Pirelli Revolutioniert die Regenreifen der F1: Ein Wendepunkt für den Rennsport
Pirelli, der renommierte Reifenhersteller für die Formel 1, hat sich zum Ziel gesetzt, die unterutilisierten Regenreifen in der Welt des Rennsports zu überarbeiten. Diese markanten Regenreifen mit blauen Seitenwänden haben die Fähigkeit, beeindruckende 85 Liter Wasser pro Sekunde bei hohen Geschwindigkeiten abzuleiten, ein Kunststück, das auf der F1-Strecke selten zu beobachten ist. Die Seltenheit von nassen Bedingungen während der Rennen macht diese spezialisierten Reifen oft ineffektiv, was dazu führt, dass Rennen aufgrund von übermäßigem Wasserspritzer unterbrochen werden.
In den letzten Jahren haben Ereignisse wie der Belgien Grand Prix 2021 und das Rennen in Sao Paulo gezeigt, dass Fahrer dazu neigen, vorsichtig die Strecke auf Intermediates zu navigieren, anstatt das Risiko einzugehen, ihre Position zu verlieren, indem sie auf die Regenreifen wechseln. Pirelli ist entschlossen, die Leistung der Regenreifen zu verbessern, um sie näher an die Intermediates für die kommenden, komplett neuen F1-Autos im Jahr 2026 anzupassen. Derzeit neigen die Regenreifen dazu, zu überhitzen und schnell zu degradieren, was sie nur für extreme Bedingungen geeignet macht, die eine rote Flagge erfordern.
Mario Isola, der Motorsportmanager von Pirelli, äußerte sich optimistisch über die bevorstehenden Änderungen und betonte die Notwendigkeit, die extremen Regenreifen vielseitiger und rennfähig zu machen. Der kürzlich durchgeführte Test auf Ferraris Fiorano-Strecke konzentrierte sich darauf, die Regen- und Intermediäremischungen für 2026 zu validieren, wobei die Fahrer Charles Leclerc und Zhou Guanyu wertvolles Feedback mit einem ‚Mule Car‘ gaben, um die Leistung des kommenden Autos zu simulieren.
Die Herausforderung besteht darin, den idealen ‚Crossover-Punkt‘ zu bestimmen, an dem ein Reifentyp unter wechselnden Wetterbedingungen vorteilhafter wird als ein anderer. Pirelli zielt darauf ab, diesen Punkt zu verfeinern, um einen nahtlosen Übergang zwischen Regen- und Intermediäreifen zu gewährleisten, mit dem Ziel eines Crossovers von etwa 116% oder sogar 115% der Rundenzeit bei trockenen Bedingungen.
Der Reifenhersteller führte für diese Saison eine neue Spezifikation für Regenreifen ein, die eine weniger thermisch empfindliche Mischung und ein neu gestaltetes Profil umfasst, um die Bewegung unter seitlicher Belastung zu minimieren. Aufgrund des Fehlens von Testfahrten vor der Saison blieb der neue Reifen jedoch hinter Pirellis angestrebtem Übergangspunkt von 116 % zurück und erreichte stattdessen etwa 118 %.
Während sich F1-Enthusiasten gespannt auf die Weiterentwicklung der Regenreifen für die Saison 2026 freuen, ist Pirellis Engagement zur Verbesserung der Leistung und Anpassungsfähigkeit darauf ausgelegt, die Dynamik des Rennens bei nassen Bedingungen in der Welt der Formel 1 zu revolutionieren.