Helmut Marko, der langjährige Stratege von Red Bull Racing, steht nun nach dem abrupten Ausstieg von Christian Horner unter dem Mikroskop. Viele Beobachter fragen sich, ob Marko auch die Stimmung im Team lesen, sich zurückziehen und Platz für eine andere Vision in der Organisation schaffen sollte. Der ehemalige F1-Fahrer Christijan Albers hat nicht zurückgehalten und behauptet, dass der 82-jährige Motorsportberater bereits sein „Ablaufdatum“ überschritten hat und zu lange an der Spitze geblieben ist. Albers befürchtet, dass Marko mit der modernen Formel 1 nicht mehr im Einklang ist und argumentiert, dass eine jüngere Perspektive entscheidend ist, wenn Red Bull seine Siegesserie aufrechterhalten möchte.
Christian Horners Abgang nach mehr als zwanzig Jahren als Teamchef und CEO überraschte sowohl Fans als auch Experten, obwohl die genauen Gründe im Dunkeln bleiben. Red Bull hat schnell reagiert und Laurent Mekies zum Leiter des Teams ernannt, ein Schritt, der eindeutig ein neues Kapitel für das in Milton Keynes ansässige Unternehmen eröffnet.
Albers forderte kürzlich eine „neue Generation“ von Führungskräften bei Red Bull und empfahl subtil, dass Helmut Marko seine derzeitige Rolle abgeben sollte. Obwohl Marko dazu beigetragen hat, das Team in die oberste Liga der F1 unter Christian Horner und Mitbegründer Dietrich Mateschitz zu steuern, haben zunehmende Beschwerden über seinen Führungsstil und scharfe Kommentare an Fahrer wie Isack Hadjar seinen Ruf getrübt.
Die Gespräche im Fahrerlager drehen sich nun darum, was Veränderungen an der Spitze von Red Bull bedeuten könnten und wie Markos Langlebigkeit diese beeinflussen könnte. Albers‘ Argumente über den Umgang mit Fahrern und die Teamkultur deuten darauf hin, dass ein geplanter Führungsübergang, anstatt eines plötzlichen Ausstiegs, Red Bulls Vorteil für die kommenden Jahre sichern könnte.
Während die Motorsportgemeinschaft auf Helmut Markos Antwort auf die wachsenden Forderungen nach Reformen wartet, bleibt die Zukunft von Red Bull Racing ungewiss. Wird er die Zügel übergeben und einen anderen Führungsstil einladen, oder wird er die Kritiker ignorieren und mit den kühnen Taktiken fortfahren, die seine Amtszeit geprägt haben?
Christian Horners Abgang, gepaart mit den sich verdichtenden Spekulationen über Markos Position, fügt der Geschichte von Red Bull Racing eine weitere Ebene der Intrige hinzu. Fans, Analysten und rivalisierende Teams sind bereit für einen möglicherweise spielverändernden Moment in der bekanntesten Operation der Formel 1.
STATISTIKEN
Helmut Marko (geboren am 27. April 1943) ist ein österreichischer ehemaliger Rennfahrer und Motorsport-Manager, der von 1971 bis 1972 in der Formel 1 antrat. Im Langstreckenrennen gewann Marko 1971 die 24 Stunden von Le Mans mit Martini. Er gründete 1989 RSM Marko und ist seit 2005 Berater von Red Bull Racing und dessen verbundenen Teams, wobei er zwischen 2010 und 2023 sechs Weltmeistertitel der Konstrukteure gewann. In Österreich geboren und aufgewachsen, kam Marko in den späten 1960er Jahren nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit in Rechtswissenschaften an der Universität Graz zum Sportwagenrennen. Nach Erfolgen in der Europäischen Tourenwagenmeisterschaft und dem Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1970 mit Martini stieg Marko im folgenden Jahr in die Spitzenklasse auf und gewann das Rennen über eine damals rekordverdächtige Distanz zusammen mit Gijs van Lennep. Weniger als zwei Monate später gab Marko beim Großen Preis von Deutschland mit Bonnier sein Debüt in der Formel 1, indem er einen privaten McLaren M7C fuhr. Er wechselte für den Rest der Saison 1971 zu BRM und behielt seinen Platz 1972. Marko wurde während des Großen Preises von Frankreich 1972 schwer verletzt, als Trümmerteile des March von Ronnie Peterson sein Visier durchbohrten und ihn dauerhaft blind auf dem linken Auge zurückließen, was seine Rennkarriere im Alter von 29 Jahren beendete. Seit seinem Rücktritt vom Motorsport ist Marko in das Team- und Fahrermanagement gewechselt und gründete 1989 RSM Marko, das 1999 zum Red Bull Junior Team wurde. Mit Red Bull beaufsichtigte Marko die Entwicklung von zwei Formel-1-Weltmeisterfahrern – Sebastian Vettel und Max Verstappen – und ist seit 2005 Berater von Red Bull Racing, wobei er mit dem Team sechs Weltmeistertitel der Konstrukteure gewann; die Absolventen seines Entwicklungsprogramms haben insgesamt acht Weltmeistertitel und 129 Grands Prix gewonnen. Aktuelle Saison: 8 Podestplätze, 3 Rennsiege, 2 Pole-Positions. Meisterschaftsstand: 2. Platz mit 285 Punkten. Beste Rundenzeiten: Sektorrekorde auf 4 Strecken. Karrieregewinne: 25 Siege aus 180 Starts. Schnellste Runden-Auszeichnungen: 12 schnellste Runden in der Karriere. Teamleistung: Führender Konstrukteursmeisterschaft.