Die Herrschaft von Mohammed Ben Sulayem über die FIA steht unter intensiver Beobachtung, da Fahrer und prominente Persönlichkeiten in der Formel 1 seinen Führungsstil und kontroverse Entscheidungen in Frage stellen. Der ehemalige F1-Fahrer David Coulthard hat sich nun ebenfalls zu Wort gemeldet und eine scharfe Kritik an Sulayems abfälliger Haltung gegenüber den Fahrern und deren Anliegen geübt.
Fahrer vs. FIA: Eine wachsende Kluft
Seit seiner Wahl zum FIA-Präsidenten im Jahr 2021 ist Sulayem in Kontroversen verwickelt, die den F1-Paddock entfremdet haben. Sein Vorgehen gegen Schimpfwörter und die Einführung strenger Regeln für das Verhalten der Fahrer sorgten für weitreichende negative Reaktionen. Vor dem Las Vegas GP protestierten die Fahrer, unterstützt von der Grand Prix Drivers Association (GPDA), in den sozialen Medien gegen die Richtlinien der FIA und forderten Veränderungen.
Die Fans hofften, dass die Erklärung den Verband unter Druck setzen würde, um Reformen einzuleiten. Allerdings soll Sulayem und seine Verwaltung den Aufruf ignoriert haben, was die Beziehung zwischen den Fahrern und der FIA weiter belastete.
Coulthard kritisiert Sulayems Arroganz
Coulthard, eine respektierte Stimme in der F1-Community, kritisierte Sulayems abfällige Haltung gegenüber den Fahrern und beschuldigte ihn, deren Glaubwürdigkeit zu untergraben:
„Das ist genau die Art von herablassender Antwort, die die Leute heutzutage aufregt,“* sagte Coulthard. „Es ist frustrierend, auf eine Weise abgetan zu werden, als würde Ihre Meinung nicht zählen. Wir verehren diese Typen. Wir feiern diese Typen. Die Fahrermeisterschaft ist das, was die ganze Publicity bekommt. Und dann wollen die hochrangigen Leute auf der anderen Seite sagen: ‚Ja, schaut mal, macht einfach weiter und fahrt das Auto!’”
Sulayems Antwort auf die Kritik, die oft als gleichgültig oder herablassend wahrgenommen wird, hat nur Öl ins Feuer gegossen. Der 63-Jährige wurde kürzlich mit den Worten zitiert, dass er „kostenlos“ in den Köpfen seiner Kritiker lebt, eine Bemerkung, die als abwertend gegenüber berechtigten Bedenken angesehen wird.
Umstrittene Politikänderungen sorgen für Hochziehen der Augenbrauen
Sulayems Führung wurde weiter kritisiert nach den jüngsten Politikänderungen der FIA, die anscheinend die Macht unter den hochrangigen Beamten konsolidieren und gleichzeitig die Aufsicht und Rechenschaftspflicht verringern. Diese Maßnahmen haben sowohl im Paddock als auch darüber hinaus Empörung ausgelöst und werfen Fragen über die Richtung des Dachverbands unter Sulayems Amtszeit auf.
Ein entscheidendes Jahr steht Sulayem bevor
Die für das nächste Jahr angesetzten FIA-Präsidentschaftswahlen könnten entscheidend für Sulayems Zukunft sein. Während der emiratische Präsident voraussichtlich eine Wiederwahl anstrebt, könnte seine Unbeliebtheit innerhalb der F1-Community seine Kampagne gefährden. Seine Gegner—obwohl zu diesem Zeitpunkt nicht benannt—werden wahrscheinlich die wachsende Unzufriedenheit gegen ihn nutzen.
Um Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen, muss Sulayem Transparenz und Verantwortlichkeit in der F1-Saison 2025 demonstrieren. Sein abweisendes Verhalten gegenüber Kritik und seine Bereitschaft, zentrale Themen anzugehen, könnten dies jedoch zu einer großen Herausforderung machen.
Fahrer fordern einen Führungswechsel
Die Frustration unter Fahrern und Teammitgliedern spiegelt einen breiteren Ruf nach Veränderung wider. Mit prominenten Persönlichkeiten wie Coulthard, die sich äußern, wächst der Druck auf Sulayem und die FIA, ihre Governance-Probleme anzugehen. Wenn der Präsident weiterhin diese Bedenken ignoriert, könnte seine Führung als eine Zeit der Entfremdung zwischen dem Sportverband und seinen wichtigsten Interessengruppen—den Fahrern und Teams—in Erinnerung bleiben.