Die Schockwellen von Liam Lawsons Beförderung zu Red Bull für die Saison 2025 haben das Formel-1-Paddock in Aufregung versetzt und ernsthafte Fragen zu Yuki Tsunodas Platz im Red Bull-Ökosystem aufgeworfen. Trotz vier Saisons der Entwicklung und soliden Leistungen im auf Faenza basierenden Junior-Team steht Tsunoda an einem Wendepunkt seiner Karriere, wobei sogar Red Bull-Teamchef Christian Horner die langfristige Tragfähigkeit der Beibehaltung des japanischen Fahrers im Red Bull-Programm in Frage stellt.
Der Lawson-Faktor: Warum Tsunoda Übersehen Wurde
Als Red Bull die Entscheidung traf, sich von Sergio Perez zu trennen, glaubten viele Fans und Analysten, dass dies endlich Tsunodas Moment sei, in ein siegfähiges Auto neben Max Verstappen zu steigen. Der 24-Jährige hat seine Fähigkeiten seit seinem Eintritt ins Red Bull-Junior-Team im Jahr 2021 stetig verbessert und oft seine Teamkollegen über die Jahre übertroffen.
Allerdings stahl Liam Lawson während seines kurzen 11-Rennen-Einsatzes als vorübergehender Ersatz für Perez die Show und zeigte eine Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit, die ihn zur bevorzugten Wahl für den begehrten Red Bull-Sitz machten. Diese Entscheidung zerschlug nicht nur Tsunodas Hoffnungen, sondern entfachte auch eine interne Debatte über die Notwendigkeit, ihn im Red Bull-Fahrerpool zu halten.
Horner selbst ließ in seiner Ansprache zur Situation keine Zweifel aufkommen:
„Wir sind uns sehr bewusst, dass es keinen Sinn macht, Yuki—ehrlich gesagt in diesem Jahr [2025]—eine Gelegenheit zu bieten, wenn wir ihn nicht unterstützen können. Man kann nicht fünf Jahre lang einen Fahrer im Unterstützungsteam haben. Man kann nicht immer die Brautjungfer sein. Man muss sie entweder zu diesem Zeitpunkt gehen lassen oder sich nach etwas anderem umsehen.“
Ein rekordverdächtiges fünftes Jahr in Faenza
Wenn Tsunoda bis 2025 im Junior-Team bleibt, wird er einen Rekord als der am längsten dienende Fahrer in der Geschichte des in Faenza ansässigen Teams aufstellen. Während dies seine Zuverlässigkeit und Konstanz unterstreicht, hebt es auch die Stagnation seiner Karriere innerhalb der Red Bull Familie hervor.
Obwohl Interesse von anderen Teams besteht, hängt Red Bulls Entscheidung, ihn zu behalten, von einem entscheidenden Faktor ab: der Leistung von Liam Lawson gegen Max Verstappen. Sollte Lawson unter dem enormen Druck, neben einem viermaligen Weltmeister zu fahren, versagen, könnte sich die Tür für Tsunoda öffnen, um seinen lang ersehnten Wechsel ins Senior-Team zu vollziehen.
Horners Herausforderung an Tsunoda: Relevant bleiben
Tsunodas Weg nach vorne ist nicht vollständig verschlossen, da Horner auf die unvorhersehbare Natur der Formel 1 hingewiesen hat:
„Wer hätte gedacht, dass wir vor neun Monaten hier sitzen und über Liam Lawson als unseren Fahrer für 2025 sprechen würden? Die Dinge ändern sich schnell in dieser Branche, und [Yuki] weiß, dass er derjenige sein muss, der zeigt, dass er derjenige ist, der an die Tür klopft.“
Für Tsunoda bedeutet das, dass 2025 ein entscheidendes Jahr ist. Er muss Lawson’s frühe Versprechen übertreffen, jede Fehlentscheidung des Neuseeländers ausnutzen und konstant herausragende Leistungen zeigen, wenn er hofft, im Rennen um einen zukünftigen Red Bull Platz zu bleiben – oder zumindest einen Platz anderswo im Paddock zu sichern.
Die Uhr tickt
Der Fokus liegt derzeit vielleicht auf Lawson, aber Tsunodas Schicksal bleibt ein wichtiger Handlungsstrang im sich entwickelnden Red Bull Drama. Da die Teams im gesamten Grid immer auf der Suche nach bewährtem Talent sind, könnten Tsunodas Leistungen im Jahr 2025 ihm entweder eine Rettungsleine innerhalb der Red Bull Familie sichern oder ihn dazu bringen, neue Wege zu gehen.
Im Moment liegt die Karriere des 24-Jährigen in einem precären Gleichgewicht, das an Lawson’s Erfolg – oder Misserfolg – gegen Verstappen gebunden ist. Während die „silly season“ Saga weitergeht, ist eines klar: Die Einsätze waren für Yuki Tsunoda noch nie so hoch.