McLaren Racing bereitet sich darauf vor, seinen lang erwarteten Einstieg in den internationalen Prototypen-Rennsport zu vollziehen, was ein neues Kapitel für die legendäre britische Marke markiert. Nach Jahren des Teasens scheint das Versprechen von CEO Zak Brown, „nicht ob, sondern wann“, endlich Wirklichkeit zu werden, da mehrere Quellen bestätigen, dass McLaren Dallara beauftragt hat, Fahrzeuge unter der LMDh-Formel zu konstruieren. Dieser Schritt wird McLaren mit anderen Schwergewichten wie Acura, BMW, Cadillac und Porsche in der GTP-Klasse von IMSA und der Hypercar-Kategorie der World Endurance Championship in Einklang bringen.
Eine Rückkehr zum Prototypenruhm
Dies ist nicht McLarens erster Ausflug in den Prototypen-Rennsport. Die ikonischen McLaren F1 GTRs der Marke, angetrieben von BMW, dominierten in den 1990er Jahren die Szene. Jetzt möchte McLaren dieses Erbe mit einem neuen LMDh-Projekt neu entfachen, was sein Engagement für die oberste Liga des Langstreckenrennsports signalisiert.
Das neue Auto wird Dallaras Expertise für das Chassis nutzen, während McLaren eine Partnerschaft mit einem Hersteller für die Motorentwicklung anstrebt – genau wie BMW das Herzstück für seinen früheren GTR-Erfolg lieferte. McLarens Fokus auf die Zusammenarbeit mit einem etablierten Motorenlieferanten stellt sicher, dass das Programm von bewährter Leistung und Zuverlässigkeit profitiert.
Ein gestaffelter Eintrittszeitplan
Während das Projekt noch in den frühen Phasen ist, plant McLaren einen schrittweisen Einstieg. Die Tests sollen 2026 beginnen, gefolgt von einem Debüt in der World Endurance Championship (WEC) im Jahr 2027. McLaren wird dann bis 2028 oder 2029 in die GTP-Ränge der IMSA expandieren, und zwar nach einer Strategie, die der des Hyundai Genesis GMR-001 LMDh-Programms ähnelt.
Dieser gestaffelte Ansatz ermöglicht es McLaren, die Leistung seines Fahrzeugs zu verfeinern und seine Präsenz in der hart umkämpften Prototypenszene zu etablieren, bevor man sich dualen Meisterschaften stellt.
Das wachsende Prototypenfeld
McLarens Eintritt in die LMDh erfolgt vor dem Hintergrund einer boomenden Prototypen-Rennlandschaft. Mit dem Debüt des Aston Martin Valkyrie AMR-LMH bei den Twelve Hours of Sebring im März und dem bestätigten Programm von Hyundai sind IMSA und WEC bereit, eine Rekordzahl an Herstellern in ihren Spitzenklassen zu begrüßen.
Derzeit konkurrieren fünf Hersteller in der GTP-Klasse der IMSA, wobei Aston Martin die Zahl auf sechs erhöht. Der Eintritt von Hyundai wird die Anzahl auf sieben erhöhen, und McLarens Ankunft könnte die Teilnahme auf beispiellose Höhen treiben. Ford entwickelt ebenfalls sein eigenes GTP/Hypercar-Programm, was das Feld weiter verdichtet.
Potenzielle Änderungen der Klassenstruktur
Der Anstieg der Teilnahme von Herstellern wirft Fragen darüber auf, wie IMSA und WEC den Zustrom von Wettbewerbern managen werden. Beide Serien müssen möglicherweise ihre vierstufigen Klassenstrukturen überdenken, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und die Integrität ihrer Spitzenkategorien aufrechtzuerhalten.
Die Hinzufügung von McLaren und anderen Herstellern unterstreicht die wachsende Anziehungskraft des LMDh- und Hypercar-Rennens, das modernste Technologie mit Kostenkontrollen kombiniert, um globale Marken anzuziehen.
Eine neue Ära für McLaren
Für McLaren stellt das LMDh-Programm mehr als nur eine Rückkehr zum Langstreckenrennen dar – es ist eine Absichtserklärung. Während die Marke bestrebt ist, ihren Einfluss über die Formel 1 und GT-Rennen hinaus auszudehnen, bietet der Prototypen-Wettbewerb eine Plattform, um ihre Ingenieurskunst auf der globalen Bühne zu präsentieren.
„Es geht nicht nur darum, in eine weitere Serie einzutreten,“ sagte eine Quelle, die dem Projekt nahe steht. „Es geht darum, dass McLaren sich als führend in der Motorsportinnovation und -leistung neu positioniert.“
Was kommt als Nächstes?
Während McLaren sich offiziell noch nicht zu dem Projekt geäußert hat, deuten die Zeichen auf einen kalkulierten und ehrgeizigen Schritt in die LMDh-Welt hin. Da die Tests nur noch wenige Jahre entfernt sind, können sich die Fans darauf freuen, die ikonischen papayafarbenen Maschinen wieder auf den Startgrids des Langstreckenrennens zu sehen, wo sie in einigen der prestigeträchtigsten Veranstaltungen des Motorsports, einschließlich Le Mans und Daytona, gegen Rivalen antreten werden.