In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat Flavio Briatore, der Geschäftsführer von Alpine, beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht und die erwartete Unterzeichnung von Carlos Sainz beim Williams F1-Team gestört. Diese Enthüllung kam während einer Episode der Netflix-Serie Drive to Survive ans Licht, die treffend ‚Carlos Signs‘ genannt wurde.
Der Handlungsbogen der Episode drehte sich um Sainz‘ Suche nach einem geeigneten F1-Team für die Saison 2025. Die Ereignisse spielten sich sechs Monate nach Sainz‘ abruptem Rausschmiss von Ferrari ab, um Platz für Lewis Hamilton zu schaffen. Sainz unterschrieb dann einen langfristigen Vertrag mit Williams, sehr zur Erleichterung von James Vowles, dem Teamchef.
Vowles‘ Vorfreude auf Sainz‘ Ankunft zur Unterzeichnung war spürbar, erstmals dokumentiert fünf Wochen zuvor, als er in einem Hotelkonferenzraum mit einem frisch gedruckten Vertrag und Sekt auf Eis saß. Allerdings war Sainz auffallend abwesend. Vowles äußerte seine Gefühle gegenüber den Produzenten von Drive to Survive und erklärte, dass seine Gedanken von nichts anderem als der Sicherstellung von Sainz für das Team eingenommen waren.
Carlos Oñoro, Sainz‘ Manager, war an den Verhandlungen mit Vowles beteiligt, der Oñoro versicherte, dass der Vertrag vorteilhaft sei und das Team voraussichtlich in den folgenden Rennen an Stärke gewinnen würde. Vowles‘ Analogie des Vertragsunterzeichnungsprozesses zum Dating fügte der angespannten Situation einen Hauch von Humor hinzu.
Doch gerade als Sainz mit Williams unterschreiben sollte, geschah eine unerwartete Wendung. Auf die Frage nach der Verzögerung sagte Sainz einfach: „Flavio hat mich angerufen“. Es gab Gerüchte, dass Briatore daran interessiert war, Sainz für Alpine zu gewinnen, was durch sein tiefgehendes Gespräch mit Sainz‘ Vater belegt wurde.
Briatores Zuneigung zu Sainz war offensichtlich und reicht bis in die Kindheit von Sainz zurück. Er äußerte den Wunsch, in Zukunft mit Sainz zu arbeiten, was Sainz dazu brachte, seine Optionen zu überdenken, wie Oñoro beim Großen Preis von Großbritannien zugab.
Trotz Christian Horners Warnung vor Briatores potenziell negativem Einfluss und dem hohen Preis sowie Pierre Gaslys Gedanken zum Alpine F1 Auto unterschrieb Sainz schließlich einen Mehrjahresvertrag mit Williams beim Großen Preis von Belgien.
Vowles, der schließlich das letzte Wort in Drive to Survive hatte, gratulierte Sainz, als er den Konferenzraum betrat, was das Ende einer intensiven Verhandlungs- und Unsicherheitsphase markierte. Diese Episode dient als Beweis für die komplizierte und unvorhersehbare Natur des Auswahlprozesses der F1-Teams.