Das Freitagstraining auf dem Yas Marina Circuit bestätigte McLarens Dominanz, da Lando Norris und Oscar Piastri die Spitzenplätze in FP2 belegten und den Status ihres Teams als Favoriten auf den Gewinn der Konstrukteursmeisterschaft der Formel 1 2024 festigten. Ferrari und Red Bull stehen jedoch vor einer schwierigen Aufgabe, um mit dem Tempo des in Woking ansässigen Teams Schritt zu halten, während sie sich auf die Qualifikation am Samstag vorbereiten.
McLaren: Schnell in Kurz- und Langruns
McLarens Vorteil war nicht nur in den Einzelrundenzeiten offensichtlich, sondern auch während der Langstreckensimulationen. Piastri führte die Charts mit einem Durchschnitt von 1:29.245 über fünf Runden an, gefolgt von Norris mit 1:29.568. Ihr Tempo unterstreicht McLarens Effizienz in allen drei Sektoren, insbesondere bei der Geschwindigkeitsbeibehaltung in Kurven – ein entscheidender Vorteil für das Reifenmanagement im Rennen am Sonntag.
„Es war ein guter Tag“, sagte Norris und dämpfte den Optimismus. „Das Auto fühlt sich stark an, aber ich glaube nicht, dass die anderen ihre Motoren bisher aufgedreht haben. Es sieht jetzt vielleicht glorreich aus, aber morgen könnte es ein härterer Kampf werden.“
Ferraris Probleme: Leclercs Grid-Strafe und Schwierigkeiten mit dem Renntempo
Ferraris Wochenende begann mit einem Rückschlag, da Charles Leclerc eine 10-Plätze-Gitterstrafe für einen Wechsel der Antriebseinheit erhielt. Während Leclerc und Carlos Sainz eine angemessene Geschwindigkeit zeigten, lagen sie in den langen Stints deutlich hinter McLaren zurück. Leclerc hatte über sieben Runden einen Durchschnitt von 1:29.950, über sieben Zehntel langsamer als Piastri.
„Ich wünsche niemandem Probleme“, sagte Leclerc. „Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst und versuchen, am Sonntag eine großartige Aufholjagd zu machen.“
Mercedes: Hamilton glänzt an seinem letzten Freitag
Mercedes zeigte vielversprechende Form, wobei Lewis Hamiltons Tempo in langen Stints nur Piastris unterlegen war. Der siebenmalige Champion reflektierte über die Bedeutung seiner letzten Freitagssitzung mit dem Team, blieb jedoch realistisch hinsichtlich ihrer Chancen.
„McLaren ist immer noch so schnell, ebenso wie Ferrari, aber wir sind im Mix“, sagte Hamilton und balancierte Optimismus mit Vorsicht.
Red Bulls enges Süßes Fleck
Red Bull hatte einen herausfordernden Tag, mit Verstappen auf dem 17. und Perez auf dem 14. Platz in FP2. Verstappen, der mit einem Low-Downforce-Setup fuhr, hatte mit Balanceproblemen zu kämpfen und beschrieb das Übersteuern als „lächerlich“.
„Einfach kein verbundenes Gleichgewicht vom Eingang bis zur Mitte der Kurve, und das macht es schwierig, Druck auszuüben“, erklärte Verstappen. „Ich sage nicht, dass wir auf McLaren-Niveau sein werden, denn sie scheinen sehr schnell zu sein, aber ein Kampf um die Top-Sechs wäre eine gute Erholung.“
Perez schnitt etwas besser ab und hob einige Versprechen in den langen Läufen hervor, erkannte jedoch die Schwächen des RB20 in der Einzelrundenpace an.
Langzeitdurchschnittswerte: FP2
- Oscar Piastri (McLaren) – 1:29.245 (5 Runden)
- Lewis Hamilton (Mercedes) – 1:29.505 (7 Runden)
- Lando Norris (McLaren) – 1:29.568 (7 Runden)
- Sergio Perez (Red Bull) – 1:29.781 (8 Runden)
- Max Verstappen (Red Bull) – 1:29.878 (8 Runden)
- Charles Leclerc (Ferrari) – 1:29.950 (7 Runden)
- George Russell (Mercedes) – 1:29.980 (8 Runden)
- Carlos Sainz (Ferrari) – 1:30.121 (8 Runden)
Wesentliche Erkenntnisse
- McLaren in Kontrolle: Ihr Vorteil in sowohl kurzen als auch langen Läufen macht sie zu den Favoriten, ihren ersten Konstrukteurs-Titel seit 1998 zu sichern.
- Ferraris steile Herausforderung: Eine 10-Plätze-Strafe für Leclerc und ein langsameres Tempo lassen die Scuderia um Punkte kämpfen.
- Red Bulls Schwierigkeiten: Balanceprobleme plagen weiterhin den RB20, während Verstappen realistische Erwartungen für einen Platz unter den ersten sechs setzt.
- Mercedes im Rennen: Hamiltons Tempo bietet einen Hoffnungsschimmer, aber McLaren bleibt der Maßstab.