In einem mutigen strategischen Schritt hat Ferrari seine Formel-1-Saison 2025 aufgemischt, indem sie nicht nur einen, sondern gleich zwei Testfahrer engagiert haben. Diese überraschende Entscheidung bringt Antonio Giovinazzi und Zhou Guanyu ins Rampenlicht, ein Schritt, der hauptsächlich durch Terminüberschneidungen motiviert ist.
Fred Vasseur, der Teamchef, erläuterte diese unkonventionelle Wahl und verwies auf die Verpflichtungen ihrer Fahrer während der Rennwochenenden. Besonders wichtig ist dabei Giovinazzis Teilnahme an der weltweit renommierten World Endurance Championship (WEC) mit dem Ferrari 499P. Das bedeutet, dass der italienische Fahrer an vier Formel-1-Wochenenden während der Saison nicht verfügbar sein wird.
Ferraris Bedarf an mehr Unterstützung wird deutlich, wenn man die möglichen Lücken in ihrem Aufgebot berücksichtigt. Obwohl sie andere Reservefahrer haben, wie Dino Beganovic, der kürzlich sein Können in Barcelona unter Beweis stellte, benötigt das Team jemanden mit mehr F1-Erfahrung, der bei Bedarf einspringen kann. Hier kommt Zhou Guanyu ins Spiel.
Nachdem er zuvor mit Vasseur während seiner Zeit bei Alfa Romeo zusammengearbeitet hat, bringt Zhou drei Jahre praktische F1-Erfahrung und ein tiefes Verständnis für die komplexen Mechaniken des Sports mit. Vasseur deutete an, dass diese Eigenschaften entscheidend für seine Entscheidung waren, Zhou ins Boot zu holen.
Diese Betonung auf mehr als einem Ersatzfahrer wurde in der letzten Saison unterstrichen, als eine Notfallappendektomie Carlos Sainz während des Großen Preises von Saudi-Arabien außer Gefecht setzte. Folglich musste Ferrari Oliver Bearman heranziehen, der jedoch bei seinem Debüt gleich Punkte sammeln konnte.
Über das bloße Einspringen für die Hauptfahrer, wenn es die Umstände erfordern, spielen Reservefahrer auch eine entscheidende Rolle bei Tests und bieten wertvolles Feedback durch umfassende Simulatorarbeit. Ihre Einsichten helfen, die Leistung des Autos über die Saison hinweg zu optimieren, insbesondere wenn die Hauptfahrer anderweitig beschäftigt sind.
Interessanterweise ist Ferraris Strategie mit zwei Testfahrern nicht völlig einzigartig, obwohl sie sicherlich von der Norm abweicht. Andere Teams, wie Red Bull und Racing Bulls, setzen auf gemeinsame Testfahrer, während Alpine mit einer beeindruckenden Liste von vier Reservetrainern einen Schritt weitergeht. Im Gegensatz dazu verlassen sich die meisten Teams typischerweise auf einen einzigen Testfahrer oder höchstens auf ein Paar für ihre Backup-Anforderungen.
Wenn die Saison 2025 in Gang kommt, unterstreicht Ferraris Entscheidung, Zhou Guanyu an Bord zu holen, die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und Vorbereitung in der schnelllebigen, sich ständig verändernden Welt der Formel 1. Wird dieser strategische Schritt der Scuderia den dringend benötigten Vorteil in dieser hart umkämpften Arena verschaffen? Nur die Zeit wird es zeigen.