Rückblick auf das Flexi-Wing-Drama 2024
Das Thema flexible Frontflügel trat 2024 in den Vordergrund, als Red Bull Racing und Ferrari behaupteten, dass Mercedes und McLaren clevere Wege gefunden hätten, um die Grenzen der Vorschriften auszureizen. Während die Beschwerdeführer glaubten, ihre Rivalen würden sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie die aerodynamische Flexibilität ausnutzten, bestand kein Team die strengen Traglasttests der FIA.
Das Drama erreichte seinen Höhepunkt im Sommer, was die FIA dazu veranlasste, Videoüberwachung neben den bestehenden Lasttests beim Belgischen Grand Prix einzuführen. Trotz der hochkarätigen Überprüfung tauchten jedoch keine Beweise für Nichteinhaltung auf, und die FIA schloss das Kapitel mit einer klaren Erklärung im September: „Alle Frontflügel entsprechen derzeit den Vorschriften von 2024.“
Tombazis bleibt bei seiner Meinung
Mit der bevorstehenden Saison 2025 hat Tombazis erneut betont, dass die FIA keine Pläne hat, weitere Kontrollen einzuführen. In einem Gespräch mit Autosport verteidigte er den Ansatz der FIA:
„Wir hatten den Teams seit mindestens 2022 ganz klar mitgeteilt, dass wir nicht planen, weitere Tests am Frontflügel einzuführen, und wir sind dabei geblieben.“
Tombazis wies auch auf die inhärente Komplexität hin, die mit der Regulierung von Frontflügeln verbunden ist, und nannte die unterschiedliche aerodynamische Belastung bei verschiedenen Designs als eine große Herausforderung:
„Die Vielfalt zwischen den Autos macht es schwierig, einen Test zu entwickeln, der die realen Lasten effektiv imitiert. Bei anderen Teilen des Autos, wie dem Heckflügel, ist es einfacher, diese Tests zu standardisieren. Aber beim Frontflügel bedeutet die Unterschiede zwischen den Autos, dass es nicht so einfach ist.“
Ein Schlachtfeld 2025
Mit der Bestätigung der FIA bleibt der flexible Frontflügel voraussichtlich ein zentrales Innovations- und Streitfeld in der kommenden Saison. Teams, die einen Vorteil herausarbeiten möchten, werden wahrscheinlich die Grenzen der Regelkonformität austesten und die unklare Überschneidung zwischen zulässiger Flexibilität und offenem Regelbruch zu ihrem Vorteil nutzen.
Die Entscheidung könnte auch Rivalitäten neu entfachen, da Teams wie Red Bull und Ferrari erwartet werden, ihre Konkurrenz genau im Auge zu behalten. Wenn 2025 signifikante Leistungsgewinne im Zusammenhang mit der Entwicklung des Frontflügels zu verzeichnen sind, könnte der Paddock erneut in Vorwürfe und Gegenvorwürfe verwickelt werden.
Was kommt als Nächstes für die Teams?
Die Position der FIA gibt den Teams effektiv das grüne Licht, innerhalb des aktuellen Testrahmens zu innovieren. Erwarten Sie:
- Aggressive Entwicklung: Teams werden sich wahrscheinlich darauf konzentrieren, die Designs der Frontflügel zu optimieren, um eine größere Flexibilität zu erreichen, ohne die regulatorischen Tests zu bestehen.
- Erneute Überprüfung: Während die FIA mit den aktuellen Maßnahmen zufrieden sein mag, werden die Teams fast sicher weiterhin für strengere Regeln lobbyieren, wenn sie einen Regelbruch vermuten.
- Ein politisches Tauziehen: Wie in allen Grauzonen der F1 könnte die Flexibilität des Frontflügels ebenso sehr ein politisches Schlachtfeld wie ein technisches werden.
Das Urteil
Indem die FIA sich weigert, neue Tests einzuführen, hat sie im Wesentlichen einen Strich unter die Kontroversen um den flexiblen Frontflügel gezogen—zumindest vorerst. Ob dieser Ansatz Fairness aufrechterhält oder Spannungen neu entfacht, wird sich zeigen, aber eines ist sicher: Der Entwicklungswettbewerb 2025 wird eines für die Aerodynamik-Lehrbücher sein.