Ein weiteres enttäuschendes Wochenende für Haas beim Großen Preis von Belgien, da Potenzial nicht in Punkte umgewandelt werden konnte. Sowohl Esteban Ocon als auch Oliver Bearman sahen sich strategischen und operationellen Herausforderungen gegenüber, die das Team daran hinderten, die Leistung ihres Autos zu nutzen.
Esteban Ocon äußerte Frustration über die Entscheidungen des Teams und sagte: „Wir hatten heute das Tempo, um mit beiden Autos Punkte zu holen. Das Tempo war da.“ Ein später Boxenstopp für Slick-Reifen beeinträchtigte jedoch sein Rennen erheblich. Darüber hinaus beeinträchtigte die Verwendung zuvor genutzter Medium-Reifen im letzten Stint seine Leistung weiter. Mit einem geringeren aerodynamischen Setup als sein Teamkollege hätte Ocon Boden gutmachen sollen, als die Strecke abtrocknete, aber der schlecht getimte Stopp ließ ihn mit einem Berg an Herausforderungen zurück.
Olive Bearmans Strategie blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, mit Punkten in Reichweite, die jedoch entglitten. Nach einem Boxenstopp ging sein Auto kurzzeitig in den „Sicherheitsmodus“, was ihn drei Positionen kostete und ein Top-10-Finish nahezu unmöglich machte. Trotz seiner Wettbewerbsfähigkeit hatte Bearman Schwierigkeiten, Tsunoda schnell zu überholen und verpasste die Chance, mit Gasly um den letzten Punkt zu kämpfen. Bemerkenswerterweise hat Bearman in den letzten vier Grand-Prix-Rennen den 11. Platz belegt.
Teamchef Ayao Komatsu äußerte Frustration über das Ergebnis des Wochenendes und hatte insbesondere das Gefühl, dass sie mit Bearman Punkte hätten holen müssen. Er hob Bearmans starkes Tempo und Vertrauen in das Auto hervor, räumte jedoch ein, dass das aerodynamische Setup, obwohl schnell, das Überholen im Verkehr erschwerte, wie leider zu beobachten war. Technische Probleme beeinträchtigten zudem Bearmans Leistung.
Bezüglich Ocon gab Komatsu einen „Betriebsfehler“ beim Timing des Boxenstopps zu. Trotz der Rückschläge bleibt der Teamchef optimistisch hinsichtlich des Potenzials des Autos und deutet an, dass Haas möglicherweise das fünftschnellste Auto auf der Strecke hat. Komatsu lobte die Bemühungen des Teams und betonte die Notwendigkeit, sich vor der Sommerpause auf die Grundlagen zu konzentrieren. Er glaubt, dass das Team mit präziser Ausführung in der nächsten Rennen mit beiden Autos punkten kann.
Trotz Rückschlägen hat Haas im Mittelfeld ein wettbewerbsfähiges Tempo gezeigt. Der bevorstehende Grand Prix in Budapest bietet eine entscheidende Gelegenheit für das Team, strategische und betriebliche Fehler zu beheben und Potenzial in greifbare Ergebnisse umzuwandeln. Die Beherrschung des Reifenmanagements und die Anpassung an die Nuancen des ungarischen Kurses, der präzises Fahren erfordert, werden der Schlüssel zum Erfolg des Teams vor der Sommerpause sein.