Die Regulierungsbehörde der Formel 1, die FIA, hat offiziell die Verbindungen zu dem ehemaligen F1-Fahrer Johnny Herbert gekappt und erklärt, dass seine Doppelrolle als Rennkommissar und Medienexperte „unvereinbar“ sei. Dieser Schritt folgt auf wachsende Kontroversen über seine offenen Meinungen, insbesondere seine Kritik an Max Verstappen, während er gleichzeitig als FIA-Rennkommissar an Rennwochenenden tätig war.
Die Entscheidung kommt nach einer Welle der Kritik aus dem Verstappen-Lager, einschließlich Verstappen selbst und seinem Vater, Jos, die andeuteten, dass einige Rennkommissare „mehr Sympathie für bestimmte Fahrer“ als für seinen Sohn hatten.
Das Ende einer Ära: Herberts lange Rolle als Rennkommissar
Herbert, ein dreimaliger Grand-Prix-Sieger und Le Mans 24-Stunden-Meister, war einer der ersten Fahrer, die 2010 im Rahmen der FIA-„Fahrer-Kommissar“-Initiative eingeführt wurden—ein System, das darauf abzielt, eine erfahrene Fahrersicht bei wichtigen Strafentscheidungen bereitzustellen.
Sein tiefes Wissen über das Rennfahren und seine Jahre in der F1 machten ihn zu einer respektierten Stimme, aber seine hochkarätige Medienpräsenz—einschließlich eines zehnjährigen Engagements als Sky Sports F1-Experte (2012-2022)—begann, Spannungen im Fahrerlager zu erzeugen.
Herbert vs. Verstappen: Der Wendepunkt
Der Wendepunkt kam im Jahr 2024, als Herbert, der immer noch ein aktiver FIA-Renndirektor war, kritische Bemerkungen über Max Verstappen in seiner Medienarbeit machte. Das Red Bull-Lager war wütend, wobei Max selbst Herberts Kommentare als “abnormal” bezeichnete und Jos Verstappen auf eine mögliche Voreingenommenheit im Schiedsrichtergremium hinwies.
Herbert verteidigte sich und bestand darauf, dass er seine Rolle als Schiedsrichter von seinen Medienmeinungen trennen könne, und erklärte:
„Ich bin Johnny Herbert, der Schiedsrichter und der Profi während eines Rennwochenendes, und Johnny Herbert, der Kommentator zu anderen Zeiten, der ausdrückt, was er denkt.”
Diese Äußerungen trugen jedoch wenig dazu bei, die wachsende Kontroversen zu besänftigen, und als seine Medienkommentare weiterhin Schlagzeilen machten, wurde seine Zukunft als FIA-Renndirektor unhaltbar.
Die offizielle Erklärung der FIA
Am Mittwoch bestätigte die FIA Herberts Austritt in einer Erklärung:
„Es bedauert uns, heute bekannt zu geben, dass Johnny Herbert nicht länger die Position des F1-Renndirektors für die FIA ausüben wird.“
„Johnny wird weithin respektiert und brachte unschätzbare Erfahrung und Fachkenntnis in seine Rolle ein.“
„Nach Diskussionen wurde jedoch einvernehmlich vereinbart, dass seine Aufgaben als FIA-Steward und als Medienexperte unvereinbar sind.“
„Wir danken ihm für seinen Dienst und wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Unternehmungen.“
Was kommt als Nächstes für Herbert und die FIA-Stewarding?
Mit Herbert jetzt draußen wird die FIA einen ihrer erfahrensten Stewards ersetzen müssen—möglicherweise mit einem anderen ehemaligen Fahrer. In der Zwischenzeit bleibt Herbert eine starke Präsenz in den Motorsportmedien und wird wahrscheinlich seine ungefilterten Meinungen weiterhin teilen—diesmal ohne FIA-Einschränkungen.
Dieses Ereignis wirft jedoch größere Fragen über die Neutralität der Stewarding in der F1 auf und ob andere aktive Experten ebenfalls von Stewarding-Rollen ausgeschlossen werden sollten.
Eine Sache ist klar: Max Verstappens Einfluss innerhalb der F1-Politik ist stärker denn je—und Herbert ist nur das neueste Opfer der wachsenden Macht des amtierenden Champions.