Der viermalige Weltmeister Max Verstappen hat sich endlich zu den Versuchen von Mercedes geäußert, ihn von Red Bull abzuziehen, und enthüllt, wie nah das F1-Monster daran war, die Grundlagen des Grids zu erschüttern.
Die Gerüchteküche entfesselt
Als Lewis Hamiltons schockierender Wechsel zu Ferrari zu Beginn dieses Jahres Wellen durch die Formel 1 schlug, hallten die Gerüchte über Mercedes’ Suche nach seinem Nachfolger über den Paddock. Wer wäre besser geeignet, Hamiltons legendäre Schuhe zu füllen, als Max Verstappen – die aktuelle Kraft des Sports, sein viermaliger König und das goldene Juwel von Red Bull?
Doch mitten in einem Sturm von Vorwürfen, Machtkämpfen und dem unerschütterlichen Streben von Mercedes-Boss Toto Wolff hat Verstappen einen gefassten, aber ehrlichen Bericht darüber geliefert, wie nah er tatsächlich daran war, das Team zu wechseln.
Die Versuchung von Mercedes: ‘Wir haben zusammen gesessen’
Im Gespräch mit Viaplay gab Verstappen zu, dass die Gespräche mit Mercedes tatsächlich stattgefunden haben.
„Natürlich reden wir immer miteinander“, gestand er. „Und ich lüge nicht darüber, dass wir zusammen gesessen haben. Aber das ist an sich kein Problem. Ich mag es immer noch sehr, wo ich bin.“
Wolffs Bewunderung für Verstappen ist kein Geheimnis. Lange bevor der Niederländer 2015 sein Red Bull-Debüt gab, versuchte Mercedes—und scheiterte—ihn zu verpflichten, und hielt stattdessen an Lewis Hamilton und Nico Rosberg fest. Diesmal, mit Hamiltons Ausstieg, flirtete Mercedes stark mit Verstappens Lager.
Wolff machte deutlich: „Man will den schnellsten Fahrer im Auto haben.“ Aber Verstappen, loyal gegenüber dem Red Bull-Imperium, blieb standhaft.
Warum Verstappen bleibt: Familie, Loyalität und Vermächtnis
Trotz des Chaos rund um Red Bull—insbesondere der Kontroversen um Teamchef Christian Horner und die Kommentare von Verstappens Vater Jos über Unruhe—bleibt der niederländische Fahrer unerschütterlich.
„Ich habe mit Red Bull viel Erfolg erreicht, und es fühlt sich einfach wie eine zweite Familie an“, sagte Verstappen.
Ein Team zu verlassen, das ihn vom Teenager zum Champion gefördert hat, ist keine Entscheidung, die man über Nacht trifft. „Es ist nicht so, dass ich aufwache und sage: ‚Ja, nächstes Jahr ist es vorbei.‘ Man muss wirklich sorgfältig darüber nachdenken“, fügte er hinzu.
2026 steht bevor: Könnten neue Regeln die Bindung brechen?
Die Überarbeitung der Formel-1-Regeln für 2026 steht bevor, mit radikalen Änderungen an den Antriebseinheiten, die elektrischen Strom und nachhaltige Kraftstoffe betonen. Red Bull wird auf sein mit Spannung erwartetes Red Bull-Ford-Antriebsprojekt umsteigen, doch Verstappen bleibt unbeeindruckt.
„2026 wird es neue Regeln geben. Aber im Moment beschäftige ich mich ehrlich gesagt nicht allzu sehr damit,“ zuckte er die Schultern.
Da Honda einen Werkvertrag mit Aston Martin abschließt und Adrian Newey—Red Bulls technisches Mastermind—2025 zu Aston Martin wechselt, kursierten Gerüchte darüber, ob Verstappens Loyalität ins Wanken geraten könnte.
Doch Verstappen wies die Spekulationen kühl zurück: „Im Moment habe ich überhaupt nicht an Aston Martin gedacht.“
Das größere Bild: Verstappens F1-Ausstieg?
Über seine Loyalität zu Red Bull hinaus hat Verstappen angedeutet, dass er eine Zukunft jenseits der Formel 1 plant. Mit seinem Vertrag, der bis 2028 läuft, könnten sich Verstappens Prioritäten ändern, während er sich auf das Leben außerhalb der Rennstrecke vorbereitet—eins, das im nächsten Jahr auch die Vaterschaft mit Partnerin Kelly Piquet umfasst.
„Für mich geht es nicht nur um die F1,“ erklärte er. „Danach möchte ich viele andere Dinge tun. Wer sind die richtigen Partner dafür? Das sind Dinge, über die ich nachdenke, aber ich muss jetzt nicht unbedingt eine Entscheidung treffen.“
Das Urteil: Mercedes klopfte an, aber Verstappen weicht noch nicht zurück
Die Verstappen-Mercedes-Saga unterstreicht eine Wahrheit: In der Formel 1 sind die Grenzen zwischen Loyalität und Gelegenheit hauchdünn. Während Toto Wolff auf der Suche nach dem nächsten Hamilton bleibt, sitzt Verstappen bequem auf dem F1-Thron mit Red Bull.
Fürs Erste hat der niederländische Superstar gesprochen. Mercedes hat es versucht, die Gespräche fanden statt, aber seine Botschaft ist klar: Max Verstappen ist der Fahrer von Red Bull. Bis er sich anders entscheidet.