Christian Horner, der Kopf hinter Red Bull Racing, hat im Formel-1-Umfeld einen Sturm entfacht, indem er seine Kollegen, die Teamchefs, offen als bloße „Manager“ bezeichnete. In einer scharfen Bewertung kritisierte Horner den Mangel an Unternehmergeist unter der modernen Generation von Teamchefs und stellte sie den überlebensgroßen Persönlichkeiten gegenüber, die den Sport dominierten, als er 2005 eintrat.
Als der am längsten dienende Teamchef in der aktuellen F1-Landschaft hat Horner einen signifikanten Wandel in der Dynamik des Paddocks miterlebt. Vorbei sind die Zeiten ikonischer Persönlichkeiten wie Bernie Ecclestone, Max Mosley, Ron Dennis, Frank Williams und Flavio Briatore, die mit Leidenschaft und Flair die Entscheidungen trafen. Laut Horner zeigt der Sport jetzt überwiegend „eine Gruppe von Managern“, denen der visionäre Antrieb fehlt, der ihre Vorgänger auszeichnete.
Horner erinnerte sich an die vergangene Ära der erbitterten Rivalitäten und des gegenseitigen Respekts unter den Giganten der Formel 1 und betonte das gemeinsame Engagement für den Wohlstand des Sports. Er bedauerte jedoch den aktuellen Zustand, in dem Erfahrung rar ist und die meisten Teamchefs als Angestellte agieren, anstatt als Visionäre, die ihre Teams vorantreiben.
Der Red Bull-Teamchef scheute sich nicht, seine eigene Rolle in den zeitgenössischen Rivalitäten anzuerkennen, insbesondere seine Auseinandersetzungen mit Mercedes‘ Toto Wolff und McLarens Zak Brown. Trotz des intensiven Wettbewerbs auf der Strecke und hinter den Kulissen betonte Horner die Bedeutung, sich auf den Kernaspekt der Formel 1 zu konzentrieren – die Leistung auf der Rennstrecke.
In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien und der Kontrolle der Fans dominiert wird, betonte Horner die Notwendigkeit für die Teams, einen laserhaften Fokus auf ihre Ziele zu bewahren und sich von externem Lärm abzuschirmen. Während er die unvermeidlichen politischen Manöver im Sport anerkennt, hob Horner die entscheidende Rolle von Teamarbeit und unerschütterlichem Engagement für den Erfolg in der Formel 1 hervor.
Mit Horners provokanten Bemerkungen, die die F1-Community aufrütteln, ist die Bühne für ein neues Kapitel in der fortwährenden Saga von Machtkämpfen und sportlichen Rivalitäten bereitet, die einen der weltweit elitärsten Rennwettbewerbe prägen. Während sich der Sport weiterentwickelt, bleibt die Frage: Wird die Ära der ‚Manager‘ einer Wiederbelebung des unternehmerischen Geistes und größer als das Leben gewordenen Persönlichkeiten in der Formel 1 Platz machen?