Trotz der Bildung einer technischen Allianz mit Toyota hat das Haas F1 Team beschlossen, den renommierten Windkanal von Toyota in Köln nicht zu nutzen, sondern sich stattdessen entschieden, seine Entwicklung in Ferraris Einrichtung in Maranello fortzusetzen.
Während Toyota wesentliche technische Unterstützung bereitstellen wird, einschließlich eines Simulators und des Testprogramms für frühere Autos (TPC), hat Haas-Teamchef Ayao Komatsu erklärt, warum ein Wechsel des Windkanals einfach keinen Sinn macht.
Warum Haas am Windkanal von Ferrari festhält
Komatsu ist der Meinung, dass die Nutzung von Ferraris Einrichtung ein „Win-Win“ für Haas ist, angesichts der engen technischen Verbindungen zwischen den beiden Teams.
„Für die absehbare Zukunft haben wir keine Pläne, den Windkanal in Maranello zu verlassen,“ sagte Komatsu gegenüber Autosport. „Für mich ist es eine Win-Win-Situation.“
Seine Begründung? Durch die Nutzung von Ferraris hochmodernem Windkanal kann Haas von Ferraris Forschung und Problemlösungen profitieren, ohne zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen.
„Da wir und Ferrari natürlich im selben Wettbewerb kämpfen, egal welches spezifische Problem Sie mit Ihrer Windkanal-Hardware haben, das mit den spezifischen Anforderungen der [Bodeneffekt]-Regelungen dieser Generation zusammenhängt, macht Ferrari die Forschung, sie gehen das Problem an, sodass wir den Vorteil nutzen können, ohne selbst die Forschung betreiben zu müssen.“
Toyotas Windkanal: Kein F1-Benchmark mehr?
Während Toyotas Kölner Windkanal einst einer der fortschrittlichsten in der F1 war, hat sich die Technologie weiterentwickelt.
- McLaren nutzte ihn über ein Jahrzehnt, bevor das eigene hochmoderne Windkanal im Jahr 2023 fertiggestellt wurde.
- Ferrari hat stark in die Aufrüstung seines Windkanals investiert, einschließlich eines gummierten Rollenprüfstands, um die Streckenbedingungen besser nachzuahmen.
- Der Toyota-Windkanal verfügt derzeit nicht über diese Schlüsseltechnologie, was ihn weniger relevant für moderne F1-Aerodynamik macht.
„Ich sehe keinen Sinn darin, dass wir aus dem Maranello-Simulator in den Toyota-Windkanal wechseln, der derzeit keinen [‘gummierten’ Boden] hat,“ fügte Komatsu hinzu.
„OK, Andretti nutzt ihn, aber sie konkurrieren noch nicht in der F1.“
Haas erweitert die UK-Operationen, bleibt aber vorerst bei Ferrari
Während Haas versucht, seine multinationalen Operationen zu optimieren—derzeit verteilt auf die USA, das Vereinigte Königreich und Italien—wäre es finanziell oder logistisch nicht praktikabel, die aerodynamische Entwicklung nach Köln zu verlagern.
Laut Autosport sucht Haas nach einem neuen Hauptsitz im Vereinigten Königreich, um Leistungsoperationen zu konsolidieren, aber ihr Windkanal- und Simulatorbetrieb wird getrennt bleiben.
Eine große Verbesserung durch den Toyota-Deal ist, dass Haas jetzt einen eigenen, dedizierten Simulator haben wird, anstatt auf Ferraris begrenzte Zugangstage zum Simulator in Maranello angewiesen zu sein.
„Wenn man sich den Simulator ansieht, haben wir letztes Jahr definitiv nicht mehr als 15 Tage gemacht,“ gab Komatsu zu.
„Welche anderen Teams machen nur 15 Tage Simulatorbetrieb? Während des Rennwochenendes machen wir überhaupt keinen Simulatorbetrieb. Ich denke, alle anderen machen das.“
Mit einem neuen, von Toyota unterstützten Simulator wird Haas endlich in der Lage sein, Simulationen in Echtzeit während der Rennwochenenden durchzuführen, um mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der Top-Teams aufzuholen.
Fazit: Ferrari spielt weiterhin eine Schlüsselrolle im Erfolg von Haas
Trotz Toyotas wachsendem Einfluss auf Haas bleibt Ferrari ein entscheidender technischer Partner.
- Haas wird weiterhin Ferraris Windkanal für die Fahrzeugentwicklung nutzen.
- Ein neuer von Toyota unterstützter Simulator wird die Datenanalyse am Rennwochenende verbessern.
- Das Team strebt an, die Betriebsabläufe mit einem neuen Hauptsitz im Vereinigten Königreich zu konsolidieren.
Im Moment balanciert Haas seine Beziehung zwischen Ferrari und Toyota—nutzt Ferraris hochmoderne Windkanaltechnologie, während es seine eigenen Ressourcen mit Toyotas Simulator-Expertise erweitert.