Das langjährige Scheduling-Problem der sich überschneidenden Formel E- und World Endurance Championship (WEC)-Rennen scheint sich 2025 weniger chaotisch zu gestalten, da nur zwei Formel E-Fahrer voraussichtlich die vorletzte Runde in Berlin auslassen werden, um ihre WEC-Engagements in Interlagos zu priorisieren.
Wer bleibt, wer überspringt Berlin?
Von den betroffenen Fahrern – Stoffel Vandoorne, Jean-Eric Vergne, Nyck de Vries, Sebastien Buemi, Robin Frijns und Norman Nato – wird nur Nato und möglicherweise ein weiterer Fahrer voraussichtlich das Formel E-Event auslassen. Natos Prioritätsvertrag mit dem Cadillac/Jota WEC-Team macht seine Abwesenheit aus Berlin deutlich, während Sergio Sette Camara wahrscheinlich als Reservfahrer von Nissan einspringen wird.
Vandoorne und Vergne hingegen werden voraussichtlich in Berlin bleiben, da Peugeot plant, seine WEC-Hypercar-Startplätze auf zwei Fahrer pro Auto zu reduzieren, ähnlich wie bei ihrem Ansatz während des letztjährigen Konflikts.
Envisions verbesserte Situation
Envision Racing sah sich 2024 erheblichen Störungen gegenüber, als sowohl Frijns als auch Buemi während der Berliner Runden aufgrund ihrer WEC-Verpflichtungen ersetzt werden mussten. In diesem Jahr ist die Situation des Teams jedoch stabiler. Geschäftsführer Sylvain Filippi erklärte, dass Buemis Vertrag mit Toyota Rennen vor Le Mans priorisiert, wodurch Konflikte nach Juni minimiert werden.
Filippi deutete an, dass ein Gespräch notwendig sein könnte, wenn Buemi nach Le Mans in der WEC-Wertung führt, aber momentan wird erwartet, dass der Schweizer Fahrer in Berlin antreten wird. „Der Hersteller gewinnt immer noch [den WEC-Titel], es ist nur für den Fahrer wichtig, wenn er ein Rennen verpasst“, sagte Filippi.
Sebastien Buemi: Prioritäten ausbalancieren
Buemi, viermaliger WEC-Champion, könnte 2025 auf einen rekordverdächtigen fünften Titel aus sein, während er gleichzeitig seine letzte Saison unter Envisions aktuellem Formel-E-Vertrag abschließt. Während Toyotas Haltung ihm nach Le Mans etwas Flexibilität ermöglicht, könnten seine zukünftigen Verpflichtungen in beiden Serien die zweite Jahreshälfte prägen.
Nyck de Vries und Mahindras Jonglierakt
De Vries’ Pläne für 2025 bleiben unklar, aber Mahindra hat seine Bereitschaft für Notfälle signalisiert. 2024 sprang der Reservefahrer Jordan King für De Vries in Berlin ein und lieferte respektable Ergebnisse ab. King bleibt der offizielle Reservefahrer für 2025, aber Mahindra erkundet Berichten zufolge andere Optionen.
Andere Langstreckenfahrer in der Formel E
Antonio Felix da Costa und Pascal Wehrlein, beide unter Vertrag bei Porsche, werden in diesem Monat beim IMSA SportsCar Championship’s Daytona 24 Hours antreten, mit möglichen Einsätzen in Le Mans später in dieser Saison. Andretti’s Nico Mueller hat ebenfalls Sportwagenmöglichkeiten im Rahmen seines neuen Porsche-Deals im Blick.
Lamborghini-Ausstieg vereinfacht die Situation für Mortara
Edoardo Mortara, der 2024 aufgrund seines Lamborghini WEC-Vertrags mit Terminüberschneidungen konfrontiert war, wird in diesem Jahr nicht die gleichen Probleme haben, da Lamborghini seinen Hypercar-Eintrag aus dem WEC zurückgezogen hat.
Eine reibungslosere Saison steht bevor
Da weniger Fahrer mit direkten Konflikten konfrontiert sind, scheinen die Teams besser vorbereitet zu sein, um die Überschneidung zwischen Berlin und Interlagos zu managen. Während die Formel E in die letzte Phase in Berlin vor dem London-Doppelrennfinale eintritt und die WEC ihren Meisterschafts-Kampf in Interlagos intensiviert, arbeiten beide Serien daran, Störungen zu minimieren, damit die Fans das Beste aus beiden Welten genießen können.