Ein technisches Problem im Funkkommunikationssystem von Scott Dixons Auto während des ersten IndyCar Series-Rennens der Saison hat einige Augenbrauen hochgezogen. Der unglückliche Ausfall kostete den sechsmaligen Champion nicht nur einen potenziellen Platz auf dem Podium, sondern brachte auch einen Graubereich in den IndyCar-Regeln ans Licht.
Dixon, der unter dem Banner von Chip Ganassi Racing fährt, konnte nach der Hälfte des 100-Runden-Rennens keine konsistente Kommunikation mit seinem Boxen-Team aufrechterhalten. Während er es schaffte, einen respektablen zweiten Platz zu sichern, wurde er von seinem Teamkollegen Alex Palou, der die Situation ausnutzte, um den Sieg zu erringen, überholt.
In einem Interview nach dem Rennen beleuchtete Dixon das Problem und enthüllte, dass die Funkprobleme früher auftraten, als berichtet. „Der Funk funktionierte während der Aufwärmrunden und für etwa die ersten 10 Runden. Aber danach war er praktisch nicht mehr ansprechbar,“ teilte er mit. Er glaubt, dass das Kommunikationsproblem dazu führte, dass er einen entscheidenden Boxenstopp verpasste und somit die Führung im Rennen verlor.
Dixons Aussage wurde von Mike Hull, Dixons Renndirektor und Geschäftsführer von CGR, unterstützt, der erklärte, dass die Zwei-Wege-Kommunikation bis später im Rennen angemessen funktionierte. Er beschrieb den Ton von Dixons Seite als klanglich so, als wäre „Wachspapier um das Mikrofon in seinem Helm gewickelt.“
Um das Problem zu umgehen, verließ sich Dixon auf die Kraftstoffwarnleuchte auf seinem Armaturenbrett, um seinen letzten Boxenstopp zu machen. Dieses Warnsystem soll den Fahrer alarmieren, wenn der 18,5-Gallonen-Tank fast leer ist und er an die Box fahren sollte. Leider funktionierte diese Strategie nicht zu Dixons Gunsten, da der Boxenstopp eine Runde nach dem Anruf seines Teams kam.
Dieser Vorfall hat eine potenzielle Lücke im Regelwerk von IndyCar aufgedeckt. Abschnitt 7.4.3, mit dem Titel ‚Radio Communication‘, unter Regel 7.4.3.1, verlangt eine kontinuierliche Funkkommunikation zwischen dem Fahrer und der Box während aller On-Track-Events. Das Regelwerk bietet jedoch keine Richtlinien oder Notfallpläne, falls das Kommunikationssystem während des Rennens ausfällt.
Angesichts der Unklarheit in dieser Angelegenheit stellt sich die Frage, ob das Auto angehalten und in die Box beordert werden sollte, um das Problem möglicherweise zu beheben. Sollte das Team das Problem selbst an IndyCar melden? Es ist erwähnenswert, dass IndyCar alle Funkkanäle überwacht und aufzeichnet, wodurch sie Kommunikationsausfälle erkennen können. In Ermangelung spezifischer Regeln zur Durchsetzung scheint es jedoch, dass die Angelegenheit in der nächsten Runde der Aktualisierungen des Regelwerks überprüft werden muss.
Trotz des anerkannten Kommunikationsausfalls zwischen Dixon und seinem Team hat IndyCar erklärt, dass keine Maßnahmen in dieser Angelegenheit ergriffen werden. Sie haben bestätigt, dass es während des Rennens eine bidirektionale Funkkommunikation gab, wenn auch intermittierend. Ob diese Kommunikation funktional war oder nicht, bleibt jedoch unklar. Dieser Vorfall hat sicherlich eine Diskussion über die Notwendigkeit für klarere Regeln bezüglich der Funkkommunikation in der IndyCar-Serie angestoßen.