Mitglieder des US-Kongresses haben einen Brief an Liberty Media, das Leitungsgremium der Formel 1, geschickt und um Antworten bezüglich des erfolglosen Einstiegs von Andretti und General Motors in den Sport gebeten. Obwohl das Angebot von Andretti im vergangenen Oktober von der FIA akzeptiert wurde, gab Formula One Management (FOM) dem amerikanischen Team nicht grünes Licht. FOM äußerte Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit von Andretti bis 2025, erklärte jedoch, dass sie die Möglichkeit 2028 erneut prüfen würden. Unbeirrt setzte Andretti seine Bemühungen fort, am Wettbewerb teilzunehmen, darunter die Einrichtung einer neuen Zentrale in Silverstone und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der US-Kongress, der das amerikanische Volk vertritt, äußerte in einem offenen Brief an den Präsidenten von Liberty, Greg Maffei, Bedenken hinsichtlich potenzieller Verstöße gegen das Kartellrecht. Der Brief betont die Bedeutung, Andretti Global und General Motors die Produktion und den Wettbewerb in der Formel 1 zu ermöglichen, und hebt ihre Beiträge zur amerikanischen Ingenieurskunst und Design hervor, einschließlich der Produktion des einzigen in den USA gebauten und entworfenen Motors in der Sportart.
Der Kongress äußerte auch Bedenken über die Ablehnung von FOM, die „offensichtlich von der aktuellen Gruppe europäischer Formel-1-Rennteams vorangetrieben wird, von denen viele Verbindungen zu ausländischen Automobilherstellern haben, die direkt mit amerikanischen Autoherstellern wie GM konkurrieren“.
„Es ist unfair und falsch, amerikanische Unternehmen daran zu hindern, in die Formel 1 einzusteigen, was potenziell gegen amerikanische Kartellgesetze verstoßen könnte.“
„Die Teilnahme aller Formel-1-Teams, einschließlich amerikanischer Teams, sollte auf Verdienst basieren und nicht nur darauf abzielen, bestehende Rennteams zu schützen. Dies ist besonders wichtig angesichts der wachsenden Präsenz der Formel 1 in den Vereinigten Staaten mit drei Grand-Prix-Veranstaltungen in Miami, Florida; Austin, Texas; und Las Vegas, Nevada.“
Der US-Kongress hat eine Frist bis zum 3. Mai 2024 für eine Antwort auf die folgenden Fragen festgelegt:
1. „Mit welcher Begründung lehnt die FOM die Zulassung von Andretti Global ab? Insbesondere im Hinblick auf Andretti Global und seinen Partner GM, die potenziell das erste amerikanische Rennfahrerteam sein könnten, auf welcher Autorität basiert die Ablehnung seitens der FOM?“
2. „Der Sherman Antitrust Act von 1890 verbietet unangemessene Wettbewerbsbeschränkungen zugunsten amerikanischer Verbraucher. Wie passt die Ablehnung von Andretti Global und GM, beides amerikanische Unternehmen, durch die FOM zu den Anforderungen des Sherman Acts, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Entscheidung bestehenden europäischen Rennställen und ihren ausländischen Automobilherstellerpartnern zugutekommt?“
3. „Wir sind uns bewusst, dass GM plant, seine Marke Cadillac auf dem europäischen Markt wieder einzuführen, was zahlreiche gut bezahlte Arbeitsplätze in der amerikanischen Automobilindustrie schaffen würde, insbesondere vor dem Hintergrund des globalen Publikums der Formel 1 und ihrer positiven Auswirkungen auf Teams und Sponsoren. Inwieweit haben der Eintritt von GM und Andretti in den Rennwettbewerb, um Marktanteile zu gewinnen, und der Eintritt von GM in den europäischen Markt, um ebenfalls Marktanteile zu gewinnen, die Entscheidung beeinflusst, die Aufnahme des Andretti Global Teams abzulehnen, unter Berücksichtigung des Widerstands bestehender Formel-1-Teams gegen einen neuen amerikanischen Konkurrenten?“
Der Brief schloss mit der Aussage, dass sie diese Angelegenheit weiterhin überwachen werden und mit den entsprechenden Bundesregulierungsbehörden zusammenarbeiten werden, um eine schnelle Untersuchung und Verfolgung möglicher Verstöße gegen US-amerikanische Wettbewerbsgesetze sicherzustellen.
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