Die Formel-1-Welt wurde durch die kürzliche Regeländerung zur Mitte der Saison erschüttert, aber die wirklichen Auswirkungen beginnen gerade erst, sich zu entfalten. Die Einschränkung von flexiblen Flügeln während des Großen Preises von Spanien hat möglicherweise nicht sofort Chaos verursacht, aber die Folgen zeichnen sich bereits am Horizont ab.
Trotz der dominanten Leistung von McLaren bei dem Rennen, das eine Frontreihe und einen 1-2-Sieg sicherte, beginnen die subtilen, aber bedeutenden Änderungen, die durch die steiferen Frontflügel hervorgerufen wurden, die Dynamik des Wettbewerbs zu verändern. Der Teamchef von McLaren, Andrea Stella, räumte ein, dass sich die Wettbewerbsordnung zwar nicht drastisch verschoben hat, die Natur der Autos sich jedoch tatsächlich weiterentwickelt hat.
Die Teams kämpfen nun mit den Kompromissen, die mit dem Verlust der aerodynamischen Vorteile, die durch flexible Flügel bereitgestellt werden, einhergehen, was zu Anpassungen in ihren Setups führt, um das richtige Gleichgewicht zwischen Hochgeschwindigkeits- und Niedriggeschwindigkeitsleistung zu finden. Die Auswirkungen mögen zunächst minimal erscheinen, insbesondere für Teams mit gut ausbalancierten Autos wie McLaren, aber in einem Sport, in dem jedes Detail zählt, können selbst geringfügige Modifikationen einen Unterschied machen.
Der technische Direktor von Mercedes, James Allison, hob die Auswirkungen der Regeländerung auf das Fahrverhalten der Autos hervor und stellte fest, dass die steiferen Flügel die Autos in Hochgeschwindigkeitskurven nervöser machen könnten. Während die Teams diese Änderungen durch andere Mittel, wie z.B. Einstellungen an der Federung und dem Differential, abmildern können, verschiebt sich die Gesamtlage der F1 allmählich.
Während der F1-Zirkus zu Rennstrecken mit unterschiedlichen Eigenschaften wechselt, von den niedrigen und mittleren Geschwindigkeitskurven in Montreal bis zu den Hochgeschwindigkeitsherausforderungen in Silverstone, ist die wahre Auswirkung der Regeländerung noch nicht vollständig erkannt worden. Der Teamchef von Red Bull, Christian Horner, betonte, dass die Teams Zeit hatten, sich an die neuen Vorschriften anzupassen, was die unmittelbaren Auswirkungen, die in Spanien zu sehen waren, abschwächt.
Während McLaren weiterhin die Spitze anführt, beobachten Rivalen wie Red Bull und Ferrari aufmerksam die sich entwickelnde Wettbewerbssituation. Ferraris Teamchef, Fred Vasseur, deutete auf subtile Unterschiede in der Leistung nach der Regeländerung hin, räumte jedoch ein, dass es eine erhebliche Herausforderung bleibt, den Rückstand zu McLaren zu verringern.
Das Urteil über die langfristigen Folgen der Flexi-Wing-Beschränkung steht noch aus, aber mit dem Fortschreiten der Saison wird jedes Rennen neue Einblicke darüber bieten, wie die Teams mit der Regeländerung umgehen. Der bevorstehende Große Preis von Kanada verspricht, ein klareres Bild von den tatsächlichen Auswirkungen der Mid-Season-Änderung auf die Wettbewerbshierarchie in der Formel 1 zu liefern.