Technische Probleme mit dem Sentinel-Nahwarnsystem weckten Sicherheitsbedenken in der Eröffnungsphase der Dakar-Rallye, wodurch Fahrer und Biker gefährliches Terrain ohne wichtige Sicherheitswarnungen navigieren mussten.
Die Eröffnungsphase der Dakar-Rallye 2025 war von weit verbreiteten Ausfällen des Sentinel-Systems betroffen, einer entscheidenden Funktion des elektronischen Roadbooks, das Fahrer vor nahegelegenen Gefahren und Motorrädern warnt. Viele Teams berichteten, dass das System bereits nach 100 km in der 413 km langen Etappe nicht funktionierte, was gefährliche Situationen beim Überholen schuf.
Castera verspricht schnelle Maßnahmen
Dakar-Rallye-Veranstaltungsleiter David Castera erkannte die Schwere des Problems an und betonte die Wichtigkeit, es vor der nächsten Etappe zu lösen.
„Glücklicherweise hat fast jeder ein zweites Tablet. Das Sentinel-System, das Fahrer vor nahegelegenen Bikern warnt, scheint jedoch blockiert und zurückgesetzt worden zu sein. Dies hat erhebliche Probleme beim Überholen verursacht“, sagte Castera gegenüber La Chaine L’Équipe.
Er fügte hinzu: „Es ist ein Sicherheitsproblem. Wir müssen das Problem heute Abend identifizieren und beheben, um sicherzustellen, dass es morgen richtig funktioniert.“
Fahrer äußern Sicherheitsbedenken
Das Fehlen der Sentinel-Funktionalität stieß auf scharfe Kritik von den Fahrern, wobei der fünfmalige Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah von einem erschreckenden Beinahe-Unfall berichtete.
„Das Tablet ist nach 100 km kaputtgegangen, und wir hatten Probleme, Fahrräder und andere Autos zu überholen. Wir haben ein Fahrrad ohne den Sentinel überholt, was wirklich nicht schön ist“, sagte Al-Attiyah.
Sein Navigator, Edouard Boulanger, ein ehemaliger Biker, hob die Gefahren hervor, denen Biker in solchen Szenarien ausgesetzt sind.
„Wir haben fast 250 km ohne Sentinel zurückgelegt, was es schwierig macht, Motorräder sicher zu überholen. Für Biker, die nur ein GPS-System haben, muss es die Hölle sein“, sagte Boulanger.
Die knappe Begegnung des Etappensiegers
Der Etappensieger Guerlain Chicherit hatte ebenfalls Probleme mit dem Sentinel, was zu einem angespannten Moment führte, in dem er nur knapp einem Biker im dichten Staub auswich.
„Wir sind direkt gegen einen Baum gefahren, um einem Biker auszuweichen, der direkt neben mir im Staub war. [Es verursachte] nur kosmetische Schäden, aber es ist frustrierend“, gab Chicherit zu.
Ein weit verbreitetes Problem
Das Problem betraf mehrere Teams, darunter Sébastien Loeb und Cristina Gutiérrez Herrero von Dacia Sandriders sowie Nani Roma von M-Sport Ford. Der technische Ausfall schien universell zu sein, wodurch die Teams und Organisatoren gezwungen waren, sich anzupassen.
Sicherheit steht im Mittelpunkt
Das Überholen ist bereits eine herausfordernde Aufgabe im rauen Terrain der Dakar, und der Ausfall des Sentinel-Systems stellte ernsthafte Risiken für die Wettbewerber dar. Der Hauptzweck des Systems ist es, Autofahrer auf die Nähe von Bikern aufmerksam zu machen, um sicheres Überholen zu gewährleisten und das Risiko von Kollisionen zu minimieren.
Castera und das Dakar-Team arbeiten dringend daran, das Problem zu diagnostizieren und zu beheben, wobei die Sicherheit weiterhin oberste Priorität hat.
Blick nach vorn
Während die Dakar-Rallye in ihre zweite Phase eintritt, werden alle Augen auf die Organisatoren gerichtet sein, um sicherzustellen, dass das Sentinel-System voll funktionsfähig ist. Während Fahrer wie Al-Attiyah und Chicherit unter herausfordernden Bedingungen Resilienz gezeigt haben, hängt die Sicherheit aller Wettbewerber von der Zuverlässigkeit dieser kritischen Systeme ab.
Das unerbittliche Terrain der Dakar erfordert Präzision und Vertrauen in die Technologie – Probleme, die schnell gelöst werden müssen, um die Integrität und Sicherheit der härtesten Rallye der Welt zu gewährleisten.