Für Henk Lategan von Toyota Gazoo Racing war der Weg zur Dakar Rally 2024 alles andere als reibungslos. Nachdem ihn eine Schulterverletzung im letzten Jahr von der Teilnahme ausgeschlossen hatte, hat der südafrikanische Fahrer eine harte Rehabilitation und Selbstzweifel durchlebt, um seinen Platz unter den Elitefahrern des Rallyesports zurückzuerobern. Jetzt, vollständig genesen und frisch von seinem vierten südafrikanischen Rally Raid Meistertitel, ist Lategan bereit für seinen neuesten Angriff auf die härteste Rally Raid der Welt.
Von Verwüstung zu Entschlossenheit
Die Schulterverletzung von Lategan im Jahr 2023, eine Wiederholung einer seltenen Luxation, die er erstmals bei seinem Dakar-Debüt 2021 erlitten hatte, war ein verheerender Rückschlag. Eine Operation und fünf Monate Genesung hielten ihn vom Wettbewerb fern und zwangen ihn, von der Seitenlinie zuzusehen, wie seine Kollegen antraten.
„Es war eine schreckliche Erkenntnis“, reflektierte Lategan. „Der Chirurg sagte mir, es sei eine so außergewöhnliche Verletzung – er habe sie in 20 Jahren nur dreimal gesehen.“
Die Verletzung hielt ihn nicht nur vom Startfeld der Dakar fern, sondern stellte auch sein Selbstvertrauen auf die Probe, während er damit kämpfte, ob er zu seiner Höchstleistung zurückkehren könnte.
Ein triumphales Comeback
Als Lategan schließlich zum Rennsport zurückkehrte, war es mit einer Mischung aus Besorgnis und Entschlossenheit. Die ersten Anzeichen waren positiv:
„Nach der ersten Runde meines ersten Rennens zurück lagen wir fast drei Minuten vorne. Ich erkannte, dass ich immer noch fahren konnte, aber es war nicht 100%“, gab er zu.
Monate intensiven Trainings zahlten sich aus, als er und Navigator Brett Cummings die südafrikanische Rally Raid-Meisterschaft dominierten. Mit vier Siegen aus sechs Veranstaltungen stellte Lategan nicht nur sein Selbstvertrauen wieder her, sondern bewies auch, dass er bereit für die Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs war.
Blick auf den Dakar-Preis
Latgeans Fokus richtet sich nun auf die 47. Dakar-Rallye, wo er das südafrikanische Kontingent von Toyota Gazoo Racing anführen wird, zusammen mit Guy Botterill, Saood Variawa und Giniel de Villiers. Die in Europa ansässigen W2RC-Teams von Toyota, Seth Quintero und Lucas Moraes, vervollständigen ein beeindruckendes sechs Fahrzeug starkes Hilux-Lineup. Trotz der Tatsache, dass der Hilux DKR T1+ sich dem Ende seines Entwicklungszyklus nähert, ist Lategan optimistisch hinsichtlich seiner Chancen:
„Wir haben jedes Jahr dazugelernt, und jetzt geht es darum, ein vollständiges Rennen zusammenzustellen. Dakar ist so mental herausfordernd – nach dem Ruhetag ist man erst auf halbem Weg nach Hause.“
Aus der Vergangenheit lernen, neuen Herausforderungen begegnen
Die Dakar-Rallye ist ein völlig anderes Tier im Vergleich zur schnelllebigen südafrikanischen Meisterschaft, wo GPS-Navigation höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Bei der Dakar sind Präzision und Geduld entscheidend, und Lategan hat diese Fähigkeiten verfeinert:
„In der südafrikanischen Meisterschaft weiß man immer, dass man auf dem richtigen Weg ist. Bei der Dakar können 20 Meter vom Kurs abweichen teuer werden.“
Lategans Reise hebt auch die Entwicklung der Dakar hervor, da neue Wettbewerber und Gelände frische Herausforderungen präsentieren. Der 29-Jährige ist jedoch begierig darauf, sich mit den Besten zu messen und von seiner hart erarbeiteten Erfahrung zu profitieren.
Ein Erbe in der Entstehung
Für Lategan ist es bereits ein Sieg, einfach die Startlinie der Dakar zu erreichen, aber seine Ambitionen gehen weit über die Teilnahme hinaus. Mit zwei Etappensiegen in der Tasche und einem erneuerten Sinn für Zielstrebigkeit strebt er danach, seinen Status als einer der aufstrebenden Stars des Sports zu festigen.
„Die Konkurrenz ist hart, aber wir haben uns gut vorbereitet. Ich bin bereit, zu pushen und mich zu beweisen.“
Während die Dakar-Rally näher rückt, werden alle Augen auf Lategan gerichtet sein, während er die unerbittliche Wüste Saudi-Arabiens durchquert. Verletzungsfrei und voller Selbstvertrauen ist der Südafrikaner bereit, einen großen Einfluss auf die herausforderndste Rallye der Welt zu haben.