Während Hyundai Motorsport in die entscheidende Central European Rally geht, wo Thierry Neuville möglicherweise die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen könnte, findet hinter verschlossenen Türen eine weitere wichtige Diskussion statt: Könnte Dani Sordo, ein langjähriger Fahrer für Hyundai, 2024 in eine neue Führungsrolle für das Team eintreten?
Obwohl Sordo selbst keine Gerüchte bestätigen wird, hat sein kürzlicher Besuch in Seoul für Gespräche mit den Führungskräften von Hyundai die Spekulationen angeheizt, dass er eine Schlüsselrolle in der Teamführung übernehmen könnte. Da Cyril Abiteboul, der aktuelle Teamchef, voraussichtlich den Fokus auf Hyundais bevorstehendes World Endurance Championship-Projekt für die Schwester-Marke Genesis verlagern wird, könnte das WRC-Team bald eine neue Führungsfigur benötigen, um sie zu leiten.
Sordo, der seit Hyundais Rückkehr zur WRC im Jahr 2014 dabei ist, bleibt bezüglich seiner nächsten Schritte zurückhaltend. „Ich bin nicht die richtige Person, um darüber zu sprechen“, sagte er gegenüber Reportern, als er nach seiner potenziellen neuen Rolle gefragt wurde. „Ich denke, Cyril sollte diese Frage gestellt werden.“
Obwohl Sordo zögerlich scheint, seine Zukunftspläne klar zu bestätigen oder zu dementieren, erkannte der Spanier die Herausforderungen und den Reiz des Wechsels vom Fahrer zum Management an. „Cyril kann nicht beide Projekte gleichzeitig machen. Er liebt die Rennstrecke, aber ich weiß es nicht. Wenn ich etwas mache, werde ich es gemeinsam mit dem gesamten Team tun, nicht nur ich, denn ich könnte ein Team wie dieses nicht alleine leiten“, erklärte Sordo.
Trotz mangelnder Management-Erfahrung glaubt Sordo, dass er das Zeug hat, das Team zu motivieren, und fügte hinzu: „Ich habe Erfahrung im Rallyesport. Ich kenne Rallyes in- und auswendig, aber ein Team zu leiten ist etwas anderes. Es ist nicht wie die Auswahl von Reifen oder Rennstrategien, was mir natürlich fällt. Aber ich bin offen für das Lernen.“
Die Karriere von Sordo als Fahrer steht ebenfalls auf der Kippe. Da Hyundai Berichten zufolge auf einen Vollzeit-Drittfahrer für 2024 hinarbeitet und Namen wie Adrien Fourmaux als möglichen Nachfolger ins Spiel gebracht werden, ist Sordos Zukunft hinter dem Steuer ungewiss. Er hat jedoch den Wunsch geäußert, an mindestens einer weiteren Rallye teilzunehmen, wobei die Rallye de Portugal 2024 sein ideales Abschiedsereignis wäre.
„Seit vielen Jahren sprechen wir darüber, wann ich aufhören werde. Ich würde gerne ein letztes Rennen haben, um zu sagen, dass es das letzte ist, aber es ist eine schwierige Entscheidung. Wenn man das sein ganzes Leben lang gemacht hat, ist es schwer, sich davon zu lösen“, sagte Sordo und reflektierte über sein Erbe im Sport.
Obwohl Sordo fast ein Jahrzehnt eine zentrale Figur in Hyundais WRC-Bemühungen war, könnte die Zeit für einen Richtungswechsel gekommen sein. „Es gibt viele andere kleine Dinge, die ich tun kann. Wenn ich nicht fahre, werde ich es vermissen, aber vielleicht finde ich eine neue Herausforderung in diesem anderen Job“, überlegte er und ließ die Tür für neue Möglichkeiten, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Sports, offen.
Während Sordos Zukunft bei Hyundai ungewiss bleibt, beobachten Fans und die Motorsportgemeinschaft gespannt die offiziellen Ankündigungen. Wird der erfahrene Rallye-Veteran in eine Teamleitungsrolle wechseln, oder wird seine Zeit bei Hyundai ganz zu Ende gehen? Eines ist klar: Dani Sordos Präsenz in der WRC, sei es als Fahrer oder als Führungskraft, ist noch lange nicht vorbei.