Christian Horner beschönigt es nicht—Red Bulls nächste Herausforderung könnte die größte bisher sein. Während der amtierende F1-Macht versucht, seine Dominanz im Jahr 2024 zu verteidigen und verlorenes Terrain im Jahr 2025 zurückzugewinnen, stellt die bevorstehende Regulierungsreform 2026 einen ganz neuen Kampf dar. Und diesmal entwirft Red Bull nicht nur ein Auto—es baut einen Motor von Grund auf neu.
Zum ersten Mal in seiner Geschichte entwickelt Red Bull eine interne Formel-1-Antriebseinheit und betritt das Löwengehege der Motorenhersteller neben Ferrari, Mercedes und Renault. Und sie werden nicht allein sein—Ford ist zurück in der F1 und beendet eine zwei Jahrzehnte währende Abwesenheit, bereit, die Zukunft von Red Bull Powertrains mitzugestalten.
Red Bulls Wette: Kann es ohne Honda gewinnen?
Die Entscheidung, eine eigene Antriebsstrang-Anlage zu bauen, wurde durch Hondas geplanten Rückzug aus der F1 nach 2021 ausgelöst, wodurch Red Bull ohne Motorenlieferanten dastand. Doch anstatt hektisch nach einem Ersatz zu suchen, setzte Red Bull alles auf Selbstversorgung und gründete Red Bull Powertrains in seinem Hauptsitz in Milton Keynes.
Allerdings fliegt Red Bull nicht allein in diesem hochriskanten Spiel. Das Team hat eine entscheidende Partnerschaft mit Ford geschlossen, die die 50/50 Hybridantriebseinheit entwickeln werden, die unter den Vorschriften von 2026 erforderlich ist.
Horner weiß, dass die Herausforderung vor ihm monumental ist, besteht jedoch darauf, dass Red Bull die Aufgabe nicht unterschätzt.
„Es ist eine äußerst aufregende Zeit für das Team, und während die Aussicht, unseren eigenen Motor zu bauen, ein Unterfangen ist, das nicht unterschätzt werden kann, ist unsere Partnerschaft mit Ford eine entscheidende in dem gesamten Projekt,“ erklärte Horner bei einer kürzlichen Ford-Veranstaltung.
Die Realität? Ferrari und Mercedes in ihrem eigenen Spiel zu schlagen, wird nicht einfach sein. Während Red Bull Aerodynamik und Chassis-Design gemeistert hat, ist die Motorenentwicklung ein ganz anderes Biest—eins, an dem Teams wie Ferrari und Mercedes Jahrzehnte gearbeitet haben.
Warum Fords Rückkehr zur F1 ein Wendepunkt ist
Fords Comeback ist nicht nur eine historische Fußnote—es ist eine Erklärung der Absicht. Der Automobilriese nahm zuletzt 2004 an der Formel 1 teil, als er Jaguar Racing besaß, bevor er das Team an Red Bull verkaufte. Jetzt, zwei Jahrzehnte später, kehrt Ford als Partner für Antriebseinheiten in den Sport zurück und nutzt Red Bull als sein Tor zur Spitze der Motorsportinnovation.
„Die Formel 1 ist unsere Chance, Ford-Technologien auf einer globalen Bühne einem ganz neuen Publikum zu präsentieren und Begeisterung für die ikonische Ford-Marke auf der ganzen Welt zu erzeugen,“ sagte Ford-CEO Jim Farley.
Für Ford geht es bei dieser Partnerschaft nicht nur darum, einen Motor zu bauen – es geht darum, seine globale Motorsportpräsenz neu zu definieren. Und mit Red Bulls sechs Konstrukteursmeisterschaften und acht Fahrertiteln gibt es kein besseres Team, um die Initiative zu ergreifen.
Der Kampf 2026: Red Bull gegen die etablierten Giganten
Red Bull und Ford mögen die neuen Spieler im Bereich der Antriebseinheiten sein, aber ihre Ambitionen sind himmelhoch. Mit 2026, das neue Motorenregulierungen einführt, die die hybride Effizienz betonen, werden alle Hersteller bei Null anfangen.
Für Horner und Red Bull ist das Ziel nicht nur, einen wettbewerbsfähigen Motor zu bauen – es geht darum, Titel damit zu gewinnen.
Das bedeutet, Ferraris legendäre Antriebseinheiten zu übertreffen, Mercedes’ Hybridkompetenz zu überlisten und Renautls tief verwurzelte F1-Engineering zu übertreffen.
Kann Red Bull diesen kühnen Schritt wagen und an der Spitze der Formel 1 bleiben?
Wenn sie es schaffen, wird die Saison 2026 nicht nur eine neue Ära sein – es wird eine Red Bull Revolution sein.