Max Verstappen hat gegen die Behauptung von George Russell zurückgewiesen, dass ein einzelner Fahrer Änderungen der Rennrichtlinien von Formel 1 zur Mitte der Saison abgelehnt hat. Vor dem Qatar Grand Prix stellte Verstappen seine Position klar und forderte einen Fokus auf Streckenlayouts anstelle von zusätzlichen Regelungen.
Die Hintergrundgeschichte: Kontroversen um die Entscheidungen der Rennkommissare
Der Druck zur Überarbeitung der Regeln resultiert aus Vorfällen beim United States Grand Prix, wo Verstappen von Strafen befreit wurde, weil er Lando Norris von der Strecke gedrängt hatte, während der McLaren-Fahrer in einer ähnlichen Situation später bestraft wurde. Nur eine Woche später wurde Verstappen selbst mit zwei 10-Sekunden-Strafen für vergleichbare Manöver in Mexiko belegt, was die Debatte über die Konsistenz der Rennkommissare neu entfachte.
Diese Vorfälle führten dazu, dass die Fahrer sich mit F1-Offiziellen trafen, um sofortige Regelanpassungen zu besprechen. Russell, der als Direktor der Grand Prix Drivers’ Association (GPDA) fungiert, schlug vor, dass es einen abweichenden Fahrer gab. Verstappen, oft als der alleinige Widerstandskämpfer spekuliert, wies die Anschuldigung zurück.
Verstappen: „Nicht wahr“
Verstappen wies Russells Kommentare zurück und erklärte:
„Das war nicht der Fall. Es war nur ein bestimmter Fahrer, der mit bestimmten Dingen einverstanden oder nicht einverstanden war.“
Der amtierende Weltmeister betonte, dass das Problem weniger bei den Regeln als vielmehr bei den Streckendesigns liegt, insbesondere bei Strecken mit großen Asphalt-Auslaufzonen, die es den Fahrern ermöglichen, Konsequenzen zu vermeiden, wenn sie die Rennlinie verlassen.
„Wir müssen noch ein paar weitere Diskussionen über bestimmte Dinge führen. Aber ich denke, es hat mehr mit dem Streckenlayout zu tun. An manchen Stellen hat man einfach viel Auslauf, und das schafft bereits viele Probleme.“
Ein Aufruf zu Kies und Konsequenzen
Verstappen, bekannt für seinen aggressiven Fahrstil, wurde dafür kritisiert, die Regeln auszunutzen, die es Fahrern ermöglichen, die vorne an der Kurve sind, den Konkurrenten den Platz zu verweigern. Er glaubt jedoch, dass präventive Maßnahmen wie Kiesbetten solche Vorfälle von selbst abschrecken würden.
„Wenn es keinen Kies gibt, kann man einfach von der Strecke fahren, ohne Konsequenzen zu haben“, erklärte Verstappen. „Auf manchen Strecken sieht man entweder ein klares Überholen außen herum oder die Leute ziehen sich zurück, weil sie Angst haben, in den Kies zu geraten. Das hebt bereits 90 % unserer Probleme auf.“
Ein ausgewogener Ansatz zur Regulierung
Während Verstappen anerkennt, dass die F1 überreguliert wird, hat er Verständnis für die Herausforderung der FIA, das richtige Gleichgewicht zu finden.
„Manchmal ist es nicht so einfach, einfach alle Regeln über Bord zu werfen. Aber ich denke, das größte Problem, das wir haben, sind Strecken mit zu viel Auslauf.”
Er forderte auch die Streckenbesitzer auf, in Modifikationen zu investieren, wenn sie F1-Rennen behalten wollen.
„Wie viel wollt ihr, dass die F1 auf eurer Strecke fährt? So einfach ist das.”
Katar setzt Verstappens Lösung um
Der Lusail International Circuit hat bereits begonnen, Änderungen umzusetzen, indem er Kiesstreifen an den Kurven hinzufügt, um die Streckenlimits zu regeln. Verstappen begrüßte die Anpassungen und schlug vor, dass sie die Rennkontroversen reduzieren würden.
„Kies, natürlich, sobald man ihn berührt, verliert man viel Zeit pro Runde. Man möchte ihn nicht berühren. Hier gibt es viele Hochgeschwindigkeitskurven, also denke ich, dass es weniger Probleme mit der Art von Rennen geben wird, die wir an einigen Stellen hatten.”
Ausblick
Da Verstappen den Widerstand gegen Veränderungen ablehnt und sich für ein besseres Streckendesign einsetzt, richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, wie die FIA und die Streckenbesitzer reagieren werden. Während die Fahrer Klarheit und Konsistenz suchen, könnte Verstappens pragmatischer Ansatz zur Verbesserung der Strecken den Ton für die Lösung der Dilemmata im Regelwerk der F1 angeben.