Die Nissan-Honda-Fusionsgeschichte geht mit einer dramatischen Wendung weiter. Obwohl noch keine offizielle Ankündigung gemacht wurde, deuten mehrere Berichte darauf hin, dass der Plan zur Gründung eines gemeinsamen Holding-Unternehmens verworfen wurde.
Wie Reuters berichtet, hat Nissan-CEO Makoto Uchida bereits seinen Honda-Kollegen Toshihiro Mibe informiert, dass er die Verhandlungen beendet hat, die sich um die umstrittene Fusion drehen.
Nissan sucht jetzt nach einem US-Technologiepartner
Das ist nicht die einzige Entwicklung. Bloomberg berichtet, dass Nissan bereits neue Allianzen erkundet, vorzugsweise mit einem US-amerikanischen Technologieunternehmen, nachdem die Gespräche mit Honda offenbar gescheitert sind. Ein Nissan-Sprecher lehnte einen Kommentar ab und bestätigte lediglich, dass Details zu seiner Beziehung zu Honda bis zur Monatsmitte bekannt gegeben werden.
Interessanterweise hatte Foxconn, der taiwanesische Technologieriese, zuvor Interesse bekundet, einen Teil von Renaults Anteil an Nissan zu erwerben. Die Gespräche kamen jedoch zum Stillstand, da Nissan stattdessen die Gespräche mit Honda priorisierte. Bloomberg behauptet nun, dass Foxconn weiterhin interessiert bleibt, auch wenn der Autohersteller nach einem anderen strategischen Partner sucht. Bemerkenswert ist, dass Renault mit einem Anteil von 36% der größte Aktionär von Nissan bleibt.
Der Kampf um die Kontrolle: Hondas Tochtergesellschaft-Pläne abgelehnt
Die offiziellen Nissan-Honda-Fusionsgespräche drehten sich um die Schaffung des drittgrößten Automobilherstellers der Welt, doch aktuelle Berichte deuten auf etwas anderes hin. Angeblich hatte Honda die Absicht, Nissan zu einer Tochtergesellschaft zu machen, ein Schritt, der auf starke Opposition des Nissan-Vorstands stieß. Laut der Japan Broadcasting Corporation (NHK) ist Honda nicht bereit, fortzufahren, es sei denn, Nissan stimmt zu, eine Tochtergesellschaft zu werden, was den Deal zunehmend unwahrscheinlich macht.
Finanzielle Druck und drohende Entlassungen
Die Dringlichkeit von Nissan, einen zukünftigen Partner zu sichern, ist offensichtlich. Im November 2024 zitierte The Financial Times zwei ungenannte Nissan-Führungskräfte, die warnten, dass das Unternehmen „12 bis 14 Monate hat, um zu überleben.“ Ob dieser düstere Ausblick zutreffend ist, bleibt ungewiss, aber Entlassungen sind bereits im Gange. Letzten November kündigte Nissan Pläne an, 9.000 Arbeitsplätze abzubauen und die globale Produktionskapazität um 20% zu reduzieren.
Rückzug vom MoU am Horizont
Berichte deuten darauf hin, dass Nissan offiziell seinen Rücktritt vom Memorandum of Understanding (MoU) bekannt geben wird, bevor es seine Q3-Ergebnisse nächste Woche veröffentlicht. Das MoU, das im Dezember unterzeichnet wurde, beinhaltete eine Stornogebühr von ¥100 Milliarden (655 Millionen US-Dollar), aber wenn sowohl Honda als auch Nissan sich einvernehmlich trennen, wird die Strafe aufgehoben.
Was kommt als Nächstes?
Die Unsicherheit über Nissans Zukunft wirft kritische Fragen auf. Wird das Unternehmen einen Deal mit einem US-Technologieriesen sichern, oder könnte Foxconn wieder ins Spiel kommen?
Bleiben Sie dran, während sich das hochriskante Fusionsdrama entfaltet.