Während der globale Fußabdruck der Formel 1 weiter wächst, bleibt die auffällige Abwesenheit Afrikas—eines Kontinents mit reichem Motorsport-Erbe—vom Kalender ein umstrittenes Thema. Seit dem letzten Großen Preis von Südafrika in Kyalami im Jahr 1993 wurde Afrika ausgeschlossen, doch das wachsende Interesse von Nationen wie Ruanda könnte das ändern. Der legendäre Fahrer Juan Pablo Montoya ist der Meinung, dass es höchste Zeit für die F1 ist, triumphal nach Afrika zurückzukehren.
Montoya: „Afrika verdient einen Großen Preis“
Der kolumbianische Rennsport-Ikone äußerte seine Unterstützung für die Einbeziehung Afrikas und verglich dies mit den frühen Tagen der Expansion der F1 in den Nahen Osten.
„Ich denke, es wäre großartig für die F1, ein Rennen in Afrika zu haben“, sagte Montoya. „In der Vergangenheit haben die Leute Rennen an Orten wie Bahrain oder Abu Dhabi in Frage gestellt, aber jetzt sind sie einige der ikonischsten Veranstaltungen im Kalender. Afrika verdient die gleiche Chance.“
Ruandas mutiger Versuch, einen Großen Preis auszurichten, fügt der Diskussion eine weitere Dimension hinzu und zeigt einen Kontinent, der darauf brennt, seinen Platz im modernen F1-Kalender zu finden. Die Kyalami-Strecke in Südafrika bleibt ein starker Anwärter, aber Ruandas Vorstoß bedeutet wachsenden Wettbewerb, um den Spitzenmotorsport zurück auf afrikanischen Boden zu bringen.
Kann die F1 über ihren vollen Zeitplan hinaus expandieren?
Trotz des rekordverdächtigen 24-Rennen-Kalenders von 2024 glaubt Montoya, dass es Raum für mehr Action gibt. Er zog einen Vergleich mit der 36-Rennen-Saison von NASCAR und argumentierte, dass die F1 ihre Grenzen erweitern könnte, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
„Ich denke, sie könnten ein wenig mehr machen. NASCAR fährt 36 Rennen. Die F1 könnte problemlos einen erweiterten Kalender bewältigen, besonders mit mehr Sprintrennen,“ erklärte Montoya. „Sprintrennen sind großartig – es gibt nicht genug davon!“
Montoya schlug außerdem vor, dass die F1 invertierte Startaufstellungen annimmt, ein Merkmal, das in der Formel 2 und Formel 3 zu sehen ist, um das Spektakel zu verbessern.
„Jeder liebt invertierte Startaufstellungen. Wenn es für F2 und F3 funktioniert, warum nicht für die F1? Traditionalisten könnten Widerstand leisten, aber sie haben auch an Nachtrennen und Sprintrennen gezweifelt – beides sind jetzt Favoriten der Fans.“
Eine Revolution der Sprintrennen?
Montoya hielt nicht zurück, als er Änderungen am Sprintformat der F1 vorschlug. Er hob den vorsichtigen Ansatz hervor, den die Teams während der Sprintrennen aufgrund von Budgetbeschränkungen unter der Kostenobergrenze verfolgen.
„Sie sollten den Teams ein zusätzliches Crash-Budget speziell für Sprint-Rennen erlauben. Momentan gehen die Teams zu vorsichtig vor, weil sie sich kostspielige Reparaturen nicht leisten können.“
Durch die Aufhebung dieser Beschränkungen glaubt Montoya, dass Sprint-Rennen noch dynamischer werden könnten, was den „risikoscheuen“ Ansatz verringern und die Fahrer ermutigen würde, härter zu pushen.
Rückblick: Montoyas Perspektive auf das Rennvolumen
Montoya wies die aktuellen Beschwerden der Fahrer über den anstrengenden F1-Zeitplan zurück und zog Vergleiche zu seiner Ära, die umfangreiche Tests in der Saison beinhaltete.
„In meiner Zeit hatten wir weniger Rennen, aber wir haben Wochen mit Testfahrten verbracht. Rennen am Sonntag, Test am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag – es war unerbittlich. Ich würde lieber Rennen fahren, als endlose Runden allein zu drehen.“
Afrikas Zeit ist jetzt
Mit Ruanda und Südafrika, die um einen Platz im Kalender konkurrieren, fühlt sich die Rückkehr eines afrikanischen Grand Prix unvermeidlich an. Das wachsende Interesse steht im Einklang mit F1s Ambition, den Sport zugänglicher und inklusiver zu gestalten. Für Fans und Fahrer wäre eine Rückkehr nach Afrika eine bedeutende Lücke im globalen Reach des Sports.
Montoyas Aufruf zur Innovation—sei es durch die Erweiterung des Kalenders, das Überdenken der Sprints oder die Einführung neuer Rennformate—spiegelt den zukunftsorientierten Ansatz wider, der den jüngsten Erfolg der F1 geprägt hat. Doch im Kern unterstreicht sein Eintreten für Afrika eine universelle Wahrheit: Der Motorsport gehört überall hin.
Was kommt als Nächstes für die F1 in Afrika?
Wird es eine revitalisierte Kyalami-Strecke oder eine mutige neue Strecke in Ruanda sein? Während die Gespräche weitergehen, fühlt sich Montoyas Vision einer dynamischen und inklusiven F1-Zukunft näher denn je. Afrika wartet nicht nur auf einen Grand Prix—es ist bereit, Geschichte zu schreiben.