Nico Hülkenbergs Formel-1-Karriere ist eine Geschichte von unerfülltem Versprechen und unermüdlicher Resilienz. Der 37-jährige Deutsche, der 2010 für Williams beim Großen Preis von Bahrain debütierte, bereitet sich darauf vor, die Transformation des Sauber-Teams zu Audi im Jahr 2025 zusammen mit dem Rookie-Teamkollegen Gabriel Bortoleto zu leiten. Als der am längsten dienende F1-Fahrer ohne Podiumsplatz bleibt Hülkenbergs Karriere ein faszinierendes und umstrittenes Thema.
Die Statistiken: Eine Karriere ohne den Champagner
Mit 227 GP-Starts auf dem Konto hat Hülkenberg für eine Vielzahl von Teams Rennen gefahren:
- Force India: 78 Rennen
- Renault: 62 Rennen
- Haas: 46 Rennen
- Williams: 19 Rennen
- Sauber: 18 Rennen
- Aston Martin und Racing Point: 4 Rennen zusammen
Trotz gelegentlicher Glanzstücke hat Hülkenberg es noch nicht geschafft, auf einem F1-Podium zu stehen – ein Rekord, der eine auffällige Lücke in einer ansonsten respektablen Karriere darstellt. Sein nächster großer Erfolg kam beim Großen Preis von Brasilien 2012, wo eine Kollision mit Lewis Hamilton ihm das zu sein scheinende Podium verwehrte.
Rosbergs Sicht: Ein Talent, das durch Fehltritte untergraben wurde
Im Gespräch mit Speedweek reflektierte der F1-Weltmeister von 2016 Nico Rosberg über die Karriere von Hulkenberg und fand eine Balance zwischen Lob für sein rohes Talent und Kritik an seinem Karrieremanagement und Rennverhalten.
- Qualifying-Genie: „In diesem Jahr [2024] scheint er wirklich so besonders zu sein, er maximiert das Auto die ganze Zeit. Im Qualifying würde man sagen, dass er einer der besten auf dem Grid ist – es ist einfach erstaunlich zuzusehen.“
- Verpasste Gelegenheiten: „Es ist unglaublich, dass Nico Hulkenberg nie auf dem Podium stand. Er zeigte in der Formel 1 immer wieder absolute Genialität, hat aber irgendwie nie die Erwartungen erfüllt.“
- Teamdynamik und soziale Fähigkeiten: Rosberg schlug vor, dass Hulkenbergs Mangel an „sozialer Intelligenz“ und das frühe Verbrennen von Brücken in seiner Karriere seine Chancen auf Top-Positionen beeinträchtigt haben. „Er war nicht der Beste im sozialen Umgang… das war etwas, das er besser hätte machen können.“
- Verantwortung: Die Vorstellung von Pech wies Rosberg zurück und sagte: „Wenn du zeigst, dass du einer der Besten bist, wirst du das glückliche Auto bekommen. Und er hat es einfach nie wirklich gezeigt.“
Die Audi-Ära: Ein Neuanfang?
Im Jahr 2025 tritt Hulkenberg einem verjüngten Audi-unterstützten Sauber-Team bei, das die ausscheidenden Fahrer Valtteri Bottas und Zhou Guanyu ersetzt. Gemeinsam mit Gabriel Bortoleto, dem amtierenden F2-Meister, wird Hulkenberg wertvolle Erfahrung in ein Team einbringen, das sich als wettbewerbsfähige Kraft in der neuen Ära des Sports etablieren möchte.
Ein Schimmer des Ruhms
Hulkenbergs einziger Geschmack von Champagner kam außerhalb der Formel 1, bei den 24 Stunden von Le Mans 2015. Er fuhr für Porsche zusammen mit Nick Tandy und Earl Bamber und sicherte sich bei seinem Debüt den Sieg – ein Beweis für seine Anpassungsfähigkeit und sein Können im Langstreckenrennen.
Der Weg nach vorne
Mit dem Beginn des Audi-Projekts werden alle Augen auf Hulkenberg gerichtet sein, um zu sehen, ob er endlich seinen Podium-Fluch brechen kann. Mit Audis Ressourcen und Ambitionen könnte der deutsche Veteran in einem wettbewerbsfähigen Auto sitzen, das das lang erwartete Ergebnis liefern kann. Allerdings, wie Rosberg hervorhob, wird es an Hulkenberg liegen, jede Gelegenheit zu nutzen.
Wird die Saison 2025 einen Wendepunkt in Hulkenbergs Karriere markieren, oder wird die Durststrecke auf dem Podium weitergehen? Die Einsätze waren für den deutschen Veteranen noch nie so hoch.