Die Rennregeln der Formel 1 könnten vor dem Ende der Saison 2024 einer drastischen Überarbeitung unterzogen werden, nachdem die jüngsten Vorschriften nach dem umstrittenen Großen Preis der USA intensiv unter die Lupe genommen und kritisiert wurden. Während die Fahrer am Donnerstag zu Beginn des Wochenendes des Großen Preises von Mexiko ihren Unmut äußerten, gewann der Reformdruck an Dynamik und gipfelte in einem hitzigen Fahrerbriefing der F1 am Freitag.
Loic Bacquelaine, der Kontinuitätsbeauftragte in Mexiko und Austin, leitete die Diskussionen über das, was viele als veraltete oder vage Rennrichtlinien betrachten. Bacquelaine und Vertreter der FIA räumten die Notwendigkeit ein, diese Regeln zu klären, die sich noch in einer experimentellen Phase befinden und voraussichtlich 2025 formal in den Internationalen Sportkodex aufgenommen werden sollen. Der Druck, die Probleme schneller anzugehen, hat jedoch Katar auf den Kalender gesetzt, um als möglicher Ort für die Entscheidung und Beschleunigung dieser Änderungen zu dienen.
Die Hauptpunkte, die zur Debatte stehen, umfassen die Verschärfung der Regeln zum Verhalten von verteidigenden Fahrern, insbesondere wenn ein verteidigendes Auto die Strecke verlässt, um eine Position zu halten, wie es bei Max Verstappen in Austin der Fall war. Während die aktuellen Richtlinien im Allgemeinen das „Verlassen der Strecke und das Erlangen eines Vorteils“ verbieten, hat das Fehlen einer klaren Bestimmung im Kontext des „Überholens von außen“ zu Unklarheiten geführt. Diese Unklarheit hat die Forderungen nach strengeren Strafen angeheizt, wobei einige vorschlugen, dass sowohl Verstappen als auch Lando Norris 10-Sekunden-Strafen erhalten sollten, um den Vorfall zu ahnden.
Der Druck für Regeländerungen konzentriert sich auch darauf, die Streckenlimits zu verbessern und das Verständnis für die Positionierung der Autos in Kurven zu fördern, insbesondere in Fällen des Überholens von innen versus außen. Darüber hinaus fordern die Fahrer mehr physische Abschreckungen wie Kiesstreifen, um Verstöße gegen die Streckenlimits zu verhindern, ähnlich wie es in Österreich der Fall ist, aber die Umsetzung einer solchen Abschreckung bei Turn 12 in Austin ist aufgrund des Streckendesigns kompliziert.
In den bevorstehenden Gesprächen mit der FIA, der Single Seater Commission und der Grand Prix Drivers’ Association könnten die überarbeiteten Richtlinien unmittelbar nach dem Treffen in Katar angenommen werden, was potenziell die Schlussrennen der Saison umgestalten könnte.