Die Audi hat den Beginn der Produktion der neuen Generation des A5 im Werk Neckarsulm in Deutschland angekündigt, einer Einrichtung, in der ab 2025 alle produzierten Modelle klimaneutral sein werden.
Um dieses Ziel der Produktionsstrategie „360factory“ zu erreichen, modernisiert Audi die Produktionslinien und macht sie effizienter, mit einem höheren Automatisierungsgrad und innovativen Technologien. Im nächsten Jahr wird das Werk eine Lackierabteilung haben, die laut Unternehmen eine der modernsten in der Automobilindustrie sein wird.
Verschiedene Prozesse wurden bereits optimiert und ökologische Verfahren für den Start des Audi A5 eingeführt. Obwohl nachhaltige wasserbasierte Farben bei Audi schon lange Standard sind, durchlaufen die neuesten Modelle auch einen neuen Lackierprozess. Der Grundierlack wird durch einen Lack ersetzt, der direkt auf die noch feuchte Basis aufgetragen werden kann. Das separate Trocknen der Grundierung, das zuvor erforderlich war, ist nicht mehr notwendig, was es der Vier-Ringe-Marke ermöglicht, den Energieverbrauch erheblich zu reduzieren: Bis zu 140 kWh können pro Fahrzeug eingespart werden.
In Neckarsulm verwendet Audi moderne und effektive Methoden zur Verhinderung von Korrosion. Die kathodische Tauchlackierung beinhaltet zum Beispiel das Eintauchen und Drehen des Karosserieunterteils in einem Tank durch einen Rotationsprozess. Diese Methode ist platzsparender und strenger, um die Bildung minimaler Luftblasen und Schmutzablagerungen zu vermeiden. Für die kathodische Tauchbeschichtung wird auch ein neuer, energieeffizienterer Trocknungsprozess verwendet. Anstelle des bisherigen externen Trocknungsprozesses wird nun ein Kreuzstromtrocknungsprozess verwendet. Die Luft wird von innen geblasen und die Karosserie von innen nach außen erwärmt. Neben der Energieeffizienz ist der Kreuzstromtrockner auch besser für zukünftige Elektro- und Hybridfahrzeuge und ihre verstärkten Bodenstrukturen geeignet.
Audi erzielt dank eines neuen Lacktrennungsverfahrens eine zusätzliche Energieeinsparung von etwa 50 kWh pro Fahrzeug. Bisher wurde der Lacknebel in Wasser mit 100% Frischluft gesammelt und entsorgt. Im neuen Trockentrennungsverfahren wird der Lacknebel von modernen Filtern aufgefangen. Dieses Verfahren ermöglicht es, dass mehr als 90 Prozent der gefilterten Luft wiederverwendet werden können, wodurch der Bedarf an energieintensiver Frischluftkonditionierung weitgehend entfällt. Gleichzeitig entfällt im Gegensatz zur herkömmlichen Nassabscheidung der Einsatz von Trinkwasser und Chemikalien.
Auch die Vier-Ringe-Marke nutzt am Standort Neckarsulm Wasser nachhaltig und hat das Ziel, den ökologisch gewichteten Wasserverbrauch in der Produktion bis 2035 zu halbieren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Audi-Produktionseinheit auf einen geschlossenen Wasserkreislauf und nutzt die Kläranlage des Abwasserzweckverbands Unteres Sulmtal, die sich neben dem Werk befindet. Neue Rohrleitungen und Behandlungstechnologien stellen sicher, dass kein Prozesswasser mehr aus dem nahegelegenen Neckar-Kanal entnommen wird. Dadurch können ab 2025 bis zu 70% des Trinkwassers eingespart werden. Audi wird das gereinigte Wasser aus der Kläranlage mit Hilfe von Filter- und Membransystemen weiter behandeln, um eine wirtschaftliche und effiziente Wassernutzung zu ermöglichen.