Jeddah stellt für Formel-1-Fahrer und -Autos zahlreiche Herausforderungen dar. Die Strecke ist von starken Winden und schnellen Ausgangs-Kurven geprägt, was dazu führt, dass die Fahrer die Randsteine intensiv nutzen müssen. Selbst Top-Fahrer wie Max Verstappen und Sergio Perez hatten Schwierigkeiten, da das RB20-Auto auf den Randsteinen schwer zu kontrollieren war. Allerdings scheint Red Bull aufgrund der Langzeitzeiten einen Vorteil gegenüber anderen Teams zu haben.
Verstappen war in den Langzeitrennen eine halbe Sekunde schneller als Perez, obwohl dieser Unterschied teilweise auf den Verkehr und die höhere Anzahl der absolvierten Runden zurückzuführen war. Perez zeigte vielversprechendes Tempo auf schnellen Runden, insbesondere in Anbetracht seines früheren Erfolgs in Jeddah als Pole-Position und Rennsieger.
Ferrari, Mercedes und McLaren führten keine vergleichbaren Programme durch. Ferrari schien ihre Motoren sogar in noch niedrigeren Leistungsmodi als andere Teams zu verwenden und folgte damit einem ähnlichen Ansatz wie in den Trainings des letzten Jahres. Carlos Sainz, der sich nicht wohl fühlte, lag durchschnittlich 0,7 Sekunden hinter Verstappen in seinem Langzeitrennen. Ein Teil dieses Unterschieds kann auf Motorenmodi zurückgeführt werden, und Sainz‘ Leistung verbesserte sich im Verlauf des Rennens.
Mercedes hatte Einschränkungen in ihren Trainings, da sowohl George Russell als auch Lewis Hamilton viel Zeit damit verbrachten, das Setup des Autos anzupassen, um mit dem instabilen Heck umzugehen. Russell musste an die Box, um eine Lücke zwischen ihm und Hamilton zu schaffen. Hamilton hatte auch einen Moment, in dem er einen Rutsch korrigierte und versehentlich den Geschwindigkeitsbegrenzer der Boxengasse auslöste. Infolgedessen absolvierte Mercedes nur sieben Runden in den Langzeitrennen.
In Bezug auf die Klassifikation zeigte Russell ein vielversprechendes Tempo, während Hamilton Schwierigkeiten hatte, Vertrauen in das Heck des Autos zu finden. McLaren hatte einen unauffälligen Freitag, wobei Oscar Paistri und Lando Norris Langläufe mit unterschiedlichen Reifenmischungen absolvierten. Der harte Reifen zeigte eine gute Leistung, wie Alex Albons zehntbester Durchschnittszeit im Williams zeigte. Es wird erwartet, dass das Rennen eine Ein-Stopp-Strategie verfolgt, mit nur geringem Reifenabbau.
Was Aston Martin betrifft, setzte Fernando Alonso die schnellste Zeit in den schnellen Runden. Allerdings wird Alonsos Position an der Spitze der Zeittafeln voraussichtlich nicht die Wettbewerbsfähigkeit des Teams genau widerspiegeln. Die Langstrecken-Pace von Aston Martin ist ähnlich wie in Bahrain, während ihre Pace in den schnellen Runden durch eine höhere Motoreinstellung verbessert wurde.
Weiter hinten im Feld hatte Red Bull eine ähnliche Leistung wie in Bahrain mit weichen Reifen und war durchschnittlich etwa 0,7 Sekunden langsamer als Leclerc. Die Haas- und Sauber-Teams waren auf mittleren Reifen sehr nah beieinander und etwa 0,2 Sekunden schneller als die Alpinen.