Die Welt des Formel-1-Rennsports dreht sich ebenso um den Nervenkitzel der Geschwindigkeit wie um die Einhaltung eines komplexen Netzes von Regeln und Vorschriften. Jeder Fahrer hat zweifellos darüber nachgedacht, welche Änderungen er vornehmen würde, wenn sich die Gelegenheit dazu böte. Für Max Verstappen, den niederländischen Rennfahrer, der sich darauf vorbereitet, in die Vaterschaft zu starten, ist seine gewünschte Modifikation ganz einfach: eine Reduzierung der Anzahl der Rennen.
Wenn man auf die frühen Tage der Formel 1 zurückblickt, wird deutlich, dass der Sport einen langen Weg zurückgelegt hat. Im Jahr 1950, dem Jahr der Erstausgabe, umfasste der F1-Kalender nur sieben Rennen, eines davon war das Indianapolis 500 – ein Spektakel, das oft von der F1-Community übersehen wurde. Dieser begrenzte Zeitplan, der hauptsächlich in Europa stattfand, stellte sicher, dass die Reisen auf ein Minimum beschränkt wurden, was einen starken Kontrast zu den weltumspannenden Anforderungen des heutigen F1-Zirkus darstellt.
Als die Popularität des Sports in die Höhe schoss, stieg auch die Anzahl der internationalen Rennveranstaltungen. Die Einführung des Großen Preises von Argentinien im Jahr 1953, befeuert durch die weit verbreitete Bewunderung für Juan Manuel Fangio, markierte den Beginn der globalen Expansion der Formel 1. Dieser Trend setzte sich 1958 mit der Hinzufügung eines Rennens in Casablanca, Afrika, fort. Von diesem Zeitpunkt an war das Wachstum der Formel 1 eine unermüdliche Suche nach globaler Anerkennung und finanziellen Gewinnen.
Mit Blick auf die Saison 2025 wird der F1-Kalender voraussichtlich 24 Rennen umfassen, was einen Rekord darstellt. Dieser anstrengende Zeitplan verlangt von Fahrern, Teams und Crewmitgliedern, dass sie etwa 40 Wochen im Jahr um den Globus reisen.
Als Verstappen während des F1 75 Live-Launchs im Londoner O2 Centre gefragt wurde, welche Regel er in der Formel 1 ändern würde, sprach seine Antwort vielen aus der Seele: weniger Rennen. Trotz seines Rufes, die Grenzen sowohl auf als auch abseits der Strecke zu verschieben, ist Verstappen überzeugt, dass eine Reduzierung der Anzahl der Rennen von Vorteil wäre, insbesondere aus der Perspektive eines Fahrers.
„Es sind zu viele,“ erklärte Verstappen und bezog sich dabei auf die aktuelle Anzahl der Grands Prix pro Jahr. „Wir reisen ziemlich viel. Weniger Rennen, das wäre mein Anfang.“ Er erkannte, dass seine Sichtweise die eines Fahrers ist und die kommerziellen Auswirkungen des strengen Reiseplans des Sports berücksichtigt. Dennoch bleibt er fest überzeugt, dass ein schlanker Rennkalender optimal wäre.
Verstappens Forderung nach einem entspannteren Zeitplan wird wahrscheinlich von einem bedeutenden Ereignis in seinem persönlichen Leben beeinflusst: seiner bevorstehenden Vaterschaft. Er und seine Freundin, Kelly Piquet, erwarten ihr erstes Kind, das während der F1-Saison zur Welt kommen soll. Als er gefragt wurde, ob seine bevorstehende Elternschaft seine Haltung zur Anzahl der Rennen beeinflusst habe, antwortete Verstappen offen: „Ja.“
Er wies humorvoll auf die einzigen Umstände hin, die ihn möglicherweise dazu bringen könnten, ein Rennen zu verpassen – eine Ansammlung von Strafpunkten oder einen Verstoß gegen die neuen Vorschriften der FIA gegen obszöne Sprache. Doch schnell kehrte er zum Kern der Sache zurück: Der aktuelle F1-Zeitplan lässt keinen Raum für persönliche Pausen, nicht einmal für die Geburt eines Kindes. So scheint Verstappens Vorschlag für einen kürzeren, familienfreundlicheren Zeitplan weniger ein Wunsch als vielmehr eine dringende Notwendigkeit in der hochoktanigen Welt der Formel 1 zu sein.