Das Gerichtsdrama zwischen NASCAR und 23XI Racing/Front Row Motorsports (FRM) hat sich zu einem fesselnden Subplot für Rennsportfans entwickelt. Obwohl es nicht das Dröhnen von Motoren und schnelle Überholmanöver gibt, hat die Klage einen Aufruhr erzeugt, der mit jedem Spektakel auf der Strecke konkurriert. Und mit den jüngsten Entwicklungen, die die Waage vorübergehend zugunsten der beiden Teams neigen, tritt der Kampf in seine nächste, strittigere Phase ein.
Die vorläufige Einstweilige Verfügung: Ein großer Sieg für 23XI und FRM
In der vergangenen Woche gewährte Richter Kenneth Bell eine vorläufige einstweilige Verfügung zugunsten von 23XI Racing und FRM, hob die Einwände von NASCAR auf und erlaubte beiden Teams, ihren charter status für die Saison 2025 beizubehalten. Diese Entscheidung fiel, nachdem NASCAR argumentierte, dass die beiden Teams nicht klagen könnten, weil sie den Chartervertrag für 2025 nicht unterzeichnet hätten – eine Klausel, die Richter Bell nicht akzeptierte.
In einer scharfen Kritik an der Strategie von NASCAR verglich Richter Bell die Klausel mit einer hypothetischen NCAA-Einschränkung:
„Könnte die NCAA einfach zu allen potenziellen ‚Studenten-Athleten‘ sagen, dass sie nicht spielen können, es sei denn, sie stimmen zu, die NCAA von der Antitrusthaftung freizustellen? Natürlich nicht.“
Sein Urteil hielt die Anforderung von NASCAR für „unwahrscheinlich, dass sie den Anforderungen“ der Antitrustgesetze standhält, und bereitete den Weg für eine tiefere Untersuchung der Praktiken des Dachverbands.
Gerüchte und Spekulationen: Plant NASCAR eine Take-It-Or-Leave-It-Zukunft?
Während der Fall sich entfaltet, sind Gerüchte aufgetaucht, die auf NASCARs Pläne für den nächsten Charter-Deal im Jahr 2031 hindeuten. Laut nicht verifizierten Berichten könnte die sanctionierende Körperschaft den Teams eine „Take-It-Or-Leave-It“-Vereinbarung anbieten, ohne Bestimmungen für erhöhte Teameinnahmen, trotz eines prognostizierten Anstiegs von 50 % bei den Medienrechten. Während diese Behauptungen spekulativ bleiben, haben sie eine weitreichende Diskussion online ausgelöst.
Der ehemalige Crew-Chef von Denny Hamlin, Chris Gabehart, trat ein, um die Spekulationen zu dämpfen, und forderte die Fans auf, solche Gerüchte mit Vorsicht zu genießen:
„Wie ihr wisst, glaubt nicht alles, was ihr hört.“
Die Kommentare des erfahrenen Crew-Mitglieds unterstreichen den Fokus der Klage auf den aktuellen siebenjährigen Vertrag und nicht auf das, was darüber hinausliegt. Dennoch hebt das Gerede die zugrunde liegende Spannung zwischen NASCAR und seinen Teams hervor, insbesondere in Bezug auf finanzielle Gerechtigkeit und langfristige Nachhaltigkeit.
Drama um den Charter-Transfer: Ein Sieg, einer steht noch aus
Während FRM die Genehmigung des Gerichts für ihren Charter-Transfer von Stewart-Haas Racing (SHR) sicherte, bleibt der Fall von 23XI Racing in der Schwebe. Im Gegensatz zu FRM haben die 23XI keinen Charter-Transfer in ihrem ursprünglichen Antrag auf einstweilige Verfügung aufgenommen. Sie können jedoch weiterhin einen separaten Antrag einreichen, um eine ähnliche Entscheidung zu erhalten.
Die Einsätze sind für beide Teams enorm hoch. Ohne ihre Lizenzen wären sie gezwungen, offene Autos einzusetzen, was eine kostspielige und nicht nachhaltige Aussicht wäre. Mit Plänen, 2025 auf Dreifach-Teams zu erweitern, ist die Sicherung des lizenzierten Status entscheidend für ihre zukünftigen Ambitionen.
NASCARs nächster Schritt: Berufung in Arbeit
NASCAR gibt noch nicht auf. Die Regulierungsbehörde wird voraussichtlich gegen die Entscheidung des Gerichts, die einstweilige Verfügung zu gewähren, Berufung einlegen, was die Fähigkeit der Teams, ihre Gerichtssiege voll auszuschöpfen, möglicherweise verzögern könnte. Wenn die Berufung von NASCAR abgelehnt wird, wird der Fall in die Entdeckungsphase eintreten, in der weitere Beweise zu den angeblichen Antitrust-Verstößen ans Licht kommen werden.
Antitrust oder Tricks?
Der Kern der Klage liegt darin, ob das Lizenzsystem von NASCAR als monopolistische Kontrolle funktioniert oder ob die Teams lediglich über Geschäftsverhandlungen, die nicht zu ihren Gunsten verliefen, jammern. NASCARS Antrag auf sofortige Abweisung des Falls, in dem es heißt, dies sei ein „fehlgeleiteter Versuch, private Geschäftsfrustrationen in Antitrust-Gewänder zu kleiden“, wird am 8. Januar verhandelt. Wenn dieser Antrag erfolgreich ist, könnte er die gesamte Klage zerschlagen, bevor sie weiter an Fahrt gewinnt.
Der Weg nach vorne
Vorerst hat die einstweilige Verfügung 23XI Racing und FRM eine entscheidende Lebensader gegeben. Doch der größere Kampf um das Charter-System von NASCAR – und dessen Auswirkungen auf die finanzielle Zukunft des Sports – steht bevor. Ob das Gericht letztendlich auf der Seite der Teams oder des Verbandes stehen wird, bleibt abzuwarten.
Was klar ist, ist, dass dieser rechtliche Konflikt sowohl Fans als auch Insider dazu bringt, zu hinterfragen, ob NASCARs Ansatz den Wettbewerb fördert oder hemmt. Das Ergebnis wird nicht nur die unmittelbare Zukunft von 23XI Racing und FRM prägen, sondern könnte auch einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie Teams und Verbände im Motorsport zukünftig interagieren.
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