In einer Entscheidung, die Schockwellen durch die Rallye-Community gesendet hat, haben die FIA-Stewards Adrien Fourmaux mit einer 10.000 € Geldstrafe belegt—zuzüglich einer weiteren 20.000 € Geldstrafe, die für 12 Monate ausgesetzt ist—nachdem der französische Fahrer live im Fernsehen einen Fluch aussprach während der Power Stage der Rallye Schweden.
Fourmauxs turbulentes Wochenende war bereits voller Dramatik. Einmal im Rennen um den Sieg, sah er seine Hoffnungen zerplatzen, nachdem er vergessen hatte, seinen Helm zu befestigen vor einer Stage und später seinen Ford Puma Rally1 in einer Schneeverwehung versenkte—Fehler, die ihn aus der Führungsgruppe warfen.
Am Sonntag kämpfte Fourmaux zurück, indem er strategisch seine Reifen für einen letzten Angriff in der Power Stage schützte und letztendlich die fünftschnellste Zeit erzielte und einen einzigen Meisterschaftspunkt rettete. Allerdings waren es seine Worte, nicht sein Fahrstil, die ihn in Schwierigkeiten brachten.
Der Fehler, der 10.000 € kostete
In einem Interview nach der Stage hielt ein emotionaler Fourmaux nicht zurück, als er seine Rückschläge am Samstag beschrieb. „Wir haben gestern Mist gebaut“, gestand er, ohne zu wissen, dass seine Wortwahl bald einen regulatorischen Sturm entfesseln würde.
Die FIA-Stewards ergriffen sofort Maßnahmen und zitierten einen Verstoß gegen den FIA International Sporting Code 2025 bezüglich unangemessener Sprache in öffentlichen Übertragungen. Zu einem Gespräch eingeladen, entschuldigte sich Fourmaux und erklärte, dass er den Ausdruck einfach in einer umgangssprachlichen und beschreibenden Weise verwendet habe, ohne die Absicht, zu beleidigen.
Doch die FIA blieb von der Erklärung unbeeindruckt. Der offizielle Bericht der Stewards stellte klar:
„Die Stewards erinnerten den Fahrer und den Teamvertreter an die Haltung der FIA bezüglich nicht nur unangemessener Sprache, sondern auch verbaler/physischer Misshandlung sowie der Abgabe/Anzeige politischer, religiöser und persönlicher Aussagen oder Kommentare, die insbesondere gegen das allgemeine Prinzip der Neutralität verstoßen, das von der FIA gemäß ihren Statuten gefördert wird.“
Die Regulierungsbehörde erkannte an, dass solche Ausdrücke im Alltagsgespräch häufig verwendet werden, bestand jedoch darauf, dass sie „allgemein als unanständig und unangemessen im öffentlichen Diskurs, einschließlich Live-Fernsehübertragungen, angesehen werden.“
Strenge FIA-Regeln im Mittelpunkt
Dieses Urteil hat die Debatte über die strenge Haltung der FIA zum Verhalten von Fahrern in Medienauftritten neu entfacht. In den letzten Jahren hat die Regulierungsbehörde rigoros gegen nicht genehmigte Aussagen, politische Gesten und unvorhergesehene Momente, die sich negativ auf den Sport auswirken könnten, durchgegriffen.
Während Fourmauxs Worte im weiteren Sinne kaum umstritten waren, verstoßen sie gegen den Verhaltenskodex der FIA, was zu schnellen disziplinarischen Maßnahmen führte. Die 10.000 € Geldstrafe ist sofort fällig, während die zusätzliche 20.000 € Strafe für 12 Monate über ihm schwebt, durchsetzbar, wenn er ein ähnliches Vergehen wiederholt.
Was bedeutet das für Fourmaux?
Für Fourmaux ist diese Geldstrafe ein schmerzhafter Schlag an einem bereits frustrierenden Wochenende. Der Franzose hat versucht, sich als ernsthafter Anwärter für die WRC-Saison 2025 zu etablieren, aber kleine Fehler—und jetzt ein teurer Versprecher—haben seinen Schwung behindert.
In der Zwischenzeit dient das Urteil der FIA als eindeutige Erinnerung, dass jedes Wort, das in Live-Übertragungen gesprochen wird, unter Beobachtung steht. Während die Meisterschaft zum Safari Rallye Kenia (20.-23. März) aufbricht, werden alle Augen darauf gerichtet sein, wie Teams und Fahrer mit den Medien umgehen—denn in der heutigen WRC können Worte genauso viel kosten wie Fehler hinter dem Steuer.