Die Unruhen außerhalb der Strecke, die Red Bull Anfang 2024 erschütterten, könnten mehr als nur eine vorübergehende Ablenkung gewesen sein—sie könnten die ersten Risse in der Dominanz des Teams markieren, so Gerhard Berger.
Der ehemalige Toro Rosso Mitbesitzer und Red Bulls erster gesponserter F1-Fahrer hat sich zu dem Drama rund um Christian Horner geäußert und angedeutet, dass die inneren Konflikte und der Mangel an klarer Führung Probleme für die amtierenden Champions bedeuten könnten.
„Es ist oft der Anfang vom Ende, wenn solche Probleme angesprochen werden,“ sagte Berger zu Auto Motor und Sport.
Die Horner-Kontroverse: Ein Machtkampf bei Red Bull?
Im Zentrum des Dramas stand Christian Horner, der mit Vorwürfen wegen Fehlverhaltens von einer Mitarbeiterin konfrontiert wurde—eine Situation, die zu Monaten interner Spannungen und Spekulationen führte. Trotz einer unabhängigen Untersuchung, die Horner entlastete, offenbarte das Chaos tiefe Risse innerhalb der Organisation.
Jos Verstappen gehörte zu denjenigen, die öffentlich in Frage stellten, ob Red Bull langfristig mit Horner an der Spitze überleben könnte.
Für Berger war dies nicht nur eine Kontroverse—es war ein grundlegender Wandel in der Identität von Red Bull.
„Die Marke Red Bull hat immer Fröhlichkeit und ein cooles Image ausgestrahlt. Plötzlich hat sich alles geändert.“
Trotz Horners jüngster Behauptung, dass seine Führung ‚absolut‘ und bis mindestens 2030 festgelegt sei, glaubt Berger, dass der Schaden bereits angerichtet wurde.
Untypische Unsicherheit: Das Sergio Perez Vertragsfiasko
Eines der größten Zeichen für Red Bulls interne Kämpfe war laut Berger die Unentschlossenheit bezüglich Sergio Perez’ Vertrag.
- Perez’ Inkonsistenz war offensichtlich—seine Leistung hatte deutlich nachgelassen.
- Dennoch verlängerte Red Bull seinen Vertrag—eine Entscheidung, die das Paddock schockierte.
- Dann kam mehr Unsicherheit—anstatt eine feste Entscheidung zu treffen, verschob Red Bull ständig die Fristen und gab Perez „drei weitere Rennen, dann zwei mehr.“
„Völlig untypisch für das Team, es gibt keine klaren Aussagen mehr,“ bemerkte Berger.
Diese Unklarheit steht in starkem Kontrast zur Ära von Dietrich Mateschitz, dem verstorbenen Gründer von Red Bull, der für seine entschlossene Führung bekannt war.
„Ich konnte dort keine klare Linie erkennen. In Mateschitz’ Zeiten war Red Bull immer für seine Klarheit bekannt.“
Die Zukunft von Red Bull: Stabilität oder langsamer Niedergang?
📉 Berger’s Warnung: Der Mangel an interner Einheit und schwankende Führung könnten der Beginn von Red Bulls Niedergang sein.
📈 Horners Antwort: Der Teamchef besteht darauf, dass seine Kontrolle absolut ist, und Red Bull wird weiterhin die F1 dominieren.
🔍 Wichtiger Test steht bevor: Red Bulls Umgang mit Verstappens Zukunft und ob die internen Machtkämpfe wieder aufflammen, werden bestimmen, ob das Team an der Spitze bleibt – oder anfängt, sich aufzulösen.
Im Moment bleibt Red Bull auf der Strecke dominant – aber abseits davon zeigen sich die Risse.
Ist das nur eine schwierige Phase, oder erleben wir das langsame Auseinanderfallen eines einst unbesiegbaren Imperiums?