Ferraris Bestrebungen nach aerodynamischer Überlegenheit im Jahr 2024 erlitten einen Rückschlag, als Verzögerungen bei der Entwicklung eines flexiblen Frontflügels das Team um bis zu zwei Monate hinter seine Rivalen zurückwarfen. Teamchef Frédéric Vasseur hat enthüllt, dass die Entscheidung der Scuderia, auf eine Entscheidung der FIA zur Legalität von Flexi-Flügeln zu warten, sich als kostspielig in ihrem Streben nach Leistungssteigerungen erwies.
Während Mercedes und McLaren mit bahnbrechenden Designs für Frontflügel vorpreschten, blieb Ferrari im Rückstand und verlor entscheidende Entwicklungszeit in einer Ära, in der jede Sekunde unter den Kostenobergrenzen der Formel 1 zählt.
FIA’s ‚Go‘-Entscheidung sorgt für Frustration
Im Sommer rückten die Flexi-Flügel ins Rampenlicht, da Ferrari und Red Bull Bedenken hinsichtlich ihrer Legalität äußerten. Die FIA reagierte, indem sie Videoüberwachung in Spa-Francorchamps einsetzte, um die Technologie zu bewerten.
Ferrari hatte darauf gesetzt, dass die Aufsichtsbehörde die Designs einschränken würde, doch als die FIA Mercedes und McLaren das grüne Licht gab, war das italienische Team gezwungen, sich anzupassen.
„Wir waren überzeugt, dass es ein ‚No Go‘ sein würde“, sagte Vasseur. „Es wurde jedoch ein ‚Go‘. Also haben wir wahrscheinlich ein oder zwei Monate verloren.“
Ein Kostenobergrenzen-Dilemma
Ferraris vorsichtiger Ansatz resultierte aus den finanziellen Einschränkungen, die durch die Kostenobergrenze auferlegt wurden. Die vorzeitige Entwicklung eines flexiblen Frontflügels hätte ein teurer Fehltritt sein können, falls die FIA das Design verboten hätte.
„Es ist schwierig, denn mit dem Kostenrahmen muss man seine Entscheidungen treffen“, gab Vasseur zu. „Wenn man überzeugt ist, dass es nicht erlaubt sein wird, und man beginnt, etwas zu entwickeln, dann kostet es einem Windkanalzeit. Aber es war unsere Entscheidung.“
Wiedergutmachung für verlorene Zeit
Ferrari stellte beim Großen Preis von Singapur seinen eigenen Flexi-Flügel vor, just in time für einen starken Saisonendspurt. Das verbesserte Design trug zu einem dominanten 1-2-Finish beim Großen Preis der USA und zu Carlos Sainz‘ überzeugendem Sieg in Mexiko-Stadt bei.
Trotz dieses Erfolgs räumte Vasseur ein, dass die Verzögerung Ferraris Schwung behindert hatte: „Die Frustration ist real, aber es ist eine Lektion für uns für die Zukunft.“
Die Debatte um den Flexi-Flügel ist längst nicht vorbei
Die Entscheidung der FIA, keine sofortigen Einschränkungen durchzusetzen, hat das Gespräch über den Flexi-Flügel am Leben gehalten. Während der Verband von kurzfristigen Maßnahmen absieht, bewertet er weiterhin die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Designs.
„Der Frontflügel war schon immer ein herausforderndes Gebiet“, erklärte die FIA und nannte variable aerodynamische Lasten als Grund für die Nachsicht. „Wir behalten uns das Recht vor, neue Tests einzuführen, wenn Unregelmäßigkeiten vermutet werden.“
Der Weg nach vorne
Für Ferrari hebt die Flexi-Wing-Saga die hauchdünnen Margen und die riskanten Wetten in der modernen F1 hervor. Während das Team auf 2025 blickt, könnten die Lehren aus diesem Fehltritt ihren Ansatz für zukünftige Innovationen prägen. Eines ist sicher: In der gnadenlosen Welt der Formel 1 kann das Warten auf das grüne Licht bedeuten, dass man zusieht, wie die Rivalen vorbeiziehen.