Könnte Hondas feuerspeiende Acura ARX-06 sich auf einen aufsehenerregenden Vorstoß in die Hypercar-Klasse der FIA World Endurance Championship vorbereiten? Die Idee schien einst ein langer Schuss zu sein, aber die Vorzeichen könnten sich ändern, und Hondas Motorsportführung richtet ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die aufstrebende globale Langstreckenszene.
Vor nur einem Jahr, als Acuras brandneue ARX-06 LMDh-Maschine beim Rolex 24 At Daytona auf die Bühne kam, war die Führung der Honda Racing Corporation (HRC) skeptisch gegenüber einem WEC-Einstieg. F1, nicht Sportwagenrennen, hatte Priorität, während Hondas globaler Fokus fest darauf gerichtet war, die Spitze des offenen Rennsports zu dominieren. Doch da das WEC-Hypercar-Grid in rasantem Tempo wächst – es wird in den nächsten zwei Jahren mit dem Eintritt von Ford, Genesis und weiteren über 20 Teilnehmern hinausgehen – verschiebt sich die Erzählung.
Jetzt ist ein potenzieller ARX-06-Debüt in Le Mans und darüber hinaus fest auf dem Tisch.
Hondas Interesse an WEC: „Natürlich sind wir interessiert“
HRC-Präsident David Salters versteckt nicht, dass eine WEC-Kampagne ernsthaft evaluiert wird. „Sind wir interessiert? Ja, wir haben ein fantastisches Auto. Die Serie wächst. Le Mans ist Le Mans. Natürlich sind wir interessiert,“ sagte Salters.
Die Frage ist nicht ob Honda im WEC Rennen fahren möchte – es ist ob es für die langfristige Vision des Unternehmens sinnvoll ist.
„Wir müssen nur herausfinden, macht es für Honda Sinn? Und dann die wirtschaftlichen Aspekte, all das Zeug,“ erklärte Salters.
Aber es ist klar, dass der steigende Prestige der WEC einen Einfluss hat. Die Meisterschaft hat den Sportwagenrennsport revitalisiert und zieht Automobilgiganten wie Ferrari, Toyota, Porsche, BMW und Cadillac in ein ultra- wettbewerbsfähiges Wettrüsten. Salters erkennt an, dass „die WEC eine erstaunliche Arbeit leistet. Die Serie ist in sehr guter Verfassung. Super guter Verfassung.“
Und wenn es eine Sache gibt, die die Waagschale zugunsten eines Acura Hypercar-Programms kippen könnte, dann ist es die einfache Tatsache, dass Honda bereits ein Auto hat, das auf der Weltbühne wettbewerbsfähig sein könnte.
Könnten Privateers an den ARX-06 kommen?
Während ein von Honda unterstützter WEC-Einsatz noch in der Luft schwebt, gibt es eine weitere interessante Möglichkeit: Kunden-Acura ARX-06, die in private Hände gelangen.
Bisher war Porsche der einzige LMDh-Hersteller, der wirklich Kundenmannschaften umarmt hat, mit seinen 963, die von JDC-Miller, Proton und zuvor JOTA (das 2025 zu Cadillac wechselt) eingesetzt werden. Andere Marken, wie BMW und Cadillac, waren zögerlich, ihre Maschinen abzugeben, und verwiesen auf Komplexität und Kostenbarrieren.
Aber das könnte sich ändern. Hersteller, einschließlich Lamborghini, suchen aktiv nach Möglichkeiten, um ihre Hypercar-Präsenz durch Privateer-Programme zu erweitern, und Salters bestätigte, dass Acura ernsthaft die Idee erkundet.
„Ich hätte ganz gerne ein paar Kunden, und wir unterstützen sie,“ gestand er. „Aber es muss sich um Kundensachen handeln. Sie müssen auch den Geschäftsnutzen finden, der funktioniert, denn es muss nachhaltig sein.“
Die Herausforderung ist, wie immer, finanzieller Natur. Ein LMDh-Fahrzeug zu betreiben, ist nicht billig, und die Hersteller können nicht einfach Autos wie Bonbons verteilen. Dennoch laufen Diskussionen über die Senkung der Kosten und die Schaffung einer tragfähigeren Plattform für private Teams—ein entscheidender Schritt, wenn Acura über seine derzeitigen werkseitig unterstützten IMSA-Bemühungen hinaus expandieren möchte.
Eine wachsende Präsenz im Langstreckenrennsport?
Mit der florierenden IMSA GTP-Klasse und dem boomenden WEC-Hypercar-Feld sieht die Zukunft des Langstreckenrennsports heller aus als je zuvor. Und Acura, trotz seines bedachten Ansatzes, hält die Tür weit offen.
„Wir sind offen für Kunden. Wir hatten einige interessante Gespräche,“ enthüllte Salters. „Wir freuen uns sehr über weitere, aber es muss auf einer wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsgrundlage geschehen. Außerdem wollen wir, dass unsere Kunden gewinnen können.“
Und das ist der entscheidende Punkt: Acura möchte nicht nur die Anzahl der Fahrzeuge im Grid erhöhen. Wenn ein ARX-06 in die Hände von Privatfahrern gelangt—ob in der IMSA oder WEC—möchte Honda, dass sie wettbewerbsfähig sind.
„Es ist ein Acura. Es ist mir egal, welcher Acura gewinnt—der No. 60, der No. 93 oder ein Kunde. Es ist Acura, und mehr davon im Langstreckenrennsport zu haben, ist eine gute Sache.“
Was kommt als Nächstes? Das Warten beginnt
Also, werden wir den Acura ARX-06 in Le Mans in den Händen von Werks- oder Privatteams sehen? Die Diskussionen laufen, und das Interesse ist echt. Aber wie Salters klarstellt, geht es hierbei nicht nur um Leidenschaft—es geht um Wirtschaftlichkeit, Strategie und langfristige Nachhaltigkeit.
Im Moment bleiben Hondas Ambitionen im Langstreckenrennsport in der Evaluationsphase. Doch mit dem unaufhaltsamen Schwung der WEC und einem wachsenden Interesse an Privat-LMDh-Programmen könnten die Sterne für eine Acura Hypercar-Zukunft günstig stehen.
Bleiben Sie dran—diese Geschichte ist bei weitem noch nicht zu Ende.