Der Druck lastet auf Liam Lawson, während er sich auf seine Debütsaison neben dem amtierenden Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bei Red Bull vorbereitet. Teamberater Helmut Marko hat die einschüchternden Erwartungen an den 22-jährigen Neuseeländer formuliert, die besagen, dass er in beiden Qualifikationen und Rennbedingungen innerhalb von drei Zehnteln hinter Verstappen liegen muss, um Red Bulls Bestrebungen zu unterstützen, die Konstrukteursmeisterschaft 2025 zurückzuerobern.
Die Lawson-Herausforderung
Lawson ersetzt Sergio Perez, dessen katastrophale Saison 2024 dazu führte, dass Red Bull trotz Verstappens viertem Fahrertitel auf den dritten Platz in der Konstrukteurswertung fiel. Nun steht Lawson vor der undankbaren Aufgabe, in den „vergifteten Kelch“ einzutreten, der Red Bulls zweiten Platz darstellt – eine Rolle, die die Karrieren von Pierre Gasly, Alex Albon und sogar Perez ins Wanken brachte.
Marko war in seinem Rat an Lawson klar: Strebe nicht danach, Verstappen zu entthronen.
„Du musst akzeptieren, dass er der Beste ist, und sehen, wie weit du kommen kannst“, sagte Marko zu RTL. „Wenn man denkt: ‚Ich werde ihn schlagen‘, ist das bei all seinen Teamkollegen schiefgegangen.“
Red Bulls Erwartungen
Mit weniger als einem Dutzend F1-Starts muss Lawson sich schnell anpassen. Marko skizzierte, wie Erfolg für Lawson im Jahr 2025 aussieht:
- Konsistenz: Halte in allen Bedingungen einen Abstand von 0,3 Sekunden zu Verstappen.
- Beitrag: Liefere konstant Punkte, um die Hoffnungen des Teams auf die Konstrukteursmeisterschaft zu stärken.
- Fortschritt: Zeige im Laufe der Saison stetige Verbesserungen.
Lawsons ruhiges Auftreten und seine Reife haben das Management von Red Bull beeindruckt, aber Marko deutete an, dass die langanhaltende Unsicherheit bezüglich Perez’ Vertrag zu einer gewissen Unruhe beim jungen Fahrer geführt hat.
„Er musste eine Weile warten, bis er überhaupt in die Formel 1 kam“, sagte Marko. „Dann, aufgrund der Vertragssituation mit Checo Perez, dauerte es eine Weile, bis wir vertraglich etwas sagen durften. Also wurde er ein wenig unruhig.“
Eine tückische Rolle
Der zweite Sitz bei Red Bull war historisch gesehen einer der herausforderndsten in der F1. Verstappens Dominanz hat oft dazu geführt, dass Teamkollegen in Schwierigkeiten gerieten, was zu verzweifelten Setups und riskanten Strategien führte, um den Rückstand zu verringern.
Marko warnte Lawson davor, in diese Falle zu tappen:
„Viele andere Teamkollegen von Max haben mit absurden Setups und strategischen Spielzügen versucht, Abhilfe zu schaffen“, erklärte Marko. „Das ist nicht der richtige Weg.“
Die Einsätze sind hoch
Lawsons Fähigkeit, die Erwartungen von Red Bull zu erfüllen, könnte seine langfristige Zukunft im Team bestimmen. Während Marko und Christian Horner Vertrauen in sein Potenzial ausgedrückt haben, zeigt die Geschichte, dass Red Bull schnell Änderungen vornimmt, wenn die Ergebnisse ausbleiben.
Mit dem Saisonauftakt vor der Tür bleibt die Frage: Kann Liam Lawson im Löwenzahn gedeihen, oder wird der Druck zu groß sein? Eines ist sicher – innerhalb von drei Zehnteln von Max Verstappen zu sein, ist leichter gesagt als getan.