Die FIA und die Formel-1-Fahrer führten einen produktiven Dialog im Vorfeld des Großen Preises von Katar, um Bedenken hinsichtlich der Rennrichtlinien und der Streckenlimits zu erörtern. Unter dem Vorsitz des FIA-Rennkommissars Garry Connelly stellte das Treffen einen bedeutenden Schritt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen dem Sportverband und seinen Wettbewerbern dar.
Fahrer suchen Anpassungen, keine Überholungen
Das Gespräch konzentrierte sich auf die Verfeinerung der bestehenden Richtlinien für Fahrstandards, wobei viele Fahrer, darunter George Russell, sich für subtile Anpassungen anstelle umfassender Änderungen aussprachen. Der Mercedes-Fahrer betonte die Notwendigkeit von Klarheit in Bezug auf Überholszenarien, insbesondere wenn Fahrer von der Strecke gedrängt werden.
- „Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Richtlinien keine massiven Änderungen benötigen,“ sagte Russell. „Wir müssen nur den einen oder anderen Satz entfernen oder anpassen.“
- Er verwies auf Max Verstappens umstrittenen Überholvorgang an Lando Norris beim Großen Preis der Vereinigten Staaten als einen kritischen Punkt, der klarere Regeln erfordert.
Lob für den kooperativen Geist
Connelly lobte die Fahrer für ihren konstruktiven Beitrag und betonte die Bedeutung eines kooperativen Ansatzes.
- „Das Treffen war das produktivste, an dem wir teilgenommen haben,“ bemerkte Connelly. „Die Fahrer waren fantastisch mit ihrem Input – sehr konstruktiv, ohne Schuldzuweisungen.“
- Er betonte, dass die Stewards darauf abzielen, ein faires Spielfeld zu gewährleisten, anstatt als Gegner zu agieren: „Es geht nicht um uns gegen die Fahrer; es sind die Fahrer gegen die Fahrer. Wir sind hier, um sicherzustellen, dass jeder eine faire Chance bekommt.“
Ansprechen von Streckenlimits und Streckendesign
Ein wiederkehrendes Thema während des Treffens war der Einfluss des Streckendesigns auf Rennvorfälle und die Durchsetzung von Limits. Max Verstappen forderte Änderungen an den Streckenlayouts und bemerkte, dass umfangreiche Asphalt-Auslaufzonen oft die Probleme mit den Streckenlimits verschärfen.
- „An einigen Stellen hat man einfach viel Auslauf, und das schafft Probleme,“ sagte Verstappen. „Das ist etwas, an dem wir für die Zukunft arbeiten müssen.“
Der FIA-Sportdirektor Tim Malyon hob die laufenden Bemühungen hervor, die Strecken für bessere Renn-Dynamik zu modifizieren. Er verwies auf die Schotterfallen in Österreich und neue Ergänzungen in Lusail als Beispiele für proaktive Maßnahmen.
- „Wir haben in Österreich mit der Einführung von Kiesfängen begonnen, und dieses Wochenende in Lusail haben wir an mehreren Stellen Kies hinzugefügt,“ sagte Malyon. „Diese Anpassungen betreffen nicht nur die Streckenlimits, sondern helfen auch, Überholherausforderungen zu managen.“
Verpflichtung zu sich entwickelnden Richtlinien
Die FIA betonte, dass die Richtlinien für Fahrstandards ein „lebendes Dokument“ bleiben, das jährlichen Überarbeitungen unterliegt, die auf den Erfahrungen von Fahrern, Teams und Offiziellen basieren. Das Ziel ist es, Konsistenz mit Anpassungsfähigkeit in Einklang zu bringen.
- „Wenn Fahrer und Teams strengere oder nachsichtige Standards wünschen, werden wir diese anwenden,“ erklärte Connelly.
- Treffen wie das in Katar werden weiterhin prägen, wie die FIA und die Fahrer bei diesen sich entwickelnden Standards zusammenarbeiten.
Der Weg nach vorne
Das Treffen zeigte ein gemeinsames Engagement zur Verbesserung der Fairness und Sicherheit des Sports. Die Hinzufügung von Kiesfängen und die fortlaufenden Diskussionen über das Streckendesign sind Teil eines umfassenderen Bemühens, Rennprobleme anzugehen.
Wie George Russell treffend formulierte: „Gesunder Menschenverstand ist der Schlüssel. Wir alle wollen hart, aber fair Rennen fahren, und mit klaren Richtlinien können wir das erreichen.“
Da die Fahrer und Rennkommissare nun enger zusammenarbeiten, können die Fans eine transparentere und wettbewerbsfähigere Formel-1-Saison 2025 erwarten.