Die anstrengende 48-Stunden-Chrono-Phase der Dakar Rally hat einigen der besten Teilnehmer des Events erhebliche Herausforderungen auferlegt, wobei Dacia und Ford schwere Rückschläge bei ihren Siegchancen erlitten haben.
Sébastien Loebs Dakar-Träume erneut zerstört
Sébastien Loeb und Navigator Fabian Lurquin waren gut positioniert, um um den Sieg zu kämpfen und lagen nach einer strategischen Verlangsamung in der ersten Etappe auf dem zweiten Platz, um eine bessere Straßenposition zu gewinnen. Doch eine Reihe von elektrischen Problemen trafen Loebs Dacia Sandrider, was zu zwei ungeplanten Stopps führte und den neunjährigen Weltmeister im Rallye-Sport fast 40 Minuten kostete.
Teamleiterin Tiphanie Isnard erklärte die Herausforderung, solche Probleme im Feld zu diagnostizieren und zu beheben, insbesondere während der 48-Stunden-Phase ohne Unterstützung:
„Wir denken, dass wir ein elektronisches Problem identifiziert haben, aber es ist eine schwierige Diagnose ohne Telemetrie oder Ingenieure vor Ort. Sébastien hat es geschafft, wieder loszufahren, was das Wichtigste ist.“
Teamkollegin Cristina Gutiérrez hatte ebenfalls früh im Verlauf der Etappe technische Probleme und verlor über 30 Minuten im Servicebereich bei der 166-km-Marke. Gutiérrez hat nun eine unterstützende Rolle übernommen, um Loeb zu helfen und sicherzustellen, dass beide Autos die Etappe beenden.
„Cristina befindet sich in einer Lernphase, aber sie macht einen fantastischen Job. Im Moment ist ihre Priorität, als Sébs Wingman zu agieren,“ fügte Isnard hinzu.
Da keine offiziellen Hilfs-Lkw in den Bivouacs erlaubt sind, müssen die Fahrer ihre eigenen Reparaturen über Nacht selbst organisieren.
Carlos Sainz rollt mit seinem Ford Raptor
In der Zwischenzeit erlitt Carlos Sainz, der auf seinen fünften Dakar-Rallye-Sieg aus ist, einen schweren Rückschlag, als sein M-Sport Ford Raptor während eines sandigen Abschnitts in der Nähe der 327-km-Marke umkippte. Weder Sainz noch Navigator Lucas Cruz wurden verletzt, aber das Auto erlitt erheblichen Schaden am Heck.
Sainz verlor 40 Minuten, nachdem er auf das Dach gekippt wurde, was seinen Teamkollegen Mitch Guthrie Jr. dazu zwang, anzuhalten und beim Wiederaufrichten des Fahrzeugs zu helfen. Trotz des Rückschlags gelang es Sainz, weiterzufahren und lag in der Gesamtwertung 32 Minuten hinter dem Etappenführer Yazeed Al Rajhi und 42 Minuten hinter ihm in der Etappe.
Herausforderungen der 48-Stunden-Etappe
Die 48-Stunden-Stage ist eine der härtesten im Dakar-Kalender und erstreckt sich über fast 1000 km, wobei keine externe Unterstützung erlaubt ist. Die Teilnehmer müssen sich auf ihren Verstand, ihre Werkzeuge und Teamarbeit verlassen, um mechanische Probleme zu beheben. Unterstützungstrucks folgen der Stage, starten jedoch erst fast zwei Stunden nach den Hauptteilnehmern, was den Druck weiter erhöht.
Aktuelle Platzierungen und Ausblick
- Yazeed Al Rajhi ist der aktuelle Führende der Stage und profitiert von einem reibungsloseren Lauf und strategischer Positionierung.
- Loeb und Sainz sind nun effektiv aus dem Rennen um den Gesamtsieg ausgeschieden, es sei denn, es gibt wundersame Comebacks.
- Nasser Al-Attiyah, der in der Eröffnungsstage absichtlich langsamer fuhr, bleibt ein starker Anwärter, während er um seinen fünften Dakar-Sieg kämpft.
Der Fokus für Dacia und Ford wird sich nun auf Schadensbegrenzung richten, um sicherzustellen, dass ihre Autos die anstrengende Stage beenden, während sie auf Gelegenheiten hoffen, in den kommenden Tagen verlorenen Boden gutzumachen.