Der Kampf um die Konstrukteursmeisterschaft 2024 hat eine dramatische Wendung genommen, nachdem Lando Norris während des Großen Preises von Katar eine kostspielige Strafe erlitten hat, einen Schlag, den Mercedes-Chef Toto Wolff als „brutal“ bezeichnet hat.
Die 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, die aufgrund einer Nichtverlangsamung unter doppelt geschwenkten gelben Flaggen verhängt wurde, hat nicht nur Norris’ Chance, Max Verstappen um den Sieg herauszufordern, zunichtegemacht, sondern auch McLarens Titelambitionen gefährdet. Mit Ferrari, das nun nur noch 21 Punkte zurückliegt, geht es ins Finale in Abu Dhabi, und Norris’ Strafe rückt als entscheidender Moment der Saison in den Vordergrund.
Folgen des Katar GP: Norris‘ Strafe und ihre Auswirkungen
Als Zweiter fahrend und Verstappen um die Führung drängend, wurde Norris bestraft, nachdem die Telemetrie offenbarte, dass er im Bereich einer gelben Flagge auf Runde 31 nicht vom Gas gegangen war. Die harte Sanktion führte dazu, dass der Brite auf Platz 14 zurückfiel, was effektiv seine Hoffnungen auf einen bedeutenden Punktegewinn beendete. Während er Platz 10 und die schnellste Runde rettete, war der Schaden bereits angerichtet, da Charles Leclerc den zweiten Platz erbte und Carlos Sainz auf den sechsten Platz vorrückte, wodurch Ferraris Rückstand in der Gesamtwertung verkleinert wurde.
Die Strafe sorgte für Kontroversen, wobei Wolff auf die möglichen Auswirkungen auf die Meisterschaft hinwies.
„Die Strafen waren brutal, insbesondere für McLaren. [Es] könnte [sie] die Meisterschaft kosten“, sagte Wolff. „Das Wichtigste ist, dass es Konsistenz gibt. Wenn der Rennleiter kommt und eine harte Haltung hat, ist das in Ordnung, solange jeder weiß, dass das die harte Haltung ist.“
Stella hinterfragt die Verhältnismäßigkeit
Während der Teamchef von McLaren, Andrea Stella, den Verstoß anerkannte, stellte er die Schwere der Strafe in Frage und argumentierte, dass es an Verhältnismäßigkeit und Spezifität fehle. Stella wies auf Inkonsistenzen im Umgang der FIA mit der Situation der gelben Flagge hin und äußerte Bedenken hinsichtlich der Fairness der Strafe und deren Auswirkungen auf die Meisterschaft.
„Die Strafe muss angemessen sein, sie muss im Verhältnis zur Schwere des Verstoßes stehen“, erklärte Stella. „Das Fehlen jeglicher Spezifität und Verhältnismäßigkeit ist sehr besorgniserregend und ist auch ein Faktor, der einen entscheidenden Einfluss auf den Meisterschaftsverlauf haben könnte.“
Abu Dhabi: Das letzte Duell
Mit einem knappen 21-Punkte-Vorsprung vor Ferrari steht McLaren nun vor einem hochriskanten Finale in Yas Marina. Das Team kann sich keine Fehltritte leisten, da Ferraris aktuelle Form, gepaart mit der unberechenbaren Natur der Formel 1, den Titelkampf offen hält.
Für Norris wird der Fokus auf der Wiedergutmachung liegen, um sicherzustellen, dass seine Strafe in Katar die Saison von McLaren nicht definiert. Der FIA Rennleiter Rui Marques, der nach einem turbulenten Debüt weiterhin unter Beobachtung steht, wird ebenfalls unter Druck stehen, konsistente und faire Entscheidungen zu treffen, während der Meisterschaftskampf seinen Höhepunkt erreicht.
In einer Saison, die durch hauchdünne Margen geprägt ist, könnte Norris’ Strafe in Katar letztendlich der Moment sein, der die Waage zugunsten von Ferrari kippt – oder einer, den McLaren als Antrieb für einen unvergesslichen Meisterschaftsgewinn in Abu Dhabi nutzt.