Erinnern Sie sich an den AM-RB 003? Aston Martins Supersportwagen-Konzept mit Mittelmotor debütierte auf dem Genfer Autosalon 2019 und versprach, eine neue Ebene an Leistung und Innovation in die Modellpalette der britischen Marke zu bringen. Ursprünglich für eine Produktionspremiere im Jahr 2021 geplant, hat das Auto – jetzt bekannt als Valhalla – mehrere Verzögerungen erlebt. Blicken wir nun in die zweite Hälfte des Jahres 2024, und obwohl Kundenlieferungen noch nicht begonnen haben, rückt der Valhalla der Realität näher, da Prototypen kürzlich beim Testen auf der Nürburgring-Rennstrecke gesichtet wurden.
Das Testfahrzeug zeigt ein vertrautes Design, dominiert von einem markanten Heckflügel, der im Vergleich zum ursprünglichen Konzept sowohl funktional als auch ästhetisch raffiniert ist. Dieses aerodynamische Merkmal trägt zu einem erstaunlichen Abtrieb von 1.322 Pfund bei 149 mph bei. Die getarnte Lackierung des Prototyps deutet darauf hin, dass Aston Martin das endgültige Design noch geheim hält. Beachtenswert sind die leichten Seitenscheiben, die darauf hinweisen könnten, dass es sich um eine Hardcore-AMR-Variante handelt, möglicherweise eine extremere Version des Standard-Valhalla.
Unter der Haube hat der Valhalla seit seiner Konzeption erhebliche Veränderungen durchlaufen. Ursprünglich sollte er einen hauseigenen Twin-Turbo-3,0-Liter-V-6-Motor haben, aber Aston Martin hat sich für einen 4,0-Liter-V-8-Motor von AMG entschieden. Dieser V-8-Motor mit Flachkurbelwelle und zwei Turboladern dreht bis 7.200 U/min und treibt die Hinterräder an, was eine robuste Leistung von 800 PS ergibt. Der Sound könnte bei diesem Prototyp etwas gedämpft sein, möglicherweise aufgrund europäischer Geräuschvorschriften, aber Enthusiasten hoffen auf eine intensivere Auspuffnote in der endgültigen Serienversion.
Der Valhalla ist jedoch nicht ausschließlich ein benzinbetriebenes Fahrzeug. Er verfügt über einen Hybridantrieb, der drei Elektromotoren enthält und eine beeindruckende Gesamtleistung von 998 PS erzeugt. Dieses Allradantriebssystem hat keinen konventionellen Rückwärtsgang; stattdessen übernehmen die vorderen Elektromotoren die Rückwärtsfahrt, eine Designentscheidung, die das Gewicht reduziert. Ein dritter Elektromotor, der in das Getriebe integriert ist, treibt die Hinterachse an und dient gleichzeitig als Starter/Generator für den V-8-Motor.
Die Leistungsdaten sind, wie bereits bekannt gegeben, nichts weniger als spektakulär. Der Valhalla soll in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten und eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h erreichen. Im reinen Elektromodus wird er eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und eine begrenzte Reichweite von etwa neun Meilen haben. Aston Martin strebt ein Trockengewicht von 3.417 Pfund an und unterstreicht damit sein Bekenntnis zu Leichtbauweise.
Die Produktion des Valhalla soll noch in diesem Jahr beginnen, wobei insgesamt 999 Einheiten geplant sind. Das Auto soll mit Fahrzeugen wie dem Ferrari SF90 Stradale, dem McLaren Artura und dem neuen Temerario von Lamborghini konkurrieren. Obwohl die Preisdetails noch nicht bekannt gegeben wurden, wird erwartet, dass er deutlich erschwinglicher ist als das Hypercar-Flaggschiff von Aston Martin, der Valkyrie.
Interessanterweise sollte der Valhalla Teil eines Trios von Mittelmotor-Supersportwagen sein, zusammen mit einer Serienversion des Konzepts Vanquish Vision von 2019. Die Pläne für letzteres wurden jedoch im letzten Jahr verworfen. Stattdessen bereitet Aston Martin die Einführung eines neuen Vanquish mit Frontmotor vor, der über einen Twin-Turbo-V-12-Motor mit 824 PS und 738 lb-ft Drehmoment verfügen wird.
Da sich der Valhalla auf die Produktion vorbereitet, markiert dies einen bedeutenden Meilenstein für Aston Martin, da die Marke ihr Portfolio weiter ausbaut und sich in den oberen Etagen des Supersportwagenmarktes behauptet.