für einen rechtlichen Konflikt mit hohen Einsätzen setzte.
Der Kampf um SHR-Charter
Mit dem Ausstieg von SHR aus NASCAR wollten Tony Stewart und Gene Haas ihre Charters, die jeweils zwischen 20 und 25 Millionen Dollar wert sind, zu Geld machen. Während Haas einen Charter behielt, um das Haas Factory Team zu gründen, wurden die verbleibenden drei Charters an 23XI Racing und FRM verkauft. Doch NASCARs Widerstand gegen den Deal hat diese Transaktionen in der Schwebe gehalten.
Als Reaktion auf die einstweilige Verfügung legte NASCAR Berufung ein und beantragte eine Verzögerung der Vollstreckung des Gerichtsbeschlusses. Das Gericht hat zugestimmt, über diese Verzögerung bis Montag zu entscheiden, wodurch die Übertragung der SHR-Charter bis dahin gestoppt wurde. Dies hat nicht nur 23XI Racing und FRM betroffen, sondern auch Stewart und Haas in eine prekäre Lage gebracht, da sie den Verkauf nicht abschließen konnten.
Kritik des Gerichts und Zeitrahmen für eine Lösung
Richter Bell kritisierte die späte Anfrage von NASCAR, die einstweilige Verfügung zu verzögern, und argumentierte, dass die sanctionierende Körperschaft diese Punkte während der ursprünglichen Verfahren hätte vorbringen können. Trotz dessen erkannte das Gericht die komplexe Natur des Streits an und deutete an, dass 23XI Racing und FRM möglicherweise gezwungen sein könnten, die Charta an NASCAR oder ein anderes genehmigtes Team zurückzuverkaufen, wenn sie den Antitrust-Fall verlieren.
Um die rechtlichen Verfahren zu beschleunigen, hat das Gericht einen Zeitplan festgelegt:
- 8. Januar 2025: Anhörung zu NASCARS Antrag auf Abweisung und anderen Anträgen.
- 19. September 2025: Frist für den Abschluss der Beweiserhebung.
- 1. Dezember 2025: Verhandlungstermin für den Antitrust-Fall.
Das Gericht scheint entschlossen zu sein, die Angelegenheit bis Ende 2025 zu klären und bietet einen klaren Fahrplan für alle beteiligten Parteien.
NASCARs Bedenken und langfristige Auswirkungen
NASCAR hat Bedenken hinsichtlich der potenziellen langfristigen Folgen des Urteils geäußert. Die sanctionierende Körperschaft argumentiert, dass die einstweilige Verfügung sie in eine unerwünschte vertragliche Beziehung zwingt und das Risiko birgt, vertrauliche Informationen offenzulegen. NASCAR befürchtet auch, an einen langfristigen Vertrag mit 23XI Racing und FRM gebunden zu sein, insbesondere wenn die Antitrust-Klage zu ihren Gunsten ausgeht.
In einer unerwarteten Wendung erkannte das Gericht die Möglichkeit an, die Chartertransaktionen gegebenenfalls „rückgängig zu machen“. Das könnte bedeuten, dass 23XI Racing und FRM die Charters, selbst nach deren Sicherung für 2025, möglicherweise wieder abgeben müssen, was die Situation zusätzlich unsicher macht.
Die Einsätze für Tony Stewart und Gene Haas
Für Tony Stewart und Gene Haas fügt die Verzögerung bei den Charterübertragungen eine Schicht der Frustration hinzu. Stewart, der plante, sich auf neue Unternehmungen zu konzentrieren, sieht sich nun der Möglichkeit gegenüber, alternative Käufer zu finden, falls NASCAR den Verkauf erfolgreich blockiert. Mit Millionen von Dollar auf dem Spiel wird das Ergebnis dieses Rechtsstreits erhebliche Auswirkungen auf den finanziellen Gewinn von SHR haben.
Was kommt als Nächstes für 23XI Racing und FRM?
Denny Hamlin und Michael Jordan haben klar gemacht, dass sie nicht zurückweichen. Die Sicherung der einstweiligen Verfügung war ein entscheidender Schritt, um die Zukunft ihrer Teams in der Saison 2025 zu sichern. Allerdings sorgt die Unsicherheit rund um die Charters und den umfassenderen Antitrust-Fall dafür, dass dieser Rechtsstreit noch lange nicht vorbei ist.
Während NASCAR, 23XI Racing und FRM sich auf ihre nächste Gerichtsverhandlung vorbereiten, könnten die Einsätze nicht höher sein. Ob dieser Fall die Geschäftsdynamik von NASCAR umgestaltet oder den Status quo zementiert, wird sich noch zeigen, aber eines ist sicher – dieser Rechtsstreit ist so intensiv wie die Action auf der Strecke.